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OM Stefan Neumeier (l.) und Stellvertreter Klaus Schneider (r.) gratulierten dem neuen Meister Thomas Messner zur bestandenen Prüfung.
© Maria Horn
Innungen

Ziel: Regionale Wertschöpfung

Ob Fachkräftemangel, steigende Energiekosten oder Bürokratie: Das Bäckerhandwerk hat derzeit keinen leichten Stand. Dennoch war bei der Jahresversammlung der Bäckerinnung Berchtesgadener Land-Traunstein vorsichtiger Optimismus zu spüren.

Obermeister Stefan Neumeier kam in seinem Bericht auf die aktuellen Herausforderungen zu sprechen, die manchem Handwerksmeister die Sorgenfalten auf die Stirn treiben: hohe Energiekosten, die Frage nach Energieversorgungssicherheit, eine rund 10%ige Inflationsrate, ein neuer Tarifvertrag, der spürbare Fachkräftemangel und der hohe Zeitaufwand für Verwaltungsarbeit machen es den Betrieben nicht einfach. Zusätzliche Herausforderungen wird es ab Januar 2023 geben, wenn die Mehrwegpflicht eingeführt wird.

Obligatorischer Bestandteil der Hauptversammlung war der Kassenbericht von Geschäftsführerin Irmengard Rossingoll, die auch den Haushaltsplan vorstellte. Einstimmig wurde von den Mitgliedern die Entlastung erteilt. In einem weiteren Tagesordnungspunkt hatten sich die Anwesenden mit der Bestätigung der online statt gefundenen Vorstandswahlen zu beschäftigen. Stefan Neumeier (Anger) bleibt demnach Obermeister, sein Stellvertreter ist Klaus Schneider (Traunstein), Lehrlingswart bleibt Gerhard Kotter (Traunstein) und Werbewart Andreas Neumeier (Teisendorf).

 

Neues Biosphären-Regionalprojekt

Andreas Neumeier nutzte dann auch gleich die Gelegenheit, um über das neue Projekt der Bäckerinnung zu berichten: das „BGL-Landbrot“. Die Hauptzutat ist Mehl aus Laufener Landweizen. „Auf Initiative der Biosphären-Verwaltungsstelle und der Bäckerinnung konnten dafür ein Erzeugerkreis aus Landwirten, eine Mühle, die BÄKO sowie mehrere Bäckereien aus dem Landkreis gewonnen werden. Dadurch kann nun eine regionale Lieferkette mit Wertschöpfung vor Ort entstehen“, informierte Neumeier. Die Markteinführung des „Berchtesgadener Land-Brotes“ in den einzelnen Bäckereien ist für Mitte Januar geplant. Auch sollen die Brote dann jeweils als Biosphären-Produkt, ein Siegel für Nachhaltigkeit, Transparenz und Regionalität, zertifiziert sein. Er selbst stellt das Brot bereits her und in Teisendorf gibt es auch schon einen festen Kundenkreis, die sich regelmäßig auf das Landbrot freuen.

Nicht ganz so erfreulich war der Bericht des Gesellenprüfungsvorsitzenden Nikolaus Schneider. Er bat um mehr Unterstützung von Seiten der Arbeitgeber, da die Prüfungsvorbereitung doch einen enormen zeitlichen Aufwand erfordert. Schneider richtete seinen Blick auf die aktuellen Ausbildungszahlen: in beiden Landkreisen sind derzeit acht Bäcker im ersten, 22 Bäcker im zweiten und 16 Bäcker im dritten Lehrjahr. Im Verkauf sind es sechs junge Leute im ersten, sieben im zweiten und zwölf Auszubildende im dritten Lehrjahr. Lehrlingswart Gerhard Kotter bezeichnete die Berufsbildungsmesse als vollen Erfolg, rund 1.200 Schüler/innen aus zwei Landkreisen hatten daran teilgenommen. Auch im Bäckerhandwerk sind Veränderungen in Sachen Nachwuchsgenerierung spürbar. Diskutiert wird, junge Leute aus Tunesien, Marokko oder Ägypten zu holen, die im Bäckerhandwerk ausgebildet werden. „Für diesen Weg Zeit zu investieren, das lohnt sich auf alle Fälle“, war sich die Versammlung einig.

Neuer Meister aus Freilassing

Ein erfreulicher Part war bei der Innungsversammlung die Ehrung des Jungmeisters Thomas Messner. Als prüfungsbester Bäcker hat der 24-Jährige erst vor wenigen Wochen die Meisterprüfung absolviert. Der Meisterbrief war ihm von Ministerpräsident Markus Söder überreicht worden. Obermeister Stefan Neumeier und sein Stellvertreter Klaus Schneider gratulierten zu dem schönen Erfolg.

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