Proteine für den menschlichen Verzehr, die ohne industrielle Tierhaltung auskommen, werden „alternative Proteine“ genannt. Dazu zählen Produkte auf der Basis von Pflanzen oder Pilzen, aber auch zellbasierte Lösungen einschließlich solche aus Präzisionsfermentation. Sie eröffnen Alternativen für die Verbraucher und die Hersteller und stehen im Zentrum der von ProVeg veranstalteten New Food Conference 2024. Neben zahlreichen weiteren Expert/innen rund um das Thema alternative Proteine wird Denise Blömers vom Marktforschungsinstitut GfK vorstellen, welche aktuellen Trends sich aus dem GfK Consumer Panel, das heißt dem Einkaufsverhalten der Verbraucher in Deutschland, ablesen lassen.
Maßgeschneiderte Fermentation
Wenn Mikroorganismen Stoffe umwandeln, findet Fermentation statt. Seit Jahrtausenden fermentieren Menschen ihre Nahrungsmittel, zum Beispiel zu Brot, Käse und Sauerkraut. Die Präzisionsfermentation ist ein biotechnologisches Verfahren zur maßgeschneiderten Fermentation: Bakterien, Hefe oder Pilze „lernen“ zum Beispiel, Milchproteine wie Molke und Kasein oder Lab ohne Tiere herzustellen. Das Verfahren könnte die Herstellung von Milcherzeugnissen auf den Kopf stellen. Es gilt als so vielversprechend, dass es im Mittelpunkt der diesjährigen 50-Millionen-Euro-Förderung alternativer Proteine durch den Europäischen Innovationsrat steht. Der Kaseinhersteller Fermify aus Österreich, der Molkenproteinhersteller Vivici aus den Niederlanden, der Aromenhersteller Givaudan aus der Schweiz und das Investmentunternehmen Gerber-Rauth aus Italien erklären, wie Präzisionsfermentation die Herstellungsprozesse verändert.
Darüber hinaus werden Dekarbonisierungsstrategien, Lieferketten, Ernährungstrends, Start-ups, Kommunikationsstrategien und weitere Themen in den Blick genommen. Die New Food Conference wird in englischer Sprache abgehalten. Interessierte können vor Ort oder online teilnehmen oder im Rahmen des Demo Day Präsentationen von Start-ups live erleben. Weitere Informationen finden sich hier.