1.920 Kilogramm schwer, 280 Zentimeter lang, 140 Zentimeter breit und 89 Zentimeter hoch – August der Starke hätte seine Freude an den Maßen des diesjährigen Riesenstollens gehabt. Einst hatte der Kurfürst für das Zeithainer Lustlager im Jahre 1730 einen ebenso schweren Stollen herstellen lassen. Seit 1994 lässt der Schutzverband Dresdner Stollen e.V. die Idee des Festes inklusive Riesenstollen wieder aufleben.
Großer Festumzug
Nach der offiziellen Eröffnung auf der Bühne direkt vor dem Kulturpalast startete um 11 Uhr der große Festumzug vor dem Kulturpalast und führte durch die historische Altstadt – vorbei am Residenzschloss entlang des Fürstenzuges hin zur Frauenkirche und wieder zurück zum Startpunkt. Mehr als 400 Teilnehmer – Bäcker, Konditoren, Handwerker unterschiedlichster Gewerke vom Schornsteinfeger bis zum erzgebirgischen Kunsthandwerker, Historienvereine und Fanfarenzüge – formierten sich in mehr als 20 Umzugsbildern zu einem einzigartigen Zug, der die Geschichte des weltberühmten Dresdner Traditionsgebäcks erzählte und das stolze Handwerk repräsentierte. Erstmals waren auf Einladung des Schutzverbandes auch jene Damen dabei, die seit 1995 die Rolle der Markenbotschafterin als Stollenmädchen übernommen hatten und im Rahmen des Festumzuges ein separates Umzugsbild bekamen. 18 Frauen hatten zugesagt.
Verkauft in weniger als zwei Stunden
Vor dem Kulturpalast angekommen, wurde mit dem zwölf Kilogramm schweren und 1,60 Meter langen Riesenstollenmesser, das Anfang der 1990er-Jahre eigens nach historischem Vorbild hergestellt wurde, durch das amtierende Stollenmädchen Lorna Prenzel und Bäckermeister Steffen Böhme der Anschnitt zelebriert. Die rund 3.300 Stücke des Riesenstollens, der in diesem Jahr nach einem neuen Bauprinzip zusammengesetzt wurde, verkauften sich in weniger als zwei Stunden. Auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert gesellten sich unter die Stollenfans und unterstützten die Dresdner Stollenbäcker beim Verkauf des Riesenstollens. In Zusammenarbeit mit dem regionalen Verpackungshersteller Packwell Schwepnitz wurde für die Riesenstollenstücke auch in diesem Jahr eine neue individuelle Verpackung entwickelt. Der XXL-Striezel selbst wurde als Gemeinschaftswerk der Dresdner Stollenbäcker in einer gemeinsamen Backaktion hergestellt und am 1. Advent in der Dresdner Messe zusammengesetzt.
Andreas Wippler, Vorstandsvorsitzender Schutzverband Dresdner Stollen e.V., freute sich: „Das Dresdner Stollenfest stellt für unseren Verband den absoluten Höhepunkt im Jahresverlauf dar. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie wir das Bäckerhandwerk und im Speziellen den Dresdner Christstollen im Herzen unserer Stadt zelebrieren. Es freut uns unglaublich, dass auch in diesem Jahr zehntausende Besucher dem Umzug beigewohnt haben und wir gemeinsam die Geschichte des Dresdner Stollenfestes weiterschreiben konnten. Mein großer Dank gilt allen Partnern, Helfern und Unterstützern, ohne die ein Fest in einer solchen Größenordnung nicht möglich wäre.“
Anlässlich des Festes unterstützt der Schutzverband Dresdner Stollen alljährlich ein regionales Projekt in Form einer Riesenstollen-Spende: 4.000 Euro gehen in diesem Jahr an die Stiftung Lichtblick, welche das Geld dem Brotzeit e.V. sowie dem Drobs e.V. zur Verfügung stellt.