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Der Vorschlag von Bundesernährungsminister Horst Seehofer, die von ihm beabsichtigte Nährwertkennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen mit den Ampelfarben rot, gelb und grün zu unterlegen, verzerrt nach Ansicht des LIV Bayern die Entscheidungsgrundlage für Lebensmitteleinkäufe.
© Der Vorschlag von Bundesernährungsminister Horst Seehofer, die von ihm beabsichtigte Nährwertkennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen mit den Ampelfarben rot, gelb und grün zu unterlegen, verzerrt nach Ansicht des LIV Bayern die Entscheidungsgrundlage für Lebensmitteleinkäufe. Landesinnungsmeister Heinrich Traublinger erklärte, dass mit der Farbunterlegung eine nicht zu verantwortende Trivialisierung des Einkaufsprozesses bewirkt wird, die die Lebensmittel in vermeintlich ungesunde (rot) und gesunde (grün) unterteilt. „Diese Art der Darstellung ist eine psychologische Schwarz-Weiß-Malerei, die den Anforderungen an eine vielseitige, abwechslungsreiche und damit ausgewogene Ernährung in keinster Weise gerecht wird", so Traublinger. Vorrang für Prävention von FehlernährungDie von der Bundesregierung angestrebte und auch vom Bäckerhandwerk für sinnvoll gehaltene Prävention von Fehlernährung und Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten könne nicht an plakativen Unterscheidungsmerkmalen festgemacht werden. Die Politik müsse zur Kenntnis nehmen, dass für den Verbraucher nicht der ernährungswissenschaftliche Wert der Nahrung im Vordergrund steht, sondern – und das beweisen zahlreiche Verbrauchsstudien – Geschmack, Frische, Genuss, Gewohnheiten und Haltbarkeit. In diesem Spannungsfeld helfe eine Orientierung an den überholten Verhaltensmustern „gut" und „böse" nicht weiter. Da die für Viele sehr eingängige Ampelkennzeichnung dominanter ist als die in den Kennzeichnungsfeldern stehenden Zahlenwerte, trage eine Ampelkennzeichnung eher zur Verwirrung der Verbraucher als zur ernährungswissenschaftlich wünschenswerten Entscheidungsfindung bei. Vor diesem Hintergrund führe die Diskriminierung von Lebensmitteln mit rot unterlegten Feldern von vornherein in die Irre. Deshalb bedauere es das bayerische Bäckerhandwerk sehr, so Traublinger, dass Bundesernährungsminister Seehofer von seiner ursprünglich klaren Ablehnung der Ampelkennzeichnung abgerückt ist.
Innungen

LIV Bayern: Ampelkennzeichnung führt in die Irre

Der Vorschlag von Bundesernährungsminister Horst Seehofer, die von ihm beabsichtigte Nährwertkennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen mit den Ampelfarben rot, gelb und grün zu unterlegen, verzerrt nach Ansicht des LIV Bayern die Entscheidungsgrundlage für Lebensmitteleinkäufe.

Der Vorschlag von Bundesernährungsminister Horst Seehofer, die von ihm beabsichtigte Nährwertkennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen mit den Ampelfarben rot, gelb und grün zu unterlegen, verzerrt nach Ansicht des LIV Bayern die Entscheidungsgrundlage für Lebensmitteleinkäufe. Landesinnungsmeister Heinrich Traublinger erklärte, dass mit der Farbunterlegung eine nicht zu verantwortende Trivialisierung des Einkaufsprozesses bewirkt wird, die die Lebensmittel in vermeintlich ungesunde (rot) und gesunde (grün) unterteilt. „Diese Art der Darstellung ist eine psychologische Schwarz-Weiß-Malerei, die den Anforderungen an eine vielseitige, abwechslungsreiche und damit ausgewogene Ernährung in keinster Weise gerecht wird“, so Traublinger. Vorrang für Prävention von FehlernährungDie von der Bundesregierung angestrebte und auch vom Bäckerhandwerk für sinnvoll gehaltene Prävention von Fehlernährung und Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten könne nicht an plakativen Unterscheidungsmerkmalen festgemacht werden. Die Politik müsse zur Kenntnis nehmen, dass für den Verbraucher nicht der ernährungswissenschaftliche Wert der Nahrung im Vordergrund steht, sondern – und das beweisen zahlreiche Verbrauchsstudien – Geschmack, Frische, Genuss, Gewohnheiten und Haltbarkeit. In diesem Spannungsfeld helfe eine Orientierung an den überholten Verhaltensmustern „gut“ und „böse“ nicht weiter. Da die für Viele sehr eingängige Ampelkennzeichnung dominanter ist als die in den Kennzeichnungsfeldern stehenden Zahlenwerte, trage eine Ampelkennzeichnung eher zur Verwirrung der Verbraucher als zur ernährungswissenschaftlich wünschenswerten Entscheidungsfindung bei. Vor diesem Hintergrund führe die Diskriminierung von Lebensmitteln mit rot unterlegten Feldern von vornherein in die Irre. Deshalb bedauere es das bayerische Bäckerhandwerk sehr, so Traublinger, dass Bundesernährungsminister Seehofer von seiner ursprünglich klaren Ablehnung der Ampelkennzeichnung abgerückt ist.

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