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Der im Amt bestätigte Ladesinnungsmeister des Rheinlands, Jörg von Polheim, begrüßte per Videoschaltung Bundesfinanzminister Christian Lindner.
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Innungen

Gemeinsamer Weg vorgezeichnet

Der Verband des Rheinischen Bäckerhandwerks und der Bäckerinnungsverband Westfalen-Lippe haben auf einem ersten gemeinsamen Unternehmertag den Willen zu einer künftig noch engeren Zusammenarbeit bekräftigt.

Auf Einladung der Bäckerinnung Bergisches Land kamen die Delegierten beider Verbände nach Leverkusen, um über die aktuelle Lage zu beraten, hochklassige Referate zu erleben und die Geselligkeit zu pflegen. Im Ergebnis wurden die Vorstände aufgefordert, Verhandlungen mit dem Ziel einer Verschmelzung aufzunehmen, die zum Jahresbeginn 2024 realisiert werden könnte.

Ein ganz besonderes Grußwort an die Delegierten kam diesmal von Bundesfinanzminister Christian Lindner, der live aus Berlin zugeschaltet war und der Versammlung versicherte, sich dafür einzusetzen, dass keine gesunden Bäckereibetriebe durch die aktuelle Krisenlage in wirtschaftliche Schieflage geraten. Ebenso wie Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer machte der Minister Mut: Man könne eine ganze Menge tun, um auch kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen und die Folgen der Energiepreisexplosion abzumildern.

 

Kontinuität an der Spitze

LIM Jörg von Polheim wurde in Leverkusen ebenso wie Stellvertreter Raimund Licht für eine weitere dreijährige Amtsperiode bestätigt. In seinem Jahresbericht präsentierte er die politischen Forderungen des Verbands zur Abwendung einer existenziellen Krisensituation für viele Innungsbäcker und betonte dabei auch den Faktor Zeit: Es müsse schnellstens Sicherheit geben, mit welchen Hilfen gerechnet werden darf. Der Verband des Rheinischen Bäckerhandwerks hat dazu alle Parlamentarier aus dem Verbandsgebiet im Deutschen Bundestag, den Landtagen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz und dem Europäischen Parlament kontaktiert und ein lebhaftes Feedback erhalten.

VRB-Geschäftsführer Henning Funke berichtete von den vielseitigen Dienstleistungen des Verbands und dass in den zurückliegenden drei Jahren der Beratungsbedarf der Mitglieder stark zugenommen hat; hierzu wurde nun ein für alle Innungen nutzbares virtuelles Beratungs-Tool (u.a. zur Kennzahlen-Berechnung) vorgestellt. Ohne Gegenstimme angenommen wurde die sorgfältig vorbereitete Einführung einer neuen Beitragsstruktur ab 2024 (Projekt „Beitrags-Fairness“).

Wichtige Ziele im Fokus

Bei der parallelen Delegiertenversammlung für Westfalen Lippe erfolgte ebenso wie beim VRB die einstimmige Zustimmung dafür, den Weg zur Vereinigung der beiden Verbände zum 1.01.2024 weiterzugehen. Mehrheitliche Zustimmung erhielten Landesinnungsmeister Jürgen Hinkelmann und Geschäftsführer Michael Bartilla auch für die flächendeckende und verbindliche Einführung der 2. ÜLU-Woche für alle Auszubildenden ab diesem Ausbildungsjahr – „ein wichtiges Zeichen in Richtung Zukunft der Ausbildung im Bäckerhandwerk. Auch wenn uns heute die steigenden Energiekosten bisweilen die Luft abschnüren, ist es wichtig, die Zukunftsfähigkeit im Bereich Personal niemals aus dem Fokus zu lassen“.

Erstmals gemeinsam verfolgten die Delegierten auch die Mitgliederversammlung der Ersten Deutschen Bäckerfachschule Olpe (Akademie Deutsche Bäckerhandwerk NRW). Die beiden Schulleiter Christian Bertelsbeck und Wolfgang Vollmer erläuterten gemeinsam mit Michael Bartilla ihr Schulungskonzept, die grundsoliden Zahlen des Vereins (Rekordumsatz 2021!) und zukünftige Ausbildungsschwerpunkte.

Ein wichtiger Bestandteil des Unternehmertags waren ferner zwei viel beachtete Vorträge, die essenzielle Themen behandelten: Lars Bobach („Raus aus dem Hamsterrad in drei Schritten“) zeigte Wege aus dem Stress und hin zu mehr Fokus, Erfolg und Gelassenheit auf. Und Dirk-Siegfried Hübner rannte mit seinem Referat „Nachhaltigkeit als Lösungsansatz der Klima- und Energiekrise“, das aufzeigte, welche Chancen man nutzen kann und welche Fehler es zu vermeiden gilt, angesichts der aktuellen Herausforderungen wahrlich offene Türen ein.

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