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Handgemachte Berliner Pfannkuchen aufgenommen in der Pfannkuchenmanufaktur Sugarclan in Berlin Friedrichshain.
© SugarclanXAMAX
Innungen

Traditionsgebäck neu interpretiert

Sie sind das Gebäck zum Jahreswechsel: Berliner Pfannkuchen - in anderen Regionen Deutschlands oft nur „Berliner" genannt. Die Bäckerinnung Berlin hat den Jahresausklang 2022 zum Anlass genommen, um auf die Geschichte und aktuelle Trends dieses Traditionsgebäckes hinzuweisen und hat zudem für Endverbraucher Rezepte zum Nachbacken veröffentlicht.

Auch 2022 sind Berliner voll im Trend: Neben den traditionellen Variationen mit Puderzucker und Pflaumenmus oder Zuckerguss und Konfitüre erobern in den vergangenen Jahren auch neue Geschmacksrichtungen wie „gebrannte Mandel“ oder „Winter Orange“ die Ladentheken der Bäckereien.  „Pfannkuchen, wie man sie hier bei uns und in weiten Teilen Ostdeutschlands nennt, sind das ganze Jahr über erhältlich, aber zu Silvester und Fasching steigt der Verkauf drastisch an“, erklärt Johannes Kamm, der Geschäftsführer der Bäckerinnung Berlin. „Man munkelt, dass die in Fett ausgelassenen süßen Teilchen eine sehr gute Grundlage für das ein oder andere Glas Sekt bieten und deshalb gerade zum Jahreswechsel so beliebt sind.“

 

Kreativität ohne Ende

Jeder Innungsbetrieb hat seine ganz eigenen Spezialitäten und Kundenlieblinge im Sortiment. Britta Sarnes hat gemeinsam mit ihrer Frau und ihrer Schwägerin ihre Genussleidenschaft zum Beruf gemacht und 2019 „Sugarclan“ gegründet. „Wir haben uns gefragt, was denn Touristen denken sollen, wenn sie nach Berlin kommen, um die weltberühmten Berliner zu probieren, und feststellen müssen, dass es sie gar nicht mehr handgemacht gibt“, erinnert sich Britta Sarnes. „Wir betreiben hier Ehrenrettung für unsere Stadt“, witzelt die ursprünglich aus der Gastronomie kommende Gründerin. „Sugarclan“ setztr auf regionale Zutaten, wo immer es geht, keine Enzyme, Stabilisatoren, Geschmacksverstärker oder andere Zusatzstoffe, wenig Zucker, gute Bäckerhefe, lange Gärzeiten und gutes Öl. „Wir haben ein halbes Jahr getüftelt, bis uns die Pfannkuchen so gelungen sind, wie wir sie heute anbieten. Und wir arbeiten ständig an neuen Varianten, aktuell überlegen wir, welche herzhaften Versionen schmecken könnten.“ Ein weiterer Trend: Tortenklassiker als Pfannkuchen wie zum Beispiel Schwarzwälder Kirsch oder Frankfurter Kranz. Die Pfannkuchen von „Sugarclan“ am Boxhagener Platz in Friedrichshain sind die Lieblinge der Qualitätsprüfung der Bäckerinnung Berlin und wurden nach dreimal „sehr gut“ mit dem „GoldStatus“ ausgezeichnet.

 

Legendäre Entstehungsgeschichte

Auch wenn es geschichtlich belegt ist, dass es bereits im 16. Jahrhundert in Norddeutschland in Schmalz gebackene Hefeballen gab, die spannendste Legende um die Entstehung der heutigen Pfannkuchen rankt sich um einen Berliner Zuckerbäcker, der im Jahr 1756 unter Friedrich dem Großen als Kanonier dienen wollte, aber für wehruntauglich befunden wurde. Als Feldbäcker durfte er im Regiment bleibe, und als Dank schuf er die ersten Berliner Pfannkuchen. Er gab den Hefeteigstücken die runde, kanonenkugelartige Form und buk sie mangels eines Backofens in heißem Fett in Pfannen über offenem Feuer.

 

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