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Nach Angaben der UN werden weltweit jährlich ca. 19% aller verfügbaren Lebensmittel verschwendet. Zum 29. September ruft die UN zu einem Aktionstag auf, um mehr Bewusstsein für Lebensmittelverluste und -verschwendung zu wecken.
© Roman Mykhalchuk/Getty Images
Titel E-Paper 10-24
Verbände

Gegen Lebensmittelverschwendung

Jährlich am 29. September ist der von der UN-Generalversammlung ausgerufene Internationale Tag der Aufmerksamkeit für Lebensmittelverluste und -verschwendung. Der VDMA betont anlässlich des Tages die Vorteile effizienter Technologien.

Zum International Day of Awareness of Food Loss and Waste (IDAFLW) 2024 weist der VDMA Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen darauf hin, dass die von ihm vertretene Branche bei der Reduzierung von Lebensmittelverlusten eine entscheidende Rolle spielt. Fortschrittliche Verfahren in der Lebensmittelverarbeitung sowie innovative Verpackungstechnologien machten Lebensmittel länger haltbar und schützten sie vor Verderb.

 

Lebensmittelverschwendung: Ein globales Problem

Nach Angaben der Vereinten Nationen werden weltweit jährlich etwa 1,05 Mrd. Tonnen Lebensmittel verschwendet, was etwa 19% aller verfügbaren Lebensmittel ausmacht. Gleichzeitig leiden rund 783 Mio. Menschen an Hunger, was fast einem Zehntel der Weltbevölkerung entspricht. Lebensmittelverschwendung belastet nicht nur die Umwelt durch den unnötigen Verbrauch von Ressourcen wie Wasser, Energie und Land, sondern trägt auch erheblich zum Klimawandel bei, da auf Deponien entsorgte Lebensmittel das starke Treibhausgas Methan freisetzen. Der Aktionstag am 29. September ist ein dringender Aufruf, Maßnahmen zur Verringerung von Lebensmittelverlusten zu ergreifen. Neben Klimaaspekten hat die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung auch wirtschaftliche Vorteile für Haushalte und Unternehmen, insbesondere vor dem Hintergrund der steigenden Lebensmittelpreise.

Der Einsatz moderner Nahrungsmittelverarbeitungs- und Verpackungstechnologien macht Lebensmittel laut VDMA sicher und haltbar. Dadurch könnten Lebensmittelverluste reduziert werden. Neben der Haltbarkeit und Sicherheit der Lebensmittel sei auch die Nachhaltigkeit der Verpackungen ein wichtiges Thema. Innovative und umweltfreundliche Verpackungslösungen trugen dazu bei, die Umweltbelastung zu reduzieren und Ressourcen zu schonen.

 

Verarbeitungstechnologien zur Verlängerung der Haltbarkeit

Die Technologien und Verfahren im Nahrungsmittelmaschinenbau seien vielfältig und effektiv, betont der VDMA. Durch Erhitzungsverfahren wie Pasteurisierung, Sterilisierung und Ultrahocherhitzen werden schädliche Mikroorganismen abgetötet, was die Haltbarkeit der Lebensmittel erheblich verlängert. Kühl- und Gefriertechnologien tragen ebenfalls dazu bei, Lebensmittel frisch zu halten und ihre Haltbarkeit zu verlängern. Trocknungsverfahren wie Lufttrocknen, Dörren und Gefriertrocknen entziehen den Lebensmitteln Wasser, wodurch das Wachstum von Mikroorganismen verhindert wird. Filtrationstechniken machen Lebensmittel keimfrei, während Fermentation natürliche Prozesse nutzt, um Lebensmittel haltbar und oft auch gesünder zu machen. Traditionelle Methoden wie Pökeln, Räuchern, Zuckern und Verdampfen sowie moderne Hochdruckverfahren zur Deaktivierung von Mikroorganismen ohne Hitze ergänzen das Spektrum der Haltbarmachungstechnologien.

 

Hygiene und Lebensmittelsicherheit

Für die Nahrungsmittelproduktion gelten weltweit die strengsten Gesetze und Vorschriften – laut VDMA zu Recht. Hygiene, Produktsicherheit und Qualität haben nach Meinung des Verbands bei der Verarbeitung und Verpackung von Lebensmitteln oberste Priorität. Der Gesundheitsschutz der Verbraucher und eine gleichbleibende Produktqualität müssten immer sichergestellt sein und es müsse gewährleistet werden, dass schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen durch Verunreinigungen oder gar Kontamination ausgeschlossen sind. Auch dazu leiste der Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinenbau einen erheblichen Beitrag. Er liefere dafür nicht nur die „Hardware“, d.h. hygiene-gerecht konstruierte Maschinen, die leicht zu reinigen sind, sondern biete den Kunden ganzheitliche Lösungen für die hygienische Produktion. Dies sei ein entscheidender Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung, da sichere und haltbare Lebensmittel weniger wahrscheinlich weggeworfen werden.

 

Verpackungstechnologien für mehr Haltbarkeit, Frische und Sicherheit

Verpackungen spielen aus Sicht des VDMA eine ebenso wichtige Rolle bei der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. Sie schützen die Lebensmittel, machen sie haltbar und halten sie länger frisch. Außerdem gewährleisten sie einen sicheren Transport und eine sichere Lagerung. Vakuumverpackungen verhindern beispielsweise das Wachstum von Mikroorganismen, während bei Verpackungen unter Schutzatmosphäre Gase verwendet werden, die das Verderben der Lebensmittel verzögern. Verpackungen unter Lichtausschluss schützen vor lichtempfindlichen Reaktionen, und Umverpackungen bieten zusätzlichen Schutz und eine bessere Handhabung für Transport und Lagerung.

 

Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Fokus

Umwelt und Nachhaltigkeitserwägungen seien für Konsumenten, Lebensmittelhersteller und Maschinenlieferanten gleichermaßen Grundsatzfragen, hebt der Verband hervor. Technisch würden bereits viele Lösungen angeboten, die dabei helfen, Energie, Wasser und Rohstoffe effizient einzusetzen und einzusparen. Energieeffiziente Antriebe, optimaler Drucklufteinsatz, verringerter Wasserverbrauch bei der Getränke- und Nahrungsmittelherstellung, Wasserrecycling, die Nutzung von Prozesswärme – das alles und viel mehr beeinflusse die Energiebilanz positiv und senke die Produktionskosten. Bei den Verpackungen stünden Materialeinsparungen und alternative Packstoffe im Vordergrund. Ob Metalldose, Kunststoff oder Glasverpackung: Alles werde leichter und das bei gleicher oder besserer Verpackungsleistung und Stabilität. Diese Gewichtsreduzierung, z.B. durch den Einsatz von Monomaterialien bei Kunststoffverpackungen, spart Rohstoffe und Energie, optimiert das Handling und senkt die Tranksportkosten. Ein weiterer Ansatz sei der Einsatz nachwachsender Rohstoffe zur Herstellung von Packmitteln wie z.B. von faserbasierten Verpackungen. Schließlich gewinne die Recyclingfähigkeit der Verpackungen eine zunehmende Rolle.

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