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Beim „Energiegipfel" des Bäckerinnungsverbands Niedersachsen/ Bremen (BIV) wurden Bäckern und Konditoren sowohl mögliche Lösungswege hinsichtlich mehr Enrgieffizienz im Betrieb aufgezeigt als auch Stolperstellen und Hindernisse.
© Das hatten die meisten Teilnehmer des „Energiegipfels 2014“ schon bei der Anmeldung geahnt: Energiesparen ist mehr als Glühbirnen durch LEDs zu ersetzen oder den Ofen um eine Wärmerückgewinnung zu ergänzen. Was ihnen dann bei der Tagung des Bäckerinnungsverbands Niedersachsen/ Bremen (BIV) die Referentinnen und Referenten Andrea Stanzel, Kai Hillebrecht, Rhea Schöning und Dörte Knefelkamp an Fach- und Hintergrundwissen vermittelten, machte auch dem letzten klar, dass im Umgang mit Energie im Bäckerunternehmen völlig neu gedacht werden muss. Die Abkehr vom Atomstrom, die Liberalisierung der Märkte in Europa und die Energiegesetzgebung der Bundesregierung machen heute für Unternehmen das Thema Energie zur Chefsache. Denn jede Entscheidung auf diesem Terrain muss gründlich durchdacht und vor allem genau durchgerechnet sein, damit keine Fehler passieren. So rät die freie Energieberaterin Andrea Stanzel dazu, die Lieferverträge des Energie-versorgungsunternehmens (EVU) auch im sogenannten Kleingedruckten gründlich zu studieren: Jede Abweichung von den dort festgeschriebenen Konditionen könne erhebliche Mehrkosten zur Folge haben. Es gebe z.B. in manchen Stromverträgen Ausschlussklauseln für Phootovoltaik. Wer dennoch seinen Betrieb in Erwartung weiterer Kostensenkungen mit Eigenstromerzeugung ausstatte, müsse an seinen Stromlieferanten er-hebliche Differenzzahlungen entrichten, die den geldwerten Vorteil schnell ins Gegenteil verkehren können. Stanzel rät daher dazu, im Zweifelsfall eher kurze Vertragslaufzeiten zu wählen, weil im Energie-sektor noch sehr viel Dynamik stecke: Wenn Energiepreise oder auch staatliche Förderkriterien sich änderten, sei man ohne Langfristverpflichtung im Vorteil. Dynamisch haben sich auch die Förderstrukturen der Öffentlichen Hand entwickelt. So können beispielsweise Großverbraucher des produzie-renden Gewerbes Steuererstattungen beantragen, und für die Finanzierung von Energiespar-Investitionen bieten staatliche Förderbanken vergünstigte Kredite an. Mit den erweiterten Möglichkeiten wurde aber auch die behördliche Kontrolle ausgeweitet, berichteten Rhea Schöning und Dörte Knefelkamp, Beraterinnen der Klimaschutzagentur Hameln. Die Einrichtung hilft, wie vergleichbare Institutionen in anderen Regionen auch, bei der Erstellung von Energiekonzepten, Akquirierung von För-dermitteln oder Einführung eines Energiemanagementsystems. Nicht alle Angebote sind gleich lohnend. So ist der sogenannte Spitzenausgleich nicht nur vom Energieverbrauch abhängig, sondern auch vom Arbeitgeberanteil der Rentenversicherung der Mitarbeiter. Ob sich ein Antrag auf Steuererstattung überhaupt lohnt, hänge entsprechend von der Höhe dieser Kennzahl ab. Seit 2013 ist außerdem die Beantragung des Spitzenausgleichs an die Einführung eines Energieeffizienzsystems gekoppelt. Der Nachweis dafür könne schnell aufwändig werden und die Steuererstattung aufzehren. Die Beraterinnen erläuterten daher auch die Unterschiede zwischen den Systemen, etwa der „kleinen“ Lösung mit einem „alternativen System nach der Spitzenausgleichseffizienzverord-nung (SpaEfV)“ und dem „großen“ Energiemanagement-System nach DIN EN ISO 50001. Mit der Einführung eines Energieeffizienzsystems geht der Unternehmer die Verpflichtung ein, den Energieverbrauch jährlich kontinuierlich zu verbessern. Kai Hillebrecht von der Wolfenbütteler WHP Ingenieurgesellschaft für Energiemanagement stellte dafür verschiedenste Möglichkeiten vor, von der durchgängig akkuraten Wärmedämmung sämtlicher Heizungsrohre über den Einsatz von Spülmaschinen mit Warmwasseranschluss bis zum Einsatz von Blockheizkraftwerken. Für alle Maßnahmen empfiehlt er eine gründliche Vorbereitung, möglichst mit einem Energieberater. Seriöse Experten kennen nicht nur die Details aus der Praxis, sondern begleiten auch die Umsetzung der Energiesparmaß-nahmen und unterstützen das kontinuierliche Energiemanagement des Unternehmens. Da sich der Sektor der Energieberatung noch sehr dynamisch entwickelt, empfiehlt Hillebrecht Handwerksbäckereien, ihren Fachverband oder die regional zuständige Kammer bei der Auswahl eines geeigneten Energieberaters einzuschalten.
Innungen

Auch das Kleingedruckte ist wichtig

Beim „Energiegipfel" des Bäckerinnungsverbands Niedersachsen/ Bremen (BIV) wurden Bäckern und Konditoren sowohl mögliche Lösungswege hinsichtlich mehr Enrgieffizienz im Betrieb aufgezeigt als auch Stolperstellen und Hindernisse.

Das hatten die meisten Teilnehmer des „Energiegipfels 2014“ schon bei der Anmeldung geahnt: Energiesparen ist mehr als Glühbirnen durch LEDs zu ersetzen oder den Ofen um eine Wärmerückgewinnung zu ergänzen. Was ihnen dann bei der Tagung des Bäckerinnungsverbands Niedersachsen/ Bremen (BIV) die Referentinnen und Referenten Andrea Stanzel, Kai Hillebrecht, Rhea Schöning und Dörte Knefelkamp an Fach- und Hintergrundwissen vermittelten, machte auch dem letzten klar, dass im Umgang mit Energie im Bäckerunternehmen völlig neu gedacht werden muss.
Die Abkehr vom Atomstrom, die Liberalisierung der Märkte in Europa und die Energiegesetzgebung der Bundesregierung machen heute für Unternehmen das Thema Energie zur Chefsache. Denn jede Entscheidung auf diesem Terrain muss gründlich durchdacht und vor allem genau durchgerechnet sein, damit keine Fehler passieren. So rät die freie Energieberaterin Andrea Stanzel dazu, die Lieferverträge des Energie-versorgungsunternehmens (EVU) auch im sogenannten Kleingedruckten gründlich zu studieren: Jede Abweichung von den dort festgeschriebenen Konditionen könne erhebliche Mehrkosten zur Folge haben. Es gebe z.B. in manchen Stromverträgen Ausschlussklauseln für Phootovoltaik. Wer dennoch seinen Betrieb in Erwartung weiterer Kostensenkungen mit Eigenstromerzeugung ausstatte, müsse an seinen Stromlieferanten er-hebliche Differenzzahlungen entrichten, die den geldwerten Vorteil schnell ins Gegenteil verkehren können. Stanzel rät daher dazu, im Zweifelsfall eher kurze Vertragslaufzeiten zu wählen, weil im Energie-sektor noch sehr viel Dynamik stecke: Wenn Energiepreise oder auch staatliche Förderkriterien sich änderten, sei man ohne Langfristverpflichtung im Vorteil.
Dynamisch haben sich auch die Förderstrukturen der Öffentlichen Hand entwickelt. So können beispielsweise Großverbraucher des produzie-renden Gewerbes Steuererstattungen beantragen, und für die Finanzierung von Energiespar-Investitionen bieten staatliche Förderbanken vergünstigte Kredite an. Mit den erweiterten Möglichkeiten wurde aber auch die behördliche Kontrolle ausgeweitet, berichteten Rhea Schöning und Dörte Knefelkamp, Beraterinnen der Klimaschutzagentur Hameln. Die Einrichtung hilft, wie vergleichbare Institutionen in anderen Regionen auch, bei der Erstellung von Energiekonzepten, Akquirierung von För-dermitteln oder Einführung eines Energiemanagementsystems. Nicht alle Angebote sind gleich lohnend. So ist der sogenannte Spitzenausgleich nicht nur vom Energieverbrauch abhängig, sondern auch vom Arbeitgeberanteil der Rentenversicherung der Mitarbeiter. Ob sich ein Antrag auf Steuererstattung überhaupt lohnt, hänge entsprechend von der Höhe dieser Kennzahl ab. Seit 2013 ist außerdem die Beantragung des Spitzenausgleichs an die Einführung eines Energieeffizienzsystems gekoppelt. Der Nachweis dafür könne schnell aufwändig werden und die Steuererstattung aufzehren.
Die Beraterinnen erläuterten daher auch die Unterschiede zwischen den Systemen, etwa der „kleinen“ Lösung mit einem „alternativen System nach der Spitzenausgleichseffizienzverord-nung (SpaEfV)“ und dem „großen“ Energiemanagement-System nach DIN EN ISO 50001. Mit der Einführung eines Energieeffizienzsystems geht der Unternehmer die Verpflichtung ein, den Energieverbrauch jährlich kontinuierlich zu verbessern. Kai Hillebrecht von der Wolfenbütteler WHP Ingenieurgesellschaft für Energiemanagement stellte dafür verschiedenste Möglichkeiten vor, von der durchgängig akkuraten Wärmedämmung sämtlicher Heizungsrohre über den Einsatz von Spülmaschinen mit Warmwasseranschluss bis zum Einsatz von Blockheizkraftwerken. Für alle Maßnahmen empfiehlt er eine gründliche Vorbereitung, möglichst mit einem Energieberater. Seriöse Experten kennen nicht nur die Details aus der Praxis, sondern begleiten auch die Umsetzung der Energiesparmaß-nahmen und unterstützen das kontinuierliche Energiemanagement des Unternehmens. Da sich der Sektor der Energieberatung noch sehr dynamisch entwickelt, empfiehlt Hillebrecht Handwerksbäckereien, ihren Fachverband oder die regional zuständige Kammer bei der Auswahl eines geeigneten Energieberaters einzuschalten.

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