Laut den Erstergebnissen des Mikrozensus für das Jahr 2023 leisteten Männer mit einem Anteil von 13% etwas häufiger Mehrarbeit als Frauen (10%). Deutliche Unterschiede zeigten sich laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) mit Blick auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche. Am weitesten verbreitet war Mehrarbeit in den Bereichen Finanz- und Versicherungsleistungen und Energieversorgung, wo jeweils 17% der Arbeitnehmer/innen davon betroffen waren. Am niedrigsten war der Anteil mit 6% im Gastgewerbe, gefolgt von der Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen wie etwa Wach- und Sicherheitsdienstleistungen oder Reinigungsdienstleistungen (8%).
Umfang und Vergütung der Mehrarbeit
Für die meisten Beschäftigten war der Umfang der Mehrarbeit auf wenige Stunden pro Woche begrenzt. 40% gaben an, durchschnittlich weniger als 5 Überstunden geleistet zu haben. Bei insgesamt 70% waren es weniger als 10 Stunden. Allerdings leistete knapp ein Fünftel (19%) der Betroffenen mindestens 15 Stunden Mehrarbeit in der Woche.
Mehrarbeit kann in Form von bezahlten und unbezahlten Überstunden geleistet werden oder auf ein Arbeitszeitkonto einfließen, über das sie später wieder ausgeglichen werden kann. Von den Personen, die 2023 mehr gearbeitet hatten als vertraglich vereinbart, leistete jede oder jeder Fünfte (20%) unbezahlte Überstunden. 17% wurden für ihre Überstunden bezahlt. 71% nutzten ein Arbeitszeitkonto für die geleistete Mehrarbeit. Mehrarbeit wurde teilweise über eine Kombination der drei Formen geleistet.