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Messen

Gelungener Jahresauftakt resümiert

Einen hohen Erlebniswert besaß einmal mehr die Internationale Grüne Woche (IGW) in Berlin. Rund 400 000 Besucher kamen vom 17. bis 26 Januar in die Messehallen unter dem Funkturm.

Reges Treiben herrschte in der vom Zentralverband betriebenen Schaubäckerei an allen zehn Messetagen. Es wurde geknetet, geformt, gebacken und nicht zuletzt auch verkauft, so schnell und so viel es ging. Viele helfende Hände waren mit von der Partie. Die Fachlehrer der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Berlin-Brandenburg zeigten ebenso ihr Können wie täglich zwei Mitglieder der Bäckernationalmannschaft. Die ebenfalls mit anpackenden, jungen Auszubildenden besaßen reichlich Gelegenheit, neue Erfahrungen zu sammeln. Backtechnik und geschultes Personal kam von der Firma Debag. Alles und jedem waren die Blicke des Publikums gewiss, durch die großen Schaufenster blieb kein Handgriff verborgen. Über den Verkaufstresen gingen Splitterbrötchen, Laugenbrezeln in verschiedenen Varianten, Hefezöpfe und Butterkuchen; Alles zumeist direkt in und auf die Hand. Es gab Dinkel-Seelen mit Cranberry und Schokostückchen, Dinkel-Baguette und Dinkel-Schinken-Zwiebelbrot. Die Hände dienten übrigens nicht nur zum Backen, auch wurden sie reichlich geschüttelt. Die Politprominenz nutzte die öffentlichkeitswirksame Gunst der Stunde und machte ihre Aufwartung. So begrüßten ZV-Präsident Michael Wippler und Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider Politiker unterschiedlicher Couleur. Bundesverteidigungsministerin und CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sowie Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau kamen neben vielen anderen auf Fachgespräche und Kostproben vorbei. „Die Grüne Woche ist eine gute Möglichkeit mit Entscheidungsträgern in den Dialog zu kommen“, bewertete Wippler die Visiten positiv. Besonders freute er sich über das Engagement des FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner. Der amtierende Brotbotschafter ließ es sich nicht nehmen, in der Backstube selbst mit anzupacken. Im Kampf gegen ausufernde Bürokratie weiß der ZV den Liberalen an seiner Seite.
Regionales und Besonderes
Ein besonders im Blickpunkt stehendes Problem auf und am Rande der IGW war die neue Bonausgabepflicht, die am Verkaufsstand des Verbands eingehalten wurde. Die Messe im Allgemeinen sowie viele Bereiche im Speziellen standen im Zeichen des Themas Nachhaltigkeit in Land- und Ernährungswirtschaft. Es gab im Vorfeld zahlreiche Proteste und Demonstrationen, sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung. Hier forderten Aktivisten das Verbot von Glyphosat, dort machten Bauern ihren Unmut über die neue Düngemittelverordnung Luft. Der Zentralverband sah sich hier gut aufgestellt. Das ZV-Präsidium zog alles in allem eine positive Bilanz, sprach in einer Presseerklärung von „einem rundum gelungenen Jahresauftakt“. Es sei wichtig, dem Verbraucher das Bäckerhandwerk zu zeigen, es erlebbar zu machen, hieß es als Begründung der starken Präsenz. Auch könne man so auf Kundeninteressen reagieren. Zu einem der Messehöhepunkte aus der Sicht des Bäckerhandwerks avancierte die Vorstellung eines ganz besonderen Werkes. Das Brot des Jahres feierte auf der IGW seine offizielle Premiere. Das Roggen-Vollkornbrot kam so zu seinem ersten, viel beachteten Auftritt in der Halle des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Niemand geringeres als die Ministerin selbst nahm die Verkündung und den Anschnitt vor. Wenige Schritte von der Bühne entfernt wurden das Roggen-Vollkornbrot sowie andere Backwaren rund um die Uhr gratis zur Verkostung gereicht. Hier am Stand ging es vor allem um Information. Brotprüfer des Deutschen Brotinstitutes und der regionale ADB-Leiter Marian Kalliske standen Rede und Antwort.
Rund 400 000 Besucher unterstrichen den Stellenwert die IGW als globale Leitmesse für Ernährung und Landwirtschaft, hieß es vonseiten der Veranstalter. 1 810 Aussteller (2019: 1.751) aus 72 Ländern (2019: 61) und auf 129 000 qm (2019: 125 000 qm) bedeuteten eine Rekordbeteiligung. Die nächste Internationale Grüne Woche findet vom 15. bis zum 24 Januar 2021 an selber Stelle statt.

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