Die Handwerksbäcker haben die Preise ihrer Produkte um 3,8% gegenüber dem Vorjahr erhöht – diese Zahl ist jetzt von Gehrke Econ veröffentlicht worden. Laut der Erhebung liegt der Preisanstieg der Bäckereien wieder über der Inflationsrate, die 2024 bei 2,2% lag und um 0,2% über dem Vorjahreswert.
Auch im Vergleich zu den Erzeugerpreisen für Backwaren und dem Verbraucherpreisindex für Nahrungsmittel wurden die Preise der Handwerksbäcker wieder stärker angehoben. Nach dem kräftigen Preissprung von 2022 auf 2023 folgte zunächst eine Zurückhaltung bei den Preisen aufgrund des schwachen Konsumklimas 2023. Obwohl weiterhin verbreitet negative Mengeneffekte zu verzeichnen sind, lässt die Kostenentwicklung insbesondere der Löhne und verschiedener Rohstoffe wie Butter, Kakao oder Kaffee, aber auch im Bereich der Dienstleistungen und Ausrüstungsgüter, wenig Spielraum.
Heißes ist auch heiß im Preis
Besonders stark gestiegen sind mit 7,2% die Preise für Heißgetränke. Die stärksten Erhöhungen sind bei milchhaltigen Getränken und den kleineren Volumen erfolgt. Bemerkenswert sind auch die vergleichsweise starken Anstiege bei Brötchen und Torten. Preiserhöhungen wurden überwiegend im unteren Bereich des Spektrums durchgeführt. Nach oben ist der Spielraum für weitere Erhöhungen derzeit häufiger begrenzt. Bei vielen Produkten sind sogar relevante Preisermäßigungen zu verzeichnen.
Anhaltend steigende Löhne sowie steigende Kosten bei wichtigen Rohstoffen, Dienstleistungen und Ausrüstungen auf der einen Seite und das schwache Konsumklima sowie zum Discounter oder Supermarkt abgewanderte Kunden auf der anderen Seite erzeugen ein schwieriges Marktumfeld. Erfolgreiche Unternehmen sind bei Prozessen und Kosten wieder verstärkt gefragt. Auch die Produkt- und Sortimentspolitik muss neben der Preisbestimmung im Fokus der Betriebe bleiben.