Die Verbraucher greifen zunehmend nach heimischem Hafer – nicht zuletzt wegen seines positiven Nährstoffprofils und seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Die steigende Nachfrage spiegelt sich auch in den Anbauzahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) wider: Im Erntejahr 2025 wird Hafer voraussichtlich auf einer Fläche von 183.300 Hektar angebaut – ein Zuwachs von fast 18% gegenüber 2024 und fast 30% gegenüber 2023. Damit ist Hafer in diesem Jahr das einzige Sommergetreide mit einer Ausdehnung der Anbaufläche im Vorjahresvergleich.
Schälmühlen setzen weiter auf regionale Herkunft
Der erneute Zuwachs ist laut VGMS ein erfreuliches Signal für die deutschen Schälmühlen, die Hafer zu hochwertigen Lebensmitteln verarbeiten und einen wachsenden Rohstoffbedarf verzeichnen – ihr Ziel ist es, diesen zunehmend aus deutschem und regionalem Anbau zu decken. Die Verarbeitungsmenge lag 2024 bei fast 700.000 Tonnen Hafer – ein Plus von 140% gegenüber 2008. Daraus werden neben Haferflocken verschiedenste Produkte wie Frühstückscerealien, Müslis, Backwaren, Riegel oder Haferdrinks hergestellt. Ulrich Schumacher, Sprecher der Schälmühlen im VGMS, sieht den Zuwachs bei den Anbauzahlen als wichtiges Signal und führt aus: „Er zeigt, dass unsere gemeinsam mit der Landwirtschaft getragene Initiative Wirkung zeigt. Gleichzeitig sehen wir noch weiteres Potenzial – denn der Markt für regionalen Hafer wächst weiter.“ Die seit 2019 bestehende „Haferanbau-Initiative“ der Schälmühlen im VGMS hat laut dem Verband in den letzten Jahren wichtige Impulse gesetzt. Viele Landwirte zeigten sich interessiert, doch es brauche weiter gezielte Information und eine enge Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette, um die positive Entwicklung zu verstetigen.