Das Corona-Virus hat das Schulleben durcheinandergewirbelt. Ein uneingeschränkter Präsenzunterricht wie vor der Pandemie wird aller Voraussicht nach länger auf sich warten lassen. Ein nicht unerheblicher Teil der Kinder, die derzeit wegen des Virus per Homeschooling unterrichtet werden, dürften Probleme mit dem Schulstoff haben. Denn viele Schülerinnen und Schüler verfügen nicht mal über einen eigenen Computer. Wenn die Lehrer jeden Tag neue Arbeitsblätter per E-Mail versenden und Videokonferenzen mit ganzen Klassenverbänden abhalten, reiche es nicht, wenn Schüler zu Hause Zugang zu einem PC haben – „jetzt brauchen sie ein eigenes Gerät, eines, das sie sich nicht mit Geschwistern oder mit im Homeoffice arbeitenden Eltern teilen müssen“, fordert der Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd). Dem Informationsdienst des iwd zufolge hatten 2018 etwa 28% der Zwölfjährigen in Deutschland einen eigenen PC oder Laptop, bei den 14-Jährigen waren es gut 41%. Kinder, die in ungünstigen häuslichen Lebensverhältnissen groß würden, müssten häufig mit einer schlechteren Lernausstattung klarkommen. So hätten lediglich 15% der Zwölfjährigen in Hartz-IV-Haushalten einen eigenen Computer, in Familien mit drei oder mehr Kindern besitze nur jeder vierte 14-Jährige einen eigenen PC.
Digitales Fernlernen
Für die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann wird digitales Fernlernen auch in Zukunft eine gewichtigere Rolle spielen, damit Schülerinnen und Schüler auf ihrem Bildungsweg nicht benachteiligt werden. Dies setze eine deutlich verbesserte digitale Infrastruktur für die Schülerinnen und Schüler voraus. „Es darf nicht sein, dass ein Kind in Baden-Württemberg benachteiligt ist, weil es keinen Laptop zur Verfügung hat“, sagte Eisenmann.
25 Laptops und Tablets aus Messebeständen
Anlass genug für die Geschäftsführung der Messe Stuttgart hier aktiv zu werden. „Vor diesem Hintergrund haben wir der Stadt Leinfelden-Echterdingen angeboten, bewährte und nicht mehr benötigte Laptops und Tablet-PCs für Bedarfsfälle zu spenden, die sich aus den Corona-Bedingungen an den Schulen ergeben haben“, sagte Roland Bleinroth, Sprecher der Geschäftsführung der Messe Stuttgart. Das Geschenkpaket umfasse 15 Laptops sowie zehn Tablet-PCs. „Alle Geräte wurden von der IT-Services Abteilung der Messe fachmännisch überprüft und vorbereitet; sie sind uneingeschränkt gebrauchsfähig und Windows 10 kompatibel“, ergänzte Stefan Lohnert, Geschäftsführer der Messe Stuttgart. „Gerne überlassen wir der Stadt Leinfelden-Echterdingen die Geräte kostenfrei und freuen uns, wenn wir damit einen Beitrag zu Unterstützung von Schülerinnen und Schülern leisten können, die einen entsprechenden Bedarf haben“, bestätigten die beiden Messe-Geschäftsführer. Roland Klenk dankte der Messe Stuttgart für die großzügige Spende. „In Zeiten der Corona-Pandemie hat sich beim Schulunterricht vieles verändert“, so der Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen. Homeschooling und digitale Unterrichtsformen bekämen eine immer größere Bedeutung. Doch nicht jeder Haushalt verfüge über die finanziellen Mittel, um die Kinder mit der nötigen Ausstattung zu versorgen. „Insofern freuen wir uns natürlich sehr, wenn Unternehmen wie die Messe die Familien in unserer Stadt unterstützen“, sagte Klenk. Die Laptops und Tablets gehen an folgende Schulen: Ludwig-Uhland-Schule, Immanuel-Kant-Realschule und Immanuel-Kant-Gymnasium.
© Leinfelden-Echterdingen, Echterdingen, Messe, Landesmesse, Laptop-Spende, Laptop Spendenübergabe für Schulen, Bm Carl-Gustav Kalbfell
Fotograf: Günter E. Bergmann - Photography
Aufnahmedatum: 07.07.2020