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Landesinnungsmeister Jörg von Polheim begrüßte die Mitglieder in Kamp-Lintfort. (Foto: BÄKO-magazin)
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Solidarisch und kontaktfreudig

Der Verband des Rheinischen Bäckerhandwerks konnte Ende August in Kamp-Lintfort endlich wieder einen Unternehmertag in Präsenz durchführen. Neben spannenden Referaten im Fachprogramm standen die Auswirkungen von Corona und die Hochwasserkatastrophe im Mittelpunkt.

Video-Grußworte der Ministerpräsidenten Malu Dreyer und Armin Laschet eröffneten die Delegiertenversammlung der Bäcker aus dem Rheinland und nahmen dabei zwei Themen vorweg, die auch in den Berichten von Landesinnungsmeister Jörg von Polheim und Geschäftsführer Henning Funke wesentliche Rollen spielten: die robuste Selbstbehauptung des Bäckerhandwerks und seine Systemrelevanz in der Corona-Krise sowie die beeindruckende Welle von Solidarität mit den Opfern der Hochwasserkatastrophe in den beiden Bundesländern.
Wohin geht die Reise?
Zwei inhaltlich hochsubstanzielle Vorträge widmeten sich den bestimmenden Themen „Digitalisierung“ und „Mitarbeitergewinnung“, die anschließend durch Workshops vertieft werden konnten. „Lust auf Zukunft?“ fragte Karl-Heinz Land und zeigte die sozialen, ökonomischen und ökologischen Folgen der Digitalisierung auf, die in immer kürzeren Zeiträumen dynamische Veränderungen hervorbringt. Jörg Mosler beschäftigte sich in seinem Referat mit „drei der großen Herausforderungen für das Handwerk der Zukunft“: Fachkräfte anziehen, junge Menschen begeistern, gesellschaftliche Wertschätzung erhöhen.
Branche steht zusammen
Wie Landesinnungsmeister Jörg von Polheim, der aktuell für den Bundestag kandidiert, treffend bemerkte, war die Welt zum Zeitpunkt des vorangegangenen Unternehmertags 2019 noch ein ganz andere. Corona habe die Betriebe je nach Standort und Geschäftsmodell ganz unterschiedlich stark tangiert, jedoch sei das rheinische Bäckerhandwerk unter dem Strich bislang mit einem „blauen Auge“ davongekommen. Der Verband vermeldet für diese Zeit eine Reihe von politischen Erfolgen (Stichworte: Osterruhe, Novemberhilfen, Tarifvertrag) und konnte wichtige Veranstaltungen wie die Meisterpreise in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erfolgreich auf die virtuelle Ebene transportieren.
Sowohl von Polheim als auch Innungsgeschäftsführer Henning Funke berichteten von einer enormen Solidarität angesichts der Flutkatastrophe im Innungsgebiet im Juli 2021. Von den in die Millionen Euro gehenden Schäden sind auch 38 Backbetriebe betroffen (18 Produktionen, 73 Filialen), denen nun mit den Spendengeldern aus der sogleich an den Start gebrachten bundesweiten Hilfsaktion „Flut-Brot: Bäcker helfen Bäckern“ möglichst schnell und unbürokratisch geholfen werden soll. Mehr als 1,5 Mio. Euro sind dabei bereits gesammelt worden, die nun in Soforthilfen von 5.000 Euro je Betrieb und in der zweiten Phase in individuelle Hilfen je nach Betroffenheit fließen. Die gute Nachricht: „Die allermeisten Betriebe werden wieder öffnen!“
Breite Kommunikation
Der Verband des Rheinischen Bäckerhandwerks hat 2020 mit dem Mitglieder-Newsletter „365° Kompass“, der auch als Broadcast via WhatsApp verfügbar ist, und mit dem brandneuen Facebook-Auftritt (@verband.des.rheinischen.baeckerhandwerks) eine Kommunikationsoffensive gestartet und freut sich über intensive Nutzung.
Seit Mai 2021 ist einer neuer Erfa-Krteis „Personal & Recht“ am Start. Bei den Wahlen wurde Siegwin Zimmer (BI Düren-Euskirchen) als Vorstandsmitglied bestätigt und Karsten Fleury aus Brauneberg als Verstärkung von Carmen Heinke in den sozialpolitischen Ausschuss gewählt. Betriebsberater Sigurd Jäger geht 2023 in Ruhestand – ein Nachfolger wird bereits jetzt gesucht.
Leistung gewürdigt
Der Verband nutzte auch die Gelegenheit zur ersten Präsenzversammlung seit zwei Jahren, um „danke“ zu sagen: So wurde erinnert an den am 11.05.2020 im Alter von 97 Jahren verstorbenen Ehren-Landesinnungsmeister Hansheinz Hauser, die mehr als 30 Jahre währende Tätigkeit von Walter Dohr in der Geschäftsführung des Landesinnungsverbands wurde mit der Verleihung der Großen Verdiensturkunde des VRB gewürdigt und für Susanne Kosche, Marketingberaterin des Verbands, gab es Blumen anlässlich der erfolgreichen Weiterbildung zur Social-Media-Managerin.
Ein Besichtigungsprogramm in der Landesgartenschaustadt Kamp-Lintfort und der gesellliger Abend im Tagungshotel mit gutem Essen, Musik und dem so lange stark vermissten persönlichen Austausch rundeten den Unternehmertag, der von der Bäckerinnung Niederrhein-Kleve-Wesel mit Johannes Gerhards an der Spitze organisiert worden war, ab.

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