Brennpunkt Maskenpflicht

Die letzten Tage waren für alle im Bäckerhandwerk anstrengend. Das Weihnachtsgeschäft ist in jeder Bäckerei jedes Jahr eine besondere Herausforderung, unabhängig von der Pandemiesituation. Ermer weiter: „Einen Tag vor Heiligabend eine solche Regelung bekannt zu geben, die nach den Feiertagen umgesetzt werden soll, das geht so nicht. Die FFP2-Maskenpflicht in geschlossenen Räumen, also auch am Arbeitsplatz eines Bäckers, am Backofen, ist einfach nicht umsetzbar. Dasselbe gilt für den Fachverkauf. Die Bäcker haben alle bisherigen Maßnahmen mitgetragen. Jetzt ist aber ein Punkt erreicht, wo es so nicht mehr weitergeht.“
Arbeitsorganisation komplett umgestellt
Zur FFP2-Maskenpflicht kommt hinzu, dass die Arbeitsorganisation komplett umgestellt werden müsste. Laut Vorgaben der Berufsgenossenschaft ist die FFP2-Maske nur für 75 Minuten zu tragen, wie der LIV Saxonia weiter anführt: „Danach muss eine halbe Stunde Pause gemacht werden. Was passiert mit den Backwaren im Ofen in dieser Zeit? Was passiert im Verkauf in dieser Zeit? Warten die Kunden dann vor dem Laden?“ Ermer weiter: „Wir haben bereits heute einen massiven Arbeitskräftemangel. Die Mitarbeiter sind nicht mehr bereit, eine solche Erschwernis des Arbeitsalltages hinzunehmen. Es wird mit Krankenscheinen gedroht. Damit wird das Bäckerhandwerk massiv beschädigt.“
Geschäftsführerin Manuela Lohse ergänzt: „Für jede Regel, wenn sie denn sein muss, sollte es auch Ausnahmen geben. Das Bäckerhandwerk ist von dieser angekündigten Regelung besonders betroffen. Auch wenn die FFP2-Maskenpflicht vorerst befristet ist. Die Masken müssten über die Feiertage beschafft werden. Das funktioniert schon rein logistisch nicht.“