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Bäckermeister Pascal Delorme, Bäckerei Delorme Burg präsentiert einen Teil des von ihm geführten Familienbetrieb gepflegten Brotsortimentes (Foto: „Fotoscheune Burg“).
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Innungen

Regionale Brote mit Familientradition

Der Landesinnungsverband (LIV) des Bäckerhandwerks Sachsen-Anhalt führte jüngst in Magdeburg eine zentrale Brotprüfung durch. Der Sachverständige des Deutschen Brotinstituts bewertete zu prüfenden Produkte rein nach sensorischen Gesichts-punkten.

Dabei verfahren die Prüfer nach einem eigens für das Deutsche Brotinstitut entwickelten Prüfschema, welches auf dem DLG-Prüfschema der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft basiert. Eine analytische Prüfung erfolgt nur in Ausnahmefällen, z. B. durch die Feststellung des Säuregehaltes bei entsprechend deutlichen Abweichungen. Die sensorische Prüfung erfolgt stets "von außen nach innen", berücksichtigt also sowohl Form und Aussehen der Backware wie auch deren Kruste und Krume, die Lockerung, die Struktur und Elastizität, vor allem aber Geruch und Geschmack, die besonders stark gewichtet werden. Im Zuge der Prüfung werden aufgetretene Fehler nach dem Malus-System von der maximal erreichbaren Punktzahl von 100 Punkten abgezogen. Der Abzug erfolgt unterschiedlich gewichtet, je nach Fehlerart und -schwere.
An der Brotprüfung in Magdeburg nahmen acht Betriebe mit insgesamt 39 Produkten teil. 37 Brote und Brötchen erhielten die Noten „Sehr gut“ oder „Gut“. Das bestätigt bei den strengen Richtlinien den teilnehmenden Bäckern ein sehr gutes Ergebnis. Ein besonderes Ergebnis konnten die Betriebe Bäckerei Olbrich, Bäckerei-Konditorei Olaf Otte, Bäckerei Ebel und Bäckerei Metscher mit nach Hause nehmen. Sie erhielten für ein oder mehrere Produkte eine Goldmedaille. Diese wird für 3-mal „Sehr gut“ in Folge vergeben. „Wir sind froh, dass wir unseren Kunden solche kulinarisch anspruchsvollen Produkte anbieten können. Das bedeutet für die dort lebenden Bürger Ernährung aus der Region und auch ein Stück Lebensqualität. Leider konnte diese Brotprüfung wegen den bekannten Umständen nur in kleinem Rahmen und ohne Besucher stattfinden. Es ist uns aber wichtig, dass die Betriebe des Bäckerhandwerks solch eine neutrale, fachkundige Bewertung für die Steuerung ihrer internen Prozesse bekommen. Wir selbst haben mit unseren vier geprüften jeweils die Note „Sehr gut“ bekommen und freuen uns darüber. Wir wie viele andere Betriebe sind stolz darauf, dass wir teilweise nach über Generationen überlieferte Familienrezepte produzieren“, so Manfred Stelmecke, LIM des Bäckerhandwerks Sachsen-Anhalt.
Mutige Experimente
Das regionale Bäckerhandwerk steht aus Überzeugung für kurze Transportwege, regionale Wirtschaftskreisläufe, ressourcensparende betriebliche Prozesse und vor allem die soziale Einbindung der vor Ort lebenden Menschen, sei es als Kunden, Arbeitnehmer, junge Menschen in den verschiedenen Phasen der Berufsorientierung und –ausbildung bis hin zum Engagement in örtlichen Vereinen und Einrichtungen. Das regionale Handwerk erweist sich als verlässlicher Partner in der Nähe der Bürger. Das haben wir auch in den derzeitigen schwierigen in Corona-Zeiten bewiesen. Man findet gerade von jungen Bäckermeister oftmals mutige Experimente. Bäckermeister Pascal Delorme aus Burg ergänzte sein traditionelles Sortiment beispielsweise mit einem Kräuterbrot mit Zwiebellauch, einem exotischen Wallnussbrot und einem Wallnussbrot mit Pflaumen. Aber ebenso ein Vollkornbrot mit Ölsaaten (Bäckerei Ebel Magdeburg), ein Paprika-Schinken-Zwiebelbrot (Bäckerei Olbrich Magdeburg) oder Kartoffelbrötchen (Bäckerei Rode Jerichow) machen neugierig. Alles in allem ein Grund, mal den Bäcker im persönlichen Wohnumfeld nach seinen besonderen Spezialitäten zu fragen.

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