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Gipfelstürmer Top 10 (v.l.n.r.): Joachim Franz, Thomas Kautter, Kristin Boltjes, Hans-Jörg Boltjes, Peter Knote, Joachim Schulz, Yvonne Kohn, Christian Schulz, Philipp Tiefenbach, Gertrud Schlageter, Mike Schlageter, MP Untersteller, Michael Maier, Sigrid Walker, Alexander Eckstein, Dr. Jens Schweitzer, Axel Schweitzer, Norman Willomitzer. (Foto: Eric Vazzoler; KEFFIZIENZGIPFEL 2019)
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Titel E-Paper 10-24
Wettbewerbe

Gipfelstürmer ausgezeichnet

Bis zu 30% des gesamten Energieverbrauchs können in Unternehmen bereits durch gängige Energieeffizienz-Maßnahmen einspart werden – wenn die Effizienzpotenziale erkannt werden. Die Finalisten des „KEFF Gipfelstürmer-Awards“ zeigen vorbildlich, wie enorm die Spannbreite dieser Energieeffizienzpotenziale ist.

In Leinfelden-Echterdingen wurden am Mittwoch, den 23. Oktober, im Rahmen des achten Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongresses Baden-Württemberg (KONGRESS BW) zum zweiten Mal vorbildliche Umsetzungen betrieblicher Energieeffizienzmaßen ausgezeichnet, die durch das Projekt „Netzwerk Regionale Kompetenzstellen Energieeffizienz – KEFF“ angestoßen wurden. Unternehmen, die nach einem neutralen, für sie kostenfreien KEFF-Check vor Ort, Maßnahmen umgesetzt hatten. Bis Juli hatten die Unternehmen Zeit, sich mit der Beschreibung ihres Fallbeispiels zu bewerben. Aus den Einreichungen wählte eine Fachjury zehn Finalisten aus. Erst auf dem Kongress erfuhren die Finalisten, wer die mit 10.000, 5.000 und 3.000 Euro dotieren Hauptpreise gewinnt. Umweltminister Franz Untersteller würdigte in einer Laudatio alle Bewerber für ihr Engagement, insbesondere die zehn Finalisten, die eine unabhängige Fachjury überzeugt hatten. Der Sieger erhielt neben dem Geldpreis die KEFF-Gipfelstürmer Wandertrophäe, die nach dem Sieg im vergangenen Jahr bei der Profilmetall GmbH in Hirrlingen stand. 
1. Preis: Dorfbäckerei Tiefenbach, St. Johann-Würtingen
(„Gipfelstürmer des Jahres 2019“, 10.000 Euro Preisgeld)
Unmittelbar nach der Übernahme der Bäckerei im Jahr 2010 begann Philipp Tiefenbach mit der Modernisierung und energetischen Optimierung des Betriebs. Was mit dem Aufbau einer Photovoltaikanlage zur Eigenstromerzeugung und der Umstellung von Ölbefeuerung auf Elektro-Ladenbackofen und Holzheizkessel plus Pufferspeicher begann, setzte sich nach dem ersten KEFF-Check in 2016 und dem Folgebesuch in 2018 eindrucksvoll fort. Heute liefert ein Blockheizkraftwerk mit zwei Modulen und einem Pufferspeicher zusätzlich Strom für den Eigenbedarf sowie Wärme zur Heizung des Betriebs und des benachbarten Seniorenheims. Um auch im Winter die Spitzenlast abzudecken, ergänzt ein Pelletheizkessel den Betrieb. Die stromintensiven Pumpen für den Thermoöl-Kreislauf wurden durch FU-Regler nachgerüstet, was zur Senkung des Energieverbrauchs um 50 Prozent führte. Aus der Backofenfeuerung wird heute mittels eines Schwadenkondensators ein Teil der Abwärme in den Heißwasserkreislauf eingespeist. Mit dem Heißwasserkreislauf wiederum wird nicht nur der Bedarf an Warmwasser des eigenen Betriebs, sondern auch des Seniorenheims abgedeckt. Die Umstellung der Dampfbefeuchtung des Garraums von einem strombeheizten Dampferzeuger auf eine Ultraschall-Vernebelung brachte eine Ersparnis von 94% der Stromenergie in diesem Prozessschritt. Aktuell werden die bereits verbauten Wärmetauscher der Kühlanlage in den Heißwasserkreislauf eingebunden. Dadurch kann in Zukunft auch der Strom für die Ventilatoren am Gaskühler eingespart werden. Dies sind nur die wichtigsten einer ganzen Serie von Effizienzmaßnahmen. Das hat seinen Preis. Insgesamt investierte Philipp Tiefenbach weit über 200.000 Euro. Somit war Tiefenbach in der Lage, den Stromverbrauch deutlich von der Expansion des Produktionsvolumens zu entkoppeln. Geschätztes Ergebnis: 21 Tonnen pro Jahr CO2-Einsparung (entspricht etwa 113.000 Kilometer CO2-Emission eines Mittelklasse Pkw); Energieeinsparung: 60.000 Kilowattstunden pro Jahr.
Inhaber Philipp Tiefenbach und Partnerin Yvonne Kohn nahmen Preis und Urkunde entgegen.
2. Preis: Jebens GmbH, Korntal Münchingen
(5.000 Euro Preisgeld)
Die Fima Jebens hat sich in den letzten Jahren vom klassischen Stahlhändler zu einem der führenden Spezialisten für hochwertige Brennteile und geschweißte Komponenten entwickelt. Schon in den letzten Jahren hat der Stahlverarbeiter durch eine Vielzahl von Maßnahmen seine Energiebilanz optimiert und den Carbon Footprint des Unternehmens spürbar reduziert.
3. Preis: Gasthaus BAD, Furtwangen
(3.000 Euro Preisgeld)
Das Gasthaus BAD wird in dritter Generation von Mike Schlageter und seiner Frau Gertrud geführt. Mit einer Größe, die Veranstaltungen mit bis zu 180 Sitzplätzen beherbergen kann, ist das Haus ein beliebter Treffpunkt für Vereine und große Gesellschaften. Nach dem KEFF-Check wurde das Haus 2018/2019 komplett energetisch saniert und entspricht nun dem Standard KfW-Effizienzhaus 70. Außerdem wurde die komplette Außenbeleuchtung auf LED umgestellt. Diese Maßnahmen mit einer Investitionssumme von 300.000 Euro senken natürlich unmittelbar und langfristig den Energieverbrauch. Vor der Sanierung lag der Energieverbrauch bei über 120.000 Kilowattstunden.

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