Brot ist eine „heilige“ Sache und nimmt schon im Alten Testament seinen gebührenden Platz ein. Über 500-mal wird es in der Bibel erwähnt. Das machte Landesinnungsmeister Heinrich Traublinger jr. unterhaltsam im Max-Joseph-Saal der Münchner Residenz vor vielen Ehrengästen klar. Gemeinsam mit Hubert Bittlmayer, Amtschef des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, zeichnete er die besten 20 Bäcker Bayerns aus dem Jahr 2024 mit dem Staatsehrenpreis aus. Sie hatten sich im Rahmen einer Brotprüfung gegen 284 Betriebe aus 40 Innungen durchgesetzt.
Eine tragende Säule der Wirtschaft
In seiner Rede bedauerte Amtschef Bittlmayer: „Es ist schade, dass wir nur 20 davon auszeichnen können.“ Diese hohe Produktqualität über Jahre zu halten, sei wirkliche Handwerkskunst. Bayern sei stolz auf seine über 2.100 Handwerksbäckereien, vor allem in den aktuell sehr unruhigen Zeiten. Die bayerische Wirtschaft fuße auf Handwerk und Mittelstand. Dementsprechend sei es wichtig, die Anliegen der Handwerksbäcker ernst zu nehmen. Bittlmayer nahm die Anspielungen Traublingers auf und erklärte schmunzelnd: „Heute müsse man die Jugend durchaus mal daran erinnern, dass in der Bibel steht ‚Gib uns unser täglich Brot!‘ und nicht ‚Gib uns unser täglich Internet‘.“
Wertigkeit von Brot betont
Landesinnungsmeister Heinrich Traublinger jun. sprach die aktuellen Herausforderungen der Handwerksbäcker deutlich an, unter anderem die bürokratischen Auflagen, die Rohstoffpreise, aber auch den Fachkräftemangel und die Erbschaftssteuer. Es sei wichtig, die Übernahme einer Handwerksbäckerei für junge Menschen attraktiv zu machen. Er betonte vor allem, dass die Wertigkeit des Brotes wieder steigen müsse. Vollkornbrot sei bei den Deutschen am beliebtesten, am meisten gekauft werde aber Mischbrot und das meist aus Kostengründen. Auch im Ausland sei Deutschland für das gute Brot beliebt.
Kontinuierliche Spitzenqualität
Dieses Jahr wurde der Staatsehrenpreis bereits zum 24. Mal vergeben. Die Hürden für eine Qualifikation sind hoch. Grundlage ist die jährliche Brotprüfung, bei der die Bewerber über fünf Jahre hinweg kontinuierlich Spitzenqualität gebacken haben müssen. 2024 bewarben sich 284 Betriebe aus 40 Innungen für den Staatsehrenpreis, 2.540 Brote wurden überprüft. Die Preisträger unterschieden sich in der Qualität nur in minimalen Notenabweichungen, die sich erst an der dritten Stelle hinter dem Komma niederschlugen. Bei einer Höchstnote von 5,0 lag der Schnitt der Preisträger zwischen 4,792 und 4,938.