Die deutschen Obstbaubetriebe erwarten im Jahr 2024 eine weit unterdurchschnittliche Apfelernte von rund 734.000 Tonnen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach einer ersten Schätzung vom Juli 2024 mitteilt, werden damit voraussichtlich 261.300 Tonnen weniger Äpfel geerntet als im Durchschnitt der zurückliegenden zehn Jahre – ein Minus von 26,3%! Damit wird für 2024 die niedrigste Apfelernte seit 2017 (596.700 Tonnen) erwartet. Die ebenfalls geringe Apfelernte des Vorjahres wird im Jahr 2024 voraussichtlich deutlich unterschritten – nach ersten Schätzungen um 207.600 Tonnen (–22,1%).
Ungünstige Witterung
Grund für die geringe Ernteerwartung der deutschen Obstbaubetriebe sind in erster Linie ungünstige Witterungsverhältnisse, die vor allem in den südöstlichen Bundesländern erhebliche Ernteausfälle von bis zu 90% gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt erwarten lassen. Im Frühjahr führten auftretende Spätfröste und Hagelschlag in vielen Obstanlagen zu Frostschäden und einem schlechten Fruchtansatz. Im weiteren Vegetationsverlauf wirkten sich eine feuchtkühle Witterung und regional starke Niederschläge negativ auf die Fruchtentwicklung aus und begünstigten das Auftreten von Krankheiten.
Trotz der sehr niedrigen Ernteerwartungen bleiben Äpfel das mit Abstand am meisten geerntete Baumobst in Deutschland. Äpfel werden 2024 bundesweit auf einer Fläche von 33.000 Hektar erzeugt, davon 11.600 Hektar in Baden-Württemberg (Bodenseeregion) und 8.400 Hektar in Niedersachsen (Altes Land). Da in Sachsen, dem mit 2.300 Hektar drittgrößten Apfelanbaugebiet, eine extrem niedrige Ernte erwartet wird, werden in diesem Jahr voraussichtlich drei Viertel aller Äpfel in Baden-Württemberg (42,9%) und Niedersachsen (32,1%) auf 60,5% der Anbaufläche erzeugt.