Bei der diesjährigen Lehrstellenbörse konnten die Besucher/innen am Stand der Bäckerinnung Allgäu im Berufsbildung- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Schwaben in Kempten an vier Mitmachstationen einmal erproben, ob eine Ausbildung als Bäcker/-in oder Bäckereifachverkäufer/-in ein Beruf für sie wäre. Ganz umsonst sollten sich die Teilnehmenden nicht angestrengt haben. Deshalb lobte die Innung einen Preis aus. Die glückliche Gewinnerin ist Svenja Hörberg aus Legau.
Bäckerarbeit ist mehr als Brotbacken
An zwei Stationen lernten die Teilnehmenden durch das Ausgarnieren von Donuts mit Schoko- und Zuckerstreuseln sowie mit Füllen von Fruchttorteletts mit Vanille- oder Schokocreme und Garnieren mit frischen Früchten, dass Bäckerarbeit viel mehr beinhaltet als Brotbacken. An zwei weiteren Stationen hieß es, Plakate gestalten und Belegen von Snacks, Fähigkeiten, die von den Bäckerei-Fachverkäufern erwartet werden. In jeder absolvierten Station gab es einen Stempel in eine Teilnehmerkarte und zu einem späteren Zeitpunkt sollte unter diesen eine Sony Playstation J5 inkl. Astro Bot verlost werden.
Zur Gewinnverlosung hatte die Innung die Teilnehmenden in das BTZ eingeladen. Zum ersten Mal hat sie etwas gewonnen, freute sich die Schülerin des M-Zweigs der Mittelschule Altusried über diesen tollen Preis. „Die Playstation konnte nur eine Person gewinnen, aber dennoch haben alle gewonnen. Denn sie nutzten die Chance, in Berufe reinzuschnuppern und ihr Talent zu erproben“, betonte Arnulf Kleinle, Fachbereichsleiter Bäcker im BTZ Kempten, der auch an der Veranstaltung teilnahm.
Ausbildungszahlen steigen
„Das Bäckerhandwerk ist ein Hauptgewinn“, ist Erwin Weber, Obermeister der Bäckerinnung Allgäu, überzeugt und lobte die in Kempten konzentrierte Ausbildung, sowohl in der schulischen als auch in der überbetrieblichen im BTZ. Andreas Speiser ergänzte diese Aussage mit der Feststellung, dass bei den Ausbildungszahlen ein Zuwachs zu verzeichnen ist. „Bäckerberufe“ sind wieder „geil“.
Unter dem Motto „Mit allen Sinnen genießen“ wurde in diesem Jahr der 13. Tag des Deutschen Brotes gefeiert. Eine treffende Aussage, verbinden wir doch den Duft eines frischgebackenen Brots oder einer knusprigen Semmel mit der Vorstellung eines perfekten Frühstücks. Garant dieses Genusses ist der handwerkliche „Bäcker von nebenan“. Doch immer mehr Bäckereien mussten schließen, weil der Beruf für die Jugend nicht attraktiv genug erschien. Nachwuchs fehlte. Die Bäckerinnung Allgäu nutzt alle Mittel und Wege, wie auch die Lehrstellenbörse, um Schülerinnen und Schülern, die sich in der Berufsfindungsphase befinden, aufzuzeigen, wie modern die Berufe im Backhandwerk sind.
Viele Gründe sprechen für den Bäckerberuf
Die traditionelle handwerkliche Herstellung von Backwaren, die sorgfältige Auswahl und Verarbeitung hochwertiger Zutaten, modern interpretiert entsprechend dem aktuellen Geschmack und auch unter Berücksichtigung veränderter Ernährungsgewohnheiten, spricht auch die Jugend an. Zumal auch die Bedenken, dass der Bäcker immer nachts und sehr schwer arbeiten muss, schon längst nicht mehr stimmen. Viele Arbeitsprozesse wurden bereits in den Tag verlegt. Außerdem: Die Bezahlung stimmt auch, betont Weber.