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Erstmalig knackten Fairtrade-Umsätze die 2 Milliarden-Euro-Marke. (Musterbild: ColiN00B/pixabay.com 2018)
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Rekordabsätze bei Fairtrade

Im vergangenen Jahr gaben Verbraucher rund 2 Mrd. Euro für Fairtrade-Produkte aus. Allerdings gefährde das Coronavirus Gesundheit und Wirtschaft im globalen Süden.

Die Corona-Pandemie überschattet das Erfolgsjahr 2019. Erstmalig knackten Fairtrade-Umsätze die 2 Milliarden-Euro-Marke. Und auch während der Corona-Krise bleibt die Nachfrage nach fairen Lebensmitteln wie Kaffee, Bananen oder Kakao stabil. Aber: „Die Pandemie demaskiert soziale und wirtschaftliche Ungleichheit“, sagte Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland).
Marktentwicklung in Deutschland
2,04 Milliarden Euro gaben Verbraucher im letzten Jahr für faire Produkte aus, das entspricht 25 Euro pro Kopf und einem Wachstum von 26%. Die Verkaufsmengen legten entsprechend kräftig zu: beispielsweise bei Bananen, um 41% auf 130.000 Tonnen. Auch Kaffee kam häufiger fair in die Tasse: Mit einem Wachstum von 12% auf 23.000 Tonnen klettert der Marktanteil auf rund 5%. In immer mehr Schokoladenwaren steckt fairer Kakao: 79.000 Tonnen wurden 2019 eingesetzt, 45% mehr als im Vorjahr. Damit hat fairer Kakao einen Marktanteil von 17%. Steigende Nachfrage nach Berufsbekleidung und Baumwolltaschen, begünstigt durch das Plastiktütenverbot, führten zu einem Absatzplus von Textilien mit Fairtrade-Baumwolle von 59% auf 22,2 Mio. Stück.
Fairtrade-Prämie fließt in Maßnahmen gegen das Virus
Produzentenorganisationen im globalen Süden erhalten für Fairtrade-Verkäufe stabile Mindestpreise als Sicherheitsnetz gegen schwankende Weltmarkpreise und einen zusätzlichen Aufschlag, die Fairtrade-Prämie. Durch Verkäufe für den hiesigen Markt belief sich allein die Prämie auf 38 Millionen Euro. „Gerade jetzt ist die Prämie wichtig, weil sie oft die einzige Rücklage ist, die Produzenten haben. Wir sehen vorbildliche Maßnahmen wie Aufklärungskampagnen und die Anschaffung von Hygienemitteln, aber auch, dass damit Einkommenseinbußen kompensiert werden“, erläuterte Mary Kinyua, Vorsitzende des Produzentennetzwerks Fairtrade Africa.
Verantwortungsvoller Weg aus der Krise
Thilo Hoppe, für Brot für die Welt Aufsichtsratsmitglied von TransFair ergänzte: „Wenn wir von systemrelevanten Berufen sprechen, gehören dazu Bauern weltweit genauso wie Arbeiterinnen in Textilfabriken, auf Blumen- und Teeplantagen. Entwicklungsminister Müller sagte völlig zurecht, dass die Corona-Pandemie ein Weckruf für stärkere internationale Zusammenarbeit ist. Wir müssen dringend einen verantwortungsvollen Weg aus der Krise finden, der als Blaupause dient für künftige globale Herausforderungen wie die Klimakrise!“

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