Um Geld zu überweisen und ihre Kontoauszüge einzusehen, nutzen die Deutschen laut aktueller Postbank Digitalstudie 2024 immer häufiger eine Banking-App. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der über eine App erledigten Bankdienstleistungen um vier Prozentpunkte auf 36% gestiegen. Damit liegen die Apps dicht hinter den Online-Portalen der Banken, die derzeit für 38% der Bankgeschäfte genutzt werden. Die Bedeutung der Internetseiten hat über die Jahre abgenommen: 2023 wurden noch 42% der Geldgeschäfte über solche Portale getätigt, im Jahr davor sogar 45%. Generell sind digitale Wege jedoch am beliebtesten, nur noch durchschnittlich 20% der Bankgeschäfte erledigen die Deutschen vor Ort in der Filiale.
Browser versus Smartphone
Online-Apps bevorzugen vor allem 18- bis 39-Jährige: Während die sogenannten Digital Natives für 45% ihrer Bankgeschäfte eine mobile Anwendung nutzen, erledigen die ab 40-Jährigen nur 33% auf diese Weise. Die „Digital Immigrants“ besuchen hingegen häufiger das Online-Portal ihrer Bank: Die Älteren tätigen 42% ihrer Überweisungen & Co. derzeit über ihren Internet-Browser, die Jüngeren nutzen diesen nur für 27% ihrer Geldgeschäfte. Digital Natives zeigen sich auch eher gegenüber einer Kommunikation per Telefon oder sonstigen Kanälen aufgeschlossen als diejenigen im Alter von 40 Jahren und darüber. Für immerhin 11% ihrer Bankanliegen rufen die Jüngeren per Telefon, Handy oder Videokonferenz ihre Bank an – fast dreimal so häufig wie die ab 40-Jährigen (4%).
Digitale Beratung sticht Beratung vor Ort
Bankfilialen spielen für 72% eine immer geringere Rolle, weil sie nahezu alles über digitale Kanäle erledigen können. Die Bedeutung von Bankberater/innen wird hingegen höher eingeschätzt: 58% der Befragten legen weiterhin Wert auf eine persönliche Beratung – egal über welchen Kanal sie den Kontakt zum Kreditinstitut suchen. Trotzdem gibt es noch Dienstleistungen, für die einige Bankkund/innen den Besuch der Filiale vorziehen. Darunter fallen vor allem persönliche Anliegen: Für eine Kontoeröffnung oder einen -wechsel vertrauen 35% der Deutschen eher den menschlichen Berater/innen in der Filiale als einem digitalen Kanal. Auch wenn es um Finanz- und Anlageberatung geht, kommen ebenso viele gern persönlich vorbei. Einen Kredit beantragen 30% der Kund/innen lieber vor Ort, 28% schließen Versicherungen bevorzugt in der Filiale ab. Andere Leistungen sind bequemer online oder mobil erhältlich: Nur 13% holen ihren Kontoauszug noch persönlich in der Filiale ab und 14% füllen Überweisungsträger vor Ort aus.