Florale Finessen – nicht nur für Feinschmecker! „Blumiges“ ist im Trend, sei es als Stilelement oder der Aromatik. Gewusst wie, holt der Bäcker so ganz einfach aufkeimende Frühlingsgefühle in die Theke und begeistert Kunden mit einer Extraportion Natürlichkeit. Minimaler Aufwand, maximaler Effekt – die Ideen von Vandemoortele in diesem SnäckerMeister zeigen: Für diese Snack-Gewächse braucht es keinen grünen Daumen!
„Wie herrlich leuchtet mir die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur! … O Erd‘, o Sonne! O Glück, o Lust!“ Ja, der Frühling kommt mit einer ganz besonders krafvollen Magie und Freude daher. Ein Zauber, den schon viele Dichter – wie hier Johann Wolfgang von Goethe – versucht haben, in Worte zu bannen. Doch mit dieser besonderen Energie ist es wie mit den zart aufkeimenden Gräsern und Blüten in dieser Zeit – Frühling ist immer oft nur eine Ahnung, eine Andeutung, ein Hauch, ein kurzes Aufblitzen. Frühling – das ist ein Lichtblick nach der dunklen Jahreszeit, etwas, das in uns selbst neue Lebensgeister wecken kann. Und neue Lebenslust! Das sollten Bäcker unbedingt für sich nutzen, denn jetzt sind die Kunden besonders empfänglich für alles, was ihnen Vorfreude auf den Frühling macht. So wie die Natur es draußen sprießen und
erblühen lässt, so möchte der Kunde auch in den Auslagen Neues und Erquickendes entdecken können. Was könnte besser zu diesen sonnigen, fröhlichen Momenten passen als leichte, frische Snacks? Denn jetzt, wo die sonnigen Momente sich noch ein wenig rar machen, goutieren wir es umso mehr, wenn uns etwas Verlockendes aus der Theke anstrahlt. Werden so Begehrlichkeiten geweckt, ist der Kunde auch in absoluter Konsumlaune und durchaus bereit auf spontane Zusatzkäufe bzw. offen dafür, einen höheren Preis zu bezahlen. Alle Bäcker sind also gut beraten, diese Lust auf „Frühlingsgefühle“ mit individuellen Snackkreationen zu befriedigen. Dass das überhaupt nicht teuer, aufwendig oder schwer sein muss, beweisen die fantasievollen Ideen von Vandemoortele – diese kann der Bäcker entweder 1:1 umsetzen oder sich einfach nur davon inspirieren lassen.
Flower Donuts
Zubereitung:
Die „Natur Donuts“ ca. 30 Minuten auftauen lassen, dann in weißen oder violetten Fondant tauchen und mit getrockneten Blüten bestreuen. Im Anschluss mit floralen Dekoauflegern oder frischen Früchten ganz nach Gusto ausdekorieren.
Zutaten
FÜR 10 STÜCK
10 | „Natur-Donuts“ |
250 g | weißer oder violetter Fondant |
getrocknete Blüten | |
Blüten-Dekoraufleger | |
frische Früchte nach Belieben |
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Michael
Nemeyer
Favoriten
Michael Nemeyer ist
Fachberater bei
Vandemoortele.
Foto: Vandemoortele

Wenn die Tage wieder länger werden, die Sonne heller strahlt, und die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht, ist der Frühling gekommen. In dieser zauberhaften Jahreszeit bietet es sich an, auch in der Bäckerei und Konditorei diverse frühlingshafte Köstlichkeiten zu kreieren, die die Sinne verzaubern und die Vorfreude auf die wärmeren Monate wecken. Für alle, die es nicht mehr erwarten können in südliche Gefilde zu reisen, kann der Bäcker jetzt schon italienische Brotspezialitäten wie Focaccia, Ciabatta und mediterran veredelte Snacks anbieten und diese im floralen Flair veredeln (siehe Inspiration „Florale Focaccia“). Aromatisch, mit erfrischendem Kräuterschmand versehen und frühlingshaft-buntem Gemüse-Allerlei, stimmt diese Focaccia-Rezeptidee wunderbar auf die warmen Monate ein. Aber auch Naschkatzen sollten in der Bäckerei berücksichtigt werden, denn mit Donuts und Plundergebäck können die zauberhaftesten Blumendekorationen kreiert werden. Auch ein Rhabarber-Crumble sollte nicht fehlen – die leicht säuerlichen Rhabarberstücke, umhüllt von einer knusprigen Streuselschicht, sind ein wahrer Genuss und erinnern an die ersten warmen Tage. Um das frühlingshafte Erlebnis abzurunden, können Bäcker und Konditoren erfrischende Getränke wie hausgemachte Limonade mit Minze oder fruchtige Smoothies anbieten. Das belebt den Gaumen und steigert die Vorfreude auf die kommenden sonnigen Tage. Alles unter dem Motto: Gemeinsam den Frühling feiern!
KULINARISCHRES BOUQUET
Und immer wieder „floral“. Blumiges ist aktuell sehr im Trend – und zwar in allen Bereichen. Aktuelle Modekollektionen wirken wie ein Streifzug durch den Garten – ob als kleiner Blumendruck („Millefleurs“), abstrakter Blütenprint, orientalische Flower Power oder realistische Pflanzenzeichnung, die wirkt wie aus einem altertümlichen Naturkundelehrbuch: Blumen stehen uns gerade gut zu Gesicht. Und wir genießen sie auch kulinarisch sehr gerne! Im Bereich aufwendiger Torten und Törtchen sind essbare Blüten – sowohl frisch als auch getrocknet – schon länger ein echter Hype. Doch auch die inneren Werte zählen: Blumige Aromen erfreuen sich bereits seit ein paar Jahren einer echten Renaissance. Nicht zuletzt, weil die mild süßen, manchmal etwas herben Geschmacksprofile der Blüten im Verbraucher oft mit Wohlgefühl und Gesundheit assoziiert werden – florale Wellness für den Gaumen. Laut Umfrageergebnissen sind dabei vor allem Lavendel, Rose und Kirschblüte ganz hoch in der Verbauchergunst angesiedelt – aber auch Hibiskus, Orangenblüte oder Holunder haben eine große Fangemeinde. Ganz automatisch verbinden wir mit den Pflanzen ein Genusserlebnis, das von einer gewissen Frische, Leichtigkeit und Natürlichkeit geprägt ist.
Knusprige Apfel-Röschen
Zubereitung:
Die „Blätterteigplatte“ auftauen lassen und in sieben Streifen einteilen (Breite ca. 8 cm). Die Streifen mit je ca. 30 g Apfelmus bestreichen. Die linke Hälfte der Streifen mit dünn geschnittenen Apfelscheiben (ca. 40 g pro Streifen) belegen.Die rechte Hälfte darüber klappen und den Streifen aufrollen. Die so entstandenen „Rosen“ in eine Muffinform legen und backen. Nach dem Backen aprikotieren und z. B. mit Zierschnee und Blüten veredeln.
Backtemperatur: 210 °C (Umluft)
Backzeit: 20 Minuten
ZUTATEN
FÜR 7 STÜCK
1 | „Blätterteigplatte““ |
210 g | Apfelmus |
280 g | Apfel |
Aprikosenkonfitüre | |
Zerschnee | |
Dekor nach Belieben |
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FELIX
ROMMEL
Favoriten
Felix Rommel ist Abteilungsleiter
Technologie an der Akademie Deutsches
Bäckerhandwerk Weinheim
Foto: Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Weinheim

Im Frühling lieben viele Kunden den leichten Genuss – eine Spur frischer und bewusster, gerne reich an Proteinen. Statt immer nur mit Frischkäse zu bestreichen, kann hier Hüttenkäse eine tolle Alternative sein. Gerne in Kombination mit den angesagten so genannten „Microgreens“, also Sprossen jeglicher Art – auch Kresse funktioniert toll. Die filigranen „Microgreens“ werden mit Power und Wellness assoziiert, bringen optisch Fülle und Farbe aufs Brot, wirken wie kleine Blüten und bleiben im Wareneinsatz dennoch attraktiv. Mit wenig Material viel Umsatz herauszuholen – das muss die Devise sein! Denken wir an essbare Blüten, ist Kapuzinerkresse natürlich ein echter Hingucker, der gleichzeitig eine spannende Würze mit sich bringt. Eine andere Idee kann ein Croissant mit Lavendelhonig als süßer Snack sein oder aber ein schönes Vollkorndinkel mit der traumhaften Kombination von Zitronencreme und Holundergelee … Übrigens: Wer sich leicht und proteinreich ernähren will, freut sich, wenn er beim Bäcker auch mal eine nur zart gesüßte Skyr-Bowl entdeckt – schönes Fruchttopping (z. B. Rhabarber), Saaten-Granola drüber, fertig!
Florale Focaccia
Die Platten auftauen und dann halbieren. Alle vier Platten je mit 150 g Schmand bestreichen. Im Anschluss mit Gemüse nach Wahl floral belegen. Im gezeigten Beispiel wurden rote Zwiebeln, Radieschen, Mais, Frühlingszwiebeln, Tomaten, Schnittlauch, Möhren, gelbe und rotePaprika sowie Oliven zu Blumen angeordnet.
Backtemperatur: 180 °C
Backzeit: 8 Minuten
ZUTATEN
FÜR CA. 4 FOCACCIA-PLATTEN
2 | Platten „Focaccia Classico“ |
600 g | Schmand |
Gemüse nach Belieben |
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Frühlingsquadrate mit Rhabarber
Die „Vanille-Quadrate“ für 30 Minuten auftauen lassen, mit Streusel (ca. 40 g pro Stück) bestreuen und abbacken. Nach dem Backen aprikotieren und nach dem Erkalten mit Fondant glasieren. Anschließend „Gold Cup Chanty Deco“ (ca. 25 g pro Stück) und Rhabarberkompott (ca. 30 g pro Stück) auf die Quadrate aufdressieren. Danach leicht aprikotieren und mit Mandeln bestreuen
Backtemperatur: 165 °C (Umfluft)
Backzeit: 20 Minuten
ZUTATEN
FÜR 12 STÜCK
12 | „Vanille Quadrate“ |
480 g | Streusel |
Aprikosenkonfitüre | |
Fondant | |
300 g | „Gold Cup Chanty Deco“ |
360 g | Rhabarberkompott |
Mandelblättchen |
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Dagmar
Weber
Favoriten
Dagmar Weber ist
Anwendungsberaterin
Snack/Verkauf bei der
BÄKO Berg + Mark.
Foto: BÄKO-magazin

Im Frühling wollen wir leichten Genuss und Frische – leichte Cremes, buntes Obst. Tartelettes mit einer Crème Brûlée und ein paar frischen Beeren on Top wirken zum Anbeißen machen viel her, sind einfach in der Umsetzung und vor allem super attraktiv in der Marge! Oder wie wäre es mit einem Tartelette, auf das ein leichter Zitronenbaiser aufdressiert ist, oder einem schaumigen Limettenmousse? Die florale Komponente lässt sich gut mit einem Blütenbrot umsetzen – mit Brotgewürz in der Krume und Heublüten abgestreut. Vermahlener Rucola oder Brennnessel: Da kann man den Frühling förmlich riechen! Oder wie wäre es mit einem herzhaften Baguette mit verbackenen Tomaten und Oliven, abgestreut mit Oregano? Das macht schon Lust auf den Sommer!
LECKERBISSEN FÜR DEN LENZ
Das Schöne: Der Bäcker hat hier die absolute Auswahl, wie er das Thema bei seinen Snacks aufgreifen möchte – ob die florale Frühlingsoptik reines Dekoelement bleiben oder sich auch in einer gewissen Aromatik widerspiegeln soll. Oder beides? In jedem Fall darf es ein bunter Snackreigen sein, der auch einen lieblichen Farbtupfer in die Filialen bringt, denn unser Auge lechzt nach den trüben Monaten nach einem Firschekick. Je länger und wärmer die Tage werden, desto häufiger werden auch die Gelegenheiten, für die man sich Snacks beim Bäcker holen kann. Sei es ein gemütlicher Nachmittag mit einem Picknick im Park unter blühenden Bäumen, einer ersten kleinen Party, mit der man die Gartensaison wieder einläutet, oder ein Familienausflug – in den Zoo, den Botanischen Garten oder für eine Frühlingswanderung. Natürlich sollte der Bäcker immer auch die verschiedenen Frühlingsfeste im Blick haben – ob nun religiöser Natur oder in Form diverser örtlicher Festivitäten. Vielleicht lockt man die Kunden aber auch einfach mal ganz ohne Anlass mit einem verführerisch anmutigen Snack zu einem ganz besonderen Snackmoment mit passendem Feierabenddrink (Vielleicht ein „Hibiskus-Fizz“? Oder ein „Rose of Ice“?) auf den eigenen Balkon. Neben den floralen Aromen und Optiken ist es wichtig, den Frühling auch mit sämtlichen passenden Zutaten zu feiern: Hier vermitteln etwa Spargel, Sprossen, frische Kräuter oder Zuckerschoten aufkeimende Leichtigkeit und Frische; helles, mageres Fleisch wie Hähnchen und Pute passen ebenso wie Zitronenzeste oder Erdbeeren.
| Andrea Diener |