Der Blick zurück zeigt wie 2020 auf, wie stark der negative Einfluss der Coronapandemie auf das Unternehmen war. Nach den schwierigsten Jahren der Unternehmensgeschichte blickt die Messe Stuttgart aber zuversichtlich auf die kommenden Monate. „Seit Ende März dürfen in Baden-Württemberg wieder Messen stattfinden. Das hat zur Folge, dass wir unsere Projekte endlich wieder voranbringen können“, sagt Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart. „Auch wenn die Messen im ersten Quartal noch komplett untersagt waren, sind unsere Teams nun hoch motiviert und freuen sich auf die anstehenden Veranstaltungen.“
Ohne Zuführung von Fremdkapital durch die Krise
Der optimistische Blick nach vorne täuscht aber nicht über das enttäuschende abgelaufene Geschäftsjahr 2021 hinweg, das die Messe Stuttgart mit einem Gesamtertrag in Höhe von 40,1 Mio. n Euro abschließt. „Für uns ist es das dritte Pandemiejahr. Wir sprechen von drei nahezu verlorenen Geschäftsjahren, deren Auswirkungen ein großes Minus nach sich gezogen haben“, sagt Stefan Lohnert, Geschäftsführer der Messe Stuttgart. Mit einem Fehlbetrag in Höhe von 5,9 Mio. Euro ist das Ergebnis weit entfernt von den positiven Erträgen in den Jahren zuvor. Insgesamt 4.744 Aussteller waren im vergangenen Jahr in Stuttgart vor Ort. 32 der ursprünglich geplanten 67 Messen konnten unter den jeweils geltenden Corona-Verordnungen in Stuttgart stattfinden. 254.580 Besucher waren in den Messehallen und im ICS Internationales Congresscenter Stuttgart zu Gast. „Wir sind dankbar um die Veranstaltungen, die 2021 im engen Rahmen der jeweils geltenden Corona-Verordnungen des Landes möglich waren“, sagt Stefan Lohnert. So hatten die Veranstaltungen zur Folge, dass die Messe Stuttgart eine als zunächst notwendig erachtete Fremdkapitalzuführung über eine Bürgschaft der Gesellschafter nicht benötigte. Auch wenn die Gesellschafter, das Land Baden-Württemberg und die Landeshauptstadt Stuttgart früh ihre Unterstützung signalisiert hatten, kam die Stuttgarter Messe ohne Zuführung von Fremdkapital oder Gesellschafterzuschüssen durch die Krise.
Pandemie zeigt: Messen bleiben Orte der persönlichen Begegnung
Neben den Präsenzmessen fanden 2021 pandemiebedingt auch zwölf digitale Veranstaltungen statt. Die digitale Transformation und der Klimawandel haben einen wesentlichen Einfluss auf die Branche. Die Messewelt befindet sich in einem Wandel. „Die Erfahrungen aus den vergangenen zwei Jahren haben gezeigt, dass sich das Messewesen nicht vollständig digitalisieren lässt“, sagt Stefan Lohnert. „Dennoch gibt es einzelne Themen und Schwerpunkte, die durchaus digital abbildbar sind.“ Gute Erfahrungen mit digitalen Formaten machte die Messe in den Bereichen Finanzen und Bildung. Trotzdem ist durch die Zeiten der Pandemie deutlich geworden, wie wichtig Formate in Präsenz sind. „Messen sind ein Ort des Zusammenkommens und Erlebens – in Präsenz und zunehmend auch in digitalen Welten“, sagt Roland Bleinroth. „Die Pandemie hat uns aber gezeigt, dass der direkte Dialog und der persönliche Kontakt nicht digitalisiert werden kann.“