Bunte Hilfe: „Ukraine-Donation-Donuts“

Die Hilfsbereitschaft der Bielefelder in diesen Zeiten ist weiterhin groß. Eine der kurzfristig eingerichteten Not-Unterkünfte für aus der Ukraine geflüchtete Frauen und ihre Kinder ist das Kultur- und Kommunikationszentrum in Sieker.
Am 24. Februar hören Hanno und Stefan Lechtermann die schockierende Nachricht, welche derzeit alle Menschen in Europa bewegt, im Radio: Es herrscht Krieg. Menschen fühlen sich nicht mehr sicher in ihrer Heimat und fliehen. Kurz darauf treffen sich die beiden Geschäftsführer mit dem Konditormeister Matthias Eckhoff, einigen Mitarbeitenden aus der Verwaltung und Thomas Pollmeier, ihrem Geschäftsführerkollegen direkt in der Backstube. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie man sich m glichst unkompliziert, schnell und unbürokratisch engagieren kann. „Brot ist ein Grundnahrungsmittel mit langer Tradition und Verpflichtung. Und Brot ist auch ein Kulturgut mit großer Symbolik für das Christentum. Da stehen wir BäckerInnen alle zusammen.“, so der Brotsommelier Thomas Pollmeier. Das Bäckerhandwerk in ganz Deutschland ist bekannt für spontane Sammelaktionen, wie zuletzt auch für Kulturschaffende zu Zeiten von Corona oder die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen im Ahrtal.
Während normaler Weise lange getüftelt wird bei der Einführung einer jeden neuen Backware, ging es hier ganz schnell: Ein beliebtes Produkt mit einem absoluten Schnäppchenpreis muss her. „Jede Person muss es sich leisten können, die Aktion zu unterstützen und wir rechnen auch nicht lange rum. Den vollen Wareneinsatz und die Lohnkosten tragen wir. Fertig.“, so Stefan Lechtermann, der für die Finanzen der Lechtermann-Pollmeier Bäckereien die Verantwortung trägt. Also wird nicht lang gefackelt. Innerhalb von 3 Wochen werden auf diese Weise weit über 8.000 Stück der bunten „Ukraine-Donation-Donuts“ verkauft. Jeder einzelne Euro, den die Menschen aus Ostwestfalen-Lippe dafür ausgeben haben, wurde am vergangenen Donnerstag an die Stiftung Solidarität übergeben. Bei dieser Gelegenheit ließen es sich die Einrichtungsleiterin Monique Rennemann und der Stiftungsvorsitzende Franz Schaible nicht nehmen, den Alltag vor Ort im Flüchtlingsheim vorzustellen. In Kooperation mit der Stadt Bielefeld konnten dort  Übernachtungsmöglichkeiten, ein Stillraum, eine Spielecke, sowie Raum für gemeinsames Kochen, psychosoziale Betreuung und Coronatests geschaffen werden. Thomas Pollmeier zeigte sich sehr beeindruckt, wie perfekt alles durchdacht und organisiert ist. Die sehr ruhige Atmosphäre in den Räumlichkeiten lässt vermuten, dass den Geflüchteten jede Leichtigkeit genommen wurde und diese weiterhin in großer Sorge um ihre daheimgebliebenen Familien und Freunde sind. Wie bewegend, wenn im Eingangsbereich ukrainische Kinder mit russisch sprechenden Wachleuten eine Runde Karten spielen und gemeinsam Spaß  haben.
Ein Stück Kuchen genießen können
Damit die Geflüchteten sich eine kleine Auszeit nehmen können und vielleicht nach einem Behördengang oder bei einem Spaziergang durch die Stadt ein Stück Kuchen mit ihren Kindern genießen können, übergab Thomas Pollmeier weiterhin zusätzlich 100 Gutscheine im Wert von 15 Euro an das Sozialamt der Stadt Bielefeld und 90 weitere dieser Gutscheine an die Stiftung Solidarität (Bielefelder Flüchtlingshilfe). Im Nachgang betonen die drei Geschäftsführenden: „Der besondere Dank gilt allen, die sich immer schon für Menschen in Not einsetzen, wie eben der Stiftung Solidarität. Weiterhin den vielen Ehrenamtlichen Helfern, den unzähligen privaten Familien, welche den Geflüchteten ein zu Hause in unserem schönen Ostwestfalen bieten und selbstverständlich unseren Kunden und Kundinnen, die fleißig Donation Donuts bestellt haben. “