on on on
Steigende Rohstoff-, Energie- und Personalkosten im Bäckerhandwerk sind die aktuellen Herausforderungen.
© loufre/pixabay.com2016
Verbände

Es geht um mehr!

Das Bäckerhandwerk im Rheinland und Westfalen-Lippe befindet sich in einer Situation, die so schwierig ist wie selten zuvor in seiner jahrhundertelangen Geschichte und möchte auf diese aufmerksam machen.

Die Marktpreise für Rohstoffe (Mehl, Milchprodukte, Saaten etc.), Strom, Erdgas und Heizöl steigen seit Monaten in einem Ausmaß, wie wir es in der jüngeren Geschichte noch nie erlebt haben. Im Rahmen der Erhöhung des Mindestlohnes und der in diesem Herbst anstehenden Tarifverhandlungen werden auch die Personalkosten in naher Zukunft erheblich steigen. „Diesen Teil der Entwicklung sehen wir allerdings eher positiv. Denn unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Wichtigste, was wir in unseren Betrieben haben, und verantwortlich für die Handwerksqualität, die unsere Kunden so sehr schätzen“, heißt es seitens der Verbände Westfalen-Lippe und Rheinland.

Die genannten Kostensteigerungen betreffen natürlich nicht nur das Bäckerhandwerk, sondern auch die Lieferanten und Kunden. Vor diesem Hintergrund steigen auch alle andere festen und variablen Betriebskosten. Das belegen die ständig aktualisierten Betriebsvergleiche eindeutig. Weitere Erhöhungen der Verkaufspreise sind derzeit kaum mehr möglich, da man schon jetzt einen deutlichen Rückgang der Kundenfrequenz und sinkende Werte der „Kundenbons“ messen kann.

 

Es geht um mehr als „nur“ die wirtschaftliche Existenz

Bundeskanzler Olaf Scholz, Finanzminister Christian Lindner und Wirtschaftsminister Robert Habeck haben versprochen, dass die von der aktuellen Krisensituation besonders betroffenen Unternehmen unterstützt werden sollen. Diese Unterstützung kommt im deutschen Bäckerhandwerk bislang jedoch nicht an. Denn das Bäckerhandwerk ist, obwohl es energieintensiv und als systemrelevant anerkannt ist, vom Energiekostendämpfungspaket (EKDP) ausgeschlossen.
„Viele unserer Mitgliedsbetriebe wissen aktuell nicht mehr, wie sie die kommenden Monate überstehen sollen. Es geht nicht nur um die Unternehmen, die seit vielen Jahrzehnten – in manchen Fällen seit Jahrhunderten – bestehen und immer von Generation zu Generation fortgeführt worden sind. Es geht auch nicht nur um die wirtschaftliche Existenz der Inhaberfamilien. Das Bäckerhandwerk im Rheinland und in Westfalen-Lippe ist darüber hinaus Arbeitgeber von ca. 70.000 Beschäftigten, die sich ebenfalls fragen, wie sie die aktuellen Kostensteigerungen tragen sollen. Es geht außerdem um die Dörfer, Gemeinden, Stadtteile und Städte unserer Verbandsgebiete. Denn der Bäcker ist an den allermeisten Standorten eben nicht nur eine Verkaufsstelle für Grundnahrungsmittel, sondern auch ein zentraler, gesellschaftlicher Ankerpunkt der Menschen vor Ort“, erklären die Verantwortlichen der Verbände.

 

Dafür lohnt es sich einzustehen!

Das Bäckerhandwerk im Rheinland und in Westfalen-Lippe benötigt in der aktuellen Krisensituation – auch die Corona-Pandemie ist ja noch nicht vorbei – Unterstützung und Hilfe, damit die Mitgliedsbetriebe die Herausforderungen überstehen und weiterarbeiten können. Die deutsche Brotkultur gehört seit dem Jahr 2014 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das deutsche Bäckerhandwerk leistet seit Jahrhunderten seinen systemrelevanten, dezentral organisierten Beitrag zur gesunden und vielfältigen Ernährung der Bevölkerung. Dafür lohnt es sich einzustehen!

BäckerBäckereiCoronavirusEnergieGasPolitik

Mehr zum Unternehmen

Verband des Rheinischen Bäckerhandwerks

Stromstraße 41
40221 Düsseldorf
Deutschland

Marktplatz Digital

Das könnte Sie auch interessieren