Schon zum dritten Mal hinterfragt die repräsentative Veggie-Studie von Green Legend die kulinarischen Vorlieben und auch die Hintergründe, warum die in Deutschland lebenden Konsumenten auf Fleisch verzichten und darüber hinaus, worauf Flexitarier, Vegetarier und Veganer bei Fleischersatzprodukten achten. Dafür wurden 1.003 Personen vom Meinungsforschungsinstitut forsa im Zeitraum vom 10. bis zum 20. September 2024 im Alter von 18 bis 75 Jahren aus Deutschland befragt.
Fast jeder zweite Deutsche isst flexitarisch
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine stärker pflanzenbasierte Ernährung für über die Hälfte der Befragten wichtig ist. Denn jeder Zweite im Alter von 18 bis 75 Jahren (2024: 54%; 2022: 52%) verzichtet ganz oder zumindest manchmal bewusst auf Fleisch. Fast jeder zweite Befragte bezeichnet sich dabei als Flexitarier (46%), das heißt, er verzichtet bewusst gelegentlich auf Fleisch oder Fisch. 6% ernähren sich vegetarisch. Die rein vegane Ernährung bleibt eine Nische: Lediglich 2% der Befragten haben tierische Bestandteile ganz von ihrem Speiseplan gestrichen. Frauen tendieren laut den Studienergebnissen stärker zu einem Verzicht auf Fleisch: 53% der befragten Frauen ernähren sich flexitarisch und nur 40% der befragten Männer.
Unterschiedliche Motive
Es gibt verschiedene Gründe, warum Konsumenten zu Fleischalternativen greifen. Vor allem Umwelt- (65%) und Tierschutz (60%) trugen 2024 dazu bei, den eigenen Fleischkonsum zu überdenken. Jeder Zweite (52%) verzichtet aus gesundheitlichen Gründen. Zu beobachten ist, dass Umweltschutz für Männer und Frauen den gleichen Stellenwert einnimmt (65%). Für Männer sind gesundheitliche Gründe etwas ausschlagender als für Frauen. 57% der befragten Männer gaben dies als Grund an, um ganz oder teilweise auf Fleisch zu verzichten. Bei den Frauen sind es 49%. Allerdings spielt der Tierschutz bei Frauen (67%) eine wichtigere Rolle als bei Männern (50%). Wird nach den Ernährungstypen unterschieden, so zeichnet sich folgendes Bild: Für Vegetarier und Veganer hat der Tierschutz (84%) eine leicht höhere Bedeutung als der Umweltschutz (82%). Bei den Flexitariern ist Umweltschutz auf Platz 1 (62%). Tierschutz (55%) und Gesundheit (54%) liegen bei Flexitariern in etwa gleich auf, wobei den Flexitariern die gesundheitlichen Aspekte wichtiger erscheinen als den Vegetariern/Veganern (46%).
Erbsen und Weizen auf dem Vormarsch
Die Kartoffel ist ein Grundnahrungsmittel und 70% der Befragten bevorzugen sie, um ihren Eiweißbedarf zu decken. Allerdings haben 2020 noch 77% der Befragten den Erdapfel als präferierte pflanzliche Proteinquelle benannt. Bei der aktuellen Umfrage liegen Nüsse und Kerne nur einen Prozentpunkt hinter der Kartoffel (2024: 69%; 2020: 77%). Platz drei belegt mit 58 % Reis (2020: 63%). Damit haben sich die Top 3 negativ entwickelt. Dicht dahinter folgen mit 57% Erbsen, die seit 2020 deutlich in der Beliebtheit zulegen konnten (+8%). Weizen (35%) stieg im gleichen Zeitraum um +5% – insbesondere Männer (41%; Frauen: 30%) setzten 2024 auf dieses Protein. Soja ist nicht in den Top 5 der favorisierten Proteinquellen (2024: 31%; 2020: 23%) und wird überwiegend von den Vegetariern und Veganern (72%) konsumiert. Lediglich 23% der Flexitarier verzehren gerne Soja. Auf den weiteren Plätzen schließen sich Mais (2024: 29%; 2020: 27%), Pilzkulturen (2024: 24%; 2020: 18%) und Ackerbohnen (2024: 16%; 2020: 13%) an.