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Exakt 1 Liter wird dank des 45 Wiegezellen-Rundfüllers in jede Flasche gefüllt. Dazu wird jede Flasche einzeln gewogen und dann entsprechend der Dichte von Vollmilch mit 1.030 g bzw. fettarmer Milch mit 1.032 g je Flasche befüllt. (Bild: Molkerei Berchtesgadener Land)
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Molkerei setzt auf Glasflaschen

Die Molkerei Berchtesgadener Land hat im Rahmen ihre neue Glasabfüllanlage offiziell eingeweiht. Mit 35 Mio. Euro ist der Aufbau der neuen Produktionshalle samt Anlage eine der größten Investitionen in der Geschichte der Genossenschaftsmolkerei.

Die bestehende Flaschen-Abfüllanlage stieß 2019 an ihre Kapazitätsgrenzen. Für die Molkerei stand außer Frage Milch und Sahne weiterhin im Glas anzubieten. Nun verfügt sie über eine der weltweit modernsten und bezüglich Wasser- und Spülmittelbedarf sparsamsten Mehrweg-Abfüllanlagen. Mit diesem Invest geht die Molkerei konsequent ihren Weg in Richtung umweltfreundliche Verpackungslösungen weiter, wie Geschäftsführer Bernhard Pointner skizzierte. Offen sprach er dabei auch das sich angesichts der aktuellen Krisen und inflationären Preissteigerungen ändernde Kaufverhalten an. Er zeigte sich aber davon überzeugt, „dass ehrliche Produkte in nachhaltiger Mehrwegverpackung die Zukunft sind“ und die Molkerei damit für die Zeit nach den Krisen richtig aufgestellt sei. Das bestätigte auch Martina Birk, Nachhaltigkeitsbeauftragte vom Neutraublinger Anlagenbauer Krones, der die moderne Glasabfüllanlage in der Molkerei eingebaut hat. In ihrem Impulsvortag stellte sie die Herausforderungen von Mehrweg bei Milch und dem Nachhaltigkeitsaspekt von Mehrweg-Glas-Flaschen heraus. Dass trotz Corona und weltweiten Lieferschwierigkeiten der Neubau und die Anlage fristgerecht aufgestellt werden konnten, verdankt die Molkerei ihrem Credo auch bei Partnern auf Nachhaltigkeit zu setzen.

Die Produktion IV: Neues Gebäude auf bestehendem Molkereigelände

Das dafür benötigte Gebäude fügt sich als neues, an die Produktion I angebautes Bauwerk perfekt auf dem seit 1986 am Hockerfeld in Piding bestehenden Unternehmensstandort ein. Die sogenannte Produktion IV rundet dort als Ersatz- und Erweiterungsbau die Bebauung entlang der Pidinger Ache ab. Dazu wurden die Räumlichkeiten der alten Verladung, die seit 2015 am benachbarten Gänslehen erfolgt, abgerissen und die Fläche bestmöglich genutzt. Entstanden ist eine neue Bebauung mit 51.000 Kubikmetern auf rund 2.300 Quadratmetern mit über alle Stockwerke rund 7.000 Quadratmetern Nutzfläche. Im Parterre wurde die neue Glasabfüllanlage inklusive Flaschenwaschanlage mit 850 Quadratmeter Platzbedarf aufgestellt. Im ersten Stock wird schrittweise das Processing zur Herstellung von Sauermilchprodukten mit Erhitzung, Tanks und Kulturenbereitung und voraussichtlich eine neue Butterei aufgestellt. In den zwei obersten Geschossebenen wurden Büros der Abteilungen Qualitätsmanagement, Projektmanagement, Technik und Produktentwicklung untergebracht. Eine Lüftungsanlage mit stockwerksunabhängiger Betriebsweise wurde für alle Ebenen eingebaut. Besondere Herausforderung beim Bau war die „Einhängung“ einer 54 Meter langen und 50 Tonnen schweren Versorgungsbrücke für die Versorgung des neuen Gebäudes mit Warmwasser, Eiswasser sowie Druckluft und Dampf aus der molkereieigenen Energiezentrale. Dafür waren zwei große Kräne mit 750 bzw. 500 Tonnen Gewicht nötig, die die Brücke als Ganzes über dem Dach der Produktion I einsetzten.

Als Marktführer im Segment Trinkmilch in Bayern mit über 20% Marktanteil ist Milch neben Schlagrahm, Butter und Topfen eine der wichtigsten Produktkategorie bei Berchtesgadener Land. Dieses Sortiment umfasst eine breite Vielfalt an Milch-Qualitäten: bio und konventionell, verschiedene Fettstufen von 0,7 bis 3,8%Fett, verschiedene Gebindegrößen von 250 Milliliter bis 10 Liter, von Standard bis laktosefrei, abgefüllt im Tetrapack, Eimer und bereits seit 1991 auch in glasklaren und braunen Mehrwegglasflaschen. Beide Premiumprodukte, die Bergbauern-Milch und die Demeter-Bio-Alpenmilch, sollen auch zukünftig in der Mehrweg-Glasflasche angeboten werden. Für die neue Anlage wurden drei Ziele verfolgt: Verbesserung der Ökobilanz, Verbesserung der Qualität und Erhöhung der Abfüllkapazität.

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