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Laut aktuellen Daten der GfK weisen 13 der 25 miteinander verglichenen europäischen Länder eine überdurchschnittliche Einzelhandelskaufkraft pro Kopf auf.
© GfK
BÄKO-magatin Titelgrafik Ausgabe 12-24
Marktforschung

Deutliche Unterschiede

Die Einzelhandelskaufkraft in Europa liegt laut GfK durchschnittlich bei 6.517 Euro pro Kopf. Allerdings weisen die 25 untersuchten europäischen Länder in Sachen Retail-Ausgaben deutliche Unterschiede auf.

Die GfK Einzelhandelskaufkraft ist der Teil der allgemeinen Kaufkraft, der für den Einzelhandel zur Verfügung steht. Sie zeigt das kanalübergreifende Nachfragepotenzial für den Einzelhandel in einer Region, umfasst also Potenziale für den stationären Handel, aber auch für eCommerce und den Versandhandel. Die Kaufkraft bezieht sich nicht auf den Ausgabeort, sondern den Wohnort der Konsumenten. Die neuen Daten zur GfK Einzelhandelskaufkraft Europa zeigen: Insgesamt haben die Einwohner der 25 betrachteten Länder in Europa knapp 3,4 Bio. Euro zur Verfügung, die sie für Ausgaben im Einzelhandel tätigen können. Pro Kopf entspricht dies einer durchschnittlichen einzelhandelsrelevanten Kaufkraft von 6.517 Euro.

 

Deutschland nah am Durchschnittswert

Spitzenreiter beim europäischen Vergleich der GfK Einzelhandelskaufkraft ist Luxemburg, wo die Menschen mit 12.067 Euro mehr als 85% über dem europäischen Durchschnitt liegen. Auf den Rängen zwei und drei folgen die Schweiz und Dänemark. Am nächsten am Durchschnitt ist Deutschland, wo den Menschen 6.667 Euro für ihre Retail- Ausgaben zur Verfügung stehen. Insgesamt weisen 13 der 25 Länder eine überdurchschnittliche Einzelhandelskaufkraft pro Kopf auf. Dem gegenüber stehen 12 Länder, deren einzelhandelsrelevante Pro-Kopf-Kaufkraft unterdurchschnittlich ist. Das Schlusslicht bildet Rumänien mit 2.986 Euro, was lediglich knapp 46% des Durchschnitts entspricht.

Filip Vojtech, Einzelhandelsexperte im Bereich Geomarketing von GfK, erklärt: „Im europäischen Ländervergleich liegen die Deutschen mit ihren Einzelhandelsausgaben im Mittelfeld. Setzt man die Einzelhandelskaufkraft aber in Relation zur allgemeinen Kaufkraft, so tragen deutsche Verbraucher nur einen verhältnismäßig geringen Anteil ihres Nettoeinkommens in den Einzelhandel. Ähnlich ist es auch in der Schweiz und im Vereinigten Königreich. In vielen osteuropäischen Ländern fließt hingegen ein deutlich höherer Teil des Nettoeinkommens in den Einzelhandel, in Ungarn ist es sogar mehr als die Hälfte. Dies liegt vor allem daran, dass die Menschen in Osteuropa ein geringeres Einkommen haben.“

 

Hauptstädte mit hohem Potenzial

Auch innerhalb der europäischen Länder gibt es deutliche Unterschiede, was die potenziellen Retail-Ausgaben betrifft. Ein Blick auf die regionale Verteilung im Vereinigten Königreich zeigt zum Beispiel, dass im westlichen Teil Londons die Einzelhandelskaufkraft doppelt so hoch ist wie der Landesdurchschnitt und sogar das 2,6-Fache der letztplatzierten Region Sunderland beträgt. Generell lässt sich beobachten, dass die Regionen in und um europäische Hauptstädte meist eine überdurchschnittlich hohe Einzelhandelskaufkraft aufweisen. Neben dem Vereinigten Königreich ist dies beispielsweise auch in Frankreich, Ungarn und den skandinavischen Ländern der Fall.

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