on on on
Die Verhandlungen um den Vertragsabschluss zum Transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP werden äußerst kontrovers diskutiert – so auch bei einer Diskussionsveranstaltung, zu der die Handwerkskammer für Mittelfranken eingeladen hatte.
© Welchen Einfluss hätte ein solcher Vertrag auf unser tägliches Leben? Wird TTIP unsere Lebensmittelstandards aufweichen? Stehen künftig gentechnisch veränderte Lebensmittel auf unseren Speisekarten? Diese und viele andere Fragen standen im Mittelpunkt der Diskussionsveranstaltung Ende Juli. Hauptreferent war Bundesernährungsminister Christian Schmidt. Mit auf dem Podium waren Konrad Ammon, Vorstandsmitglied des Deutschen Fleischerverbands, und Dr. Wolfgang Filter, Hauptgeschäftsführer des Landesinnungsverbands für das bayerische Bäckerhandwerk. Schmidt wies darauf hin, dass Deutschland bereits 131 Handelsabkommen mit anderen Nationen abgeschlossen hat, aber bei keinem einzigen derart  ängstlich und viel diskutiert wurde wie jetzt bei TTIP. „Deutschland ist in fast allen Branchen wettbewerbsfähig und diesen Wettbewerb dürfen wir auch nicht scheuen“, machte der Minister deutlich. Auf die eigenen Kräfte setzen
Ammon und Filter blickten in ihren Referaten aus der Sicht der Ernährungshandwerke auf die laufenden Verhandlungen. Während jedoch die Fleischer als Worst-Case-Szenario eine Überschwemmung des europäischen Marktes mit amerikanischem Hormonfleisch nicht ausschließen wollen und den Preisdruck durch Billigfleisch aus den USA fürchten, gab sich Filter in seinen Ausführungen sachbezogen. Ohne die Herausforderungen zu verkennen, die ein derartiges Abkommen in der heutigen Zeit an das Verhandlungsgeschick der verantwortlichen Politiker stellt, empfahl er den anwesenden Bäckern, auf die eigenen Kräfte zu setzen. Ein Abschotten der Märkte habe – so Filter – noch nie dauerhaft zum Überleben beigetragen. Viel entscheidender sei, die Kunden mit Service, Kreativität und Innovationskraft an sich zu binden. Zudem sei es eine Illusion, anzunehmen, man könne 100% der Verbraucher erreichen. Es sei erwiesene Tatsache, dass es einen gewissen Anteil gibt, der noch nie in einem Fachgeschäft eingekauft hat und dies auch nie tun wird. Diesem Teil der Verbraucherschaft aus Angst vor Billiganbietern – ob aus dem Aus- oder Inland – mit niedrigen Preisen hinterherzulaufen und darüber sein eigenes Profil zu vergessen, führe in die Sackgasse. Er setze mehr auf aktive Marktpolitik und gab Minister Schmidt mit auf den Weg, dass er hierbei das Bundesernährungsministerium und auch das bayerische Ernährungsministerium gerne an seiner Seite hätte.
Innungen

Wie bedrohlich ist TTIP?

Die Verhandlungen um den Vertragsabschluss zum Transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP werden äußerst kontrovers diskutiert – so auch bei einer Diskussionsveranstaltung, zu der die Handwerkskammer für Mittelfranken eingeladen hatte.

Welchen Einfluss hätte ein solcher Vertrag auf unser tägliches Leben? Wird TTIP unsere Lebensmittelstandards aufweichen? Stehen künftig gentechnisch veränderte Lebensmittel auf unseren Speisekarten? Diese und viele andere Fragen standen im Mittelpunkt der Diskussionsveranstaltung Ende Juli. Hauptreferent war Bundesernährungsminister Christian Schmidt. Mit auf dem Podium waren Konrad Ammon, Vorstandsmitglied des Deutschen Fleischerverbands, und Dr. Wolfgang Filter, Hauptgeschäftsführer des Landesinnungsverbands für das bayerische Bäckerhandwerk. Schmidt wies darauf hin, dass Deutschland bereits 131 Handelsabkommen mit anderen Nationen abgeschlossen hat, aber bei keinem einzigen derart  ängstlich und viel diskutiert wurde wie jetzt bei TTIP. „Deutschland ist in fast allen Branchen wettbewerbsfähig und diesen Wettbewerb dürfen wir auch nicht scheuen“, machte der Minister deutlich.
Auf die eigenen Kräfte setzen
Ammon und Filter blickten in ihren Referaten aus der Sicht der Ernährungshandwerke auf die laufenden Verhandlungen. Während jedoch die Fleischer als Worst-Case-Szenario eine Überschwemmung des europäischen Marktes mit amerikanischem Hormonfleisch nicht ausschließen wollen und den Preisdruck durch Billigfleisch aus den USA fürchten, gab sich Filter in seinen Ausführungen sachbezogen. Ohne die Herausforderungen zu verkennen, die ein derartiges Abkommen in der heutigen Zeit an das Verhandlungsgeschick der verantwortlichen Politiker stellt, empfahl er den anwesenden Bäckern, auf die eigenen Kräfte zu setzen.
Ein Abschotten der Märkte habe – so Filter – noch nie dauerhaft zum Überleben beigetragen. Viel entscheidender sei, die Kunden mit Service, Kreativität und Innovationskraft an sich zu binden. Zudem sei es eine Illusion, anzunehmen, man könne 100% der Verbraucher erreichen. Es sei erwiesene Tatsache, dass es einen gewissen Anteil gibt, der noch nie in einem Fachgeschäft eingekauft hat und dies auch nie tun wird. Diesem Teil der Verbraucherschaft aus Angst vor Billiganbietern – ob aus dem Aus- oder Inland – mit niedrigen Preisen hinterherzulaufen und darüber sein eigenes Profil zu vergessen, führe in die Sackgasse. Er setze mehr auf aktive Marktpolitik und gab Minister Schmidt mit auf den Weg, dass er hierbei das Bundesernährungsministerium und auch das bayerische Ernährungsministerium gerne an seiner Seite hätte.

Politik

Marktplatz Digital

Das könnte Sie auch interessieren