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Unternehmen der Branche empfiehlt der PwC-Experte vor diesem Hintergrund, ihre eigene Marke zu stärken und die Kunden mit attraktiven Angeboten zu binden. (Bild: geralt/pixabay.com2021)
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Marktforschung

Preissteigerungen verändern Konsumverhalten

Preissteigerungen belasten Haushalte mit bis zu knapp 3.000 Euro pro Jahr. Rund 25% der Haushalte können die Mehrkosten kaum kompensieren.

Seit dem Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine Ende Februar sind die ohnehin hohen Preise für Benzin, Strom, Gas und Heizöl stark gestiegen. Auch Lebensmittel wie Getreide, Fleisch oder Pflanzenöl werden immer teurer. Die Mehrkosten für einen durchschnittlichen deutschen Haushalt belaufen sich laut Szenario-Berechnungen der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland auf Basis von aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts und des ifo-Instituts auf bis zu 242 Euro im Monat.
„In der aktuellen Situation schauen die Verbraucher/innen notgedrungen wieder verstärkt auf das Preisschild: Sie greifen zu Sonderangeboten und günstigen Eigenmarken, während verzichtbare Genussmittel und teure Bio-Lebensmittel vermehrt im Regal bleiben“, kommentiert Dr. Christian Wulff, Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter bei PwC Deutschland und EMEA. Die Auswirkungen des Preisanstiegs bei Lebensmitteln beeinträchtigen auch weitere Konsumbereiche, erklärt Andreas Späne, Partner Retail & Consumer Practice bei Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC: „Haushalte werden zugunsten des Lebensmittelkaufs an anderen Stellen sparen und beispielsweise ihre Ausgaben für Mode, Gastronomie und Reisen drastisch reduzieren. Somit drohen diese Marktsegmente einen möglichen Aufschwung zu verpassen, der mit der Rücknahme der Coronamaßnahmen zu erwarten gewesen wäre.“
Die Konsument/innen werden ihr Einkaufsverhalten anpassen (müssen). Bei steigenden Preisen setzen die Verbraucher:innen insbesondere auf aktuelle Angebote (58 %). 39% kaufen öfter Eigenmarken, um die steigenden Kosten für den Einkauf zu kompensieren. In der Krise schlägt zudem die Stunde der Discounter: Gut ein Viertel der Verbraucher/innen (27%) gibt an, bestimmte Produkte eher im Discounter zu kaufen. „Während viele Verbraucher:innen während der Corona-Pandemie den Vollsortimenter für ein One-Stop-Shopping-Erlebnis aufgesucht haben, steht nun die Kehrtwende an. Aufgrund der steigenden Preise werden die Discounter Marktanteile von rund 1 bis 2 Prozent zurückgewinnen“, so die Prognose von PwC-Experte Christian Wulff.
Fast ein Viertel reagiert mit Verzicht
 Rund jede/r vierte Verbraucher:in reagiert auf die Preisspirale mit Verzicht beim Essen und kauft weniger Produkte ein. Vor allem verzichtbare Lebensmittel wie Fleisch und Wurst oder auch Süßwaren landen seltener im Einkaufskorb. Bei Nahrungsmitteln, auf die viele Menschen weniger leicht verzichten können – etwa Milch und Molkereiprodukte – greifen die Käufer/innen verstärkt zu günstigeren Eigenmarken und Sonderangeboten, um den Geldbeutel zu schonen.

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