Lebensmitteltricks - Lege packt aus: Schummelei bei Fertigprodukten
Von zart schmelzenden Chili-Cheese-Nuggets bis hin zum Fruchtcocktail aus der Dose: Sebastian Lege deckt auf, mit welchen Tricks die Lebensmittelindustrie arbeitet.
Mittwoch, 8. Februar, ZDFinfo, 18.45 Uhr
Lebensmitteltricks - Lege packt aus: Leere Gesundheitsversprechen
Leere Gesundheitsversprechen der Lebensmittelindustrie: Produktentwickler Sebastian Lege nimmt sie unter die Lupe. Er baut Supermarkt-Produkte nach und zeigt, was wirklich drinsteckt.
Eiweißbrot - aufwendig umgebaute Kunstprodukte. Joghurt-Reiswaffeln - getarnte Süßigkeiten. Was steckt in den gesund wirkenden Industrieprodukten?
Eiweißbrote liegen voll im Low-Carb-Trend. Auch im Discounter locken die abgepackten Schnitten all jene, die die Pfunde purzeln lassen wollen. Funktioniert das wirklich? Wodurch werden die Kohlenhydrate im Brot ersetzt? Sebastian Lege backt ein Eiweißbrot nach.
Vollkommen unauffällig wirkt ein Snack wie die Joghurt-Reiswaffel. Sebastian Leges Probanden bestätigen: Diese kleine Zwischenmahlzeit würden sie alle bedenkenlos einem Kind in die Hand drücken. Aber was sind die praktischen kleinen Scheiben wirklich? Statt nahrhaftem Vollkornreis mit leichtem Joghurtüberzug entdeckt der Produktentwickler eine echte Zuckerbombe.
„Lebensmitteltricks - Lege packt aus“- eine informative und unterhaltsame Dokumentation über die leeren Gesundheitsversprechen, mit denen Verbraucherinnen und Verbraucher im Supermarkt gelockt werden.
Mittwoch, 8. Februar, ZDFinfo, 19.30 Uhr
Lebensmitteltricks - Lege packt aus: Fragwürdige Fertigprodukte
Alibi-Zutaten, billige Ersatzstoffe und Clean Labelling: Sebastian Lege entlarvt die Tricks bei den beliebtesten Fertigprodukten, wie dem abgepacktem Tiramisu nach "italienischer Originalrezeptur". Er nimmt sie auseinander und baut sie nach.
Saftiger Biskuit mit frischer Mascarponecreme: Tiramisu nach Originalrezept gibt es nicht nur beim Italiener, sondern auch im Kühlregal, wenn man den vielversprechenden Verpackungen Glauben schenken darf. Doch ausgerechnet von der Hauptzutat Mascarpone gibt es kaum eine Spur. Wie ist das möglich? Und was hat es dann mit der weißen Creme auf sich? Produktentwickler Sebastian Lege zaubert ein industrietaugliches Fertigprodukt, das mit dem Original aus Italien rein gar nichts zu tun hat.
Sebastian Lege packt aus! Auf unterhaltsame Weise deckt der Produktentwickler auf, wie wenig industrielle Fertigprodukte mit ihren Vorbildern zu tun haben – und warum.
Mittwoch, 8. Februar, ZDFinfo, 20.15 Uhr
Lebensmitteltricks - Lege packt aus: Falsche Feinkost-Versprechen
Edle Luxusartikel oder falsche Versprechen? Sebastian Lege nimmt vier vermeintliche Feinkostprodukte auseinander und zeigt, wie die Lebensmittelindustrie mit billigen Zutaten trickst.
Gestreckte Trüffel-Pasta, "Marc de Champagne"-Pralinen fast ohne teuren Alkohol, pseudo-edle Balsamico-Creme und Mousse au Chocolat, bei der an Schokolade gespart wird: Sebastian Lege deckt auf, wie industrielle Feinkost fast ohne hochwertige Zutaten auskommt.
Luftig-lockere Mousse au Chocolat aus Frankreich: Klingt erst mal köstlich, doch das Fertigprodukt hat nur wenig mit seinem romantischen Vorbild zu tun. Eier und Sahne sucht man auf einigen Zutatenlisten vergeblich. Produktentwickler Sebastian Lege zeigt, mit welchen billigen Zutaten und Tricks die Lebensmittelindustrie stattdessen arbeitet.
Balsamico-Creme: Ein original italienisches Traditionsprodukt, dunkel und dickflüssig durch jahrelange Reifezeit in Holzfässern – und das alles für den kleinen Geldbeutel bei uns im Supermarktregal? Nicht ganz! Sebastian Lege deckt auf, wie industrielle Balsamico-Creme tatsächlich hergestellt wird und wie wenig das noch mit Tradition zu tun hat.
Feinste Trüffel-Pasta aus dem Kühlregal – ein Hauch von Luxus im Alltag! Mehr aber auch nicht, denn das Feinkostprodukt enthält tatsächlich nur einen Hauch von Trüffel. Produktentwickler Sebastian Lege baut die Nudeln nach und zeigt, warum sie trotzdem so intensiv nach Trüffel schmecken.
Ein klassisches Geschenk, das immer gerne gesehen wird, sind "Marc de Champagne"-Pralinen. Doch auf der Zutatenliste entdeckt man den namengebenden Inhaltsstoff erst ganz weit unten. Stattdessen ergänzen billige Zutaten den winzigen Anteil des teuren Alkohols. Für seine eigene "Marc de Champagne"-Praline braucht Sebastian Lege keine edlen Zutaten. Eine davon ist besonders unappetitlich, denn sie wird von Läusen produziert.
Produktentwickler Sebastian Lege baut die Feinkostprodukte nach und enthüllt, mit welchen falschen Versprechen Luxus vorgegaukelt wird.
Mittwoch, 8. Februar, ZDFinfo, 21.00 Uhr
Lebensmitteltricks - Lege packt aus: Miese Maschen im Snack-Regal
Ob exotische Wasabi-Nüsse, cremige Guacamole-Dips, herzhafte Bacon-Snacks oder süße Kaubonbons: Bei Snacks wird ordentlich getrickst. Wie und warum, weiß Produktentwickler Sebastian Lege.
Er nimmt vier der beliebtesten Snacks genau unter die Lupe. Mithilfe schwerer Maschinen, cleverer Hilfsmittel und jeder Menge Zusatzstoffe baut Sebastian Lege die Produkte nach und deckt die dunklen Geheimnisse aus dem Snack-Regal auf.
Knusprige Chips mit herzhaftem Schinken-Geschmack und rauchigen Grillstreifen: Bacon-Snacks haben – trotz ihres Namens – rein gar nichts mit Fleisch zu tun. Um aus einfachem Grieß einen luftig-leichten Snack zu zaubern, braucht Sebastian Lege eine Spezialmaschine. Auch für den fleischigen Geschmack und die richtige Optik hat der Produktentwickler einige Tricks auf Lager – zum Beispiel: ausgekochte Läuse.
Wasabi-Nüsse bringen exotische Schärfe ins Snack-Regal – doch von der teuren Edelzutat ist kaum eine Spur. Der Blick auf die Zutatenliste entlarvt einen mikroskopischen Wasabi-Anteil von nur 0,08 Prozent. Wie können die Nüsse trotzdem so intensiv nach Wasabi schmecken? Und dürfen sie überhaupt Wasabi-Nüsse heißen? Sebastian Lege deckt auf, was wirklich in den Produkten steckt.
Guacamole ist der perfekte Dip für Nachos. Doch mit mexikanischer Küche haben die Industrie-Dips nichts mehr zu tun. Sebastian Lege zeigt, wie der Dip quasi ohne Avocado – dafür mit jeder Menge Pülverchen – gelingt. Stellt sich die Frage: Was hat das noch mit Guacamole zu tun? Sebastian lädt Test-Esser ein und lässt sie mit verbundenen Augen probieren: Erkennen sie überhaupt, dass es sich bei dem Industrie-Dip um Guacamole handeln soll?
Der bunte Süßigkeiten-Klassiker aus der Kindheit: Kaubonbons. Leider bestehen sie aus allerlei bedenklichen Inhaltsstoffen – und vor allem jeder Menge Zucker. Doch wie bekommt der Zucker diese unvergleichlich klebrige Konsistenz? Um die süßen Kaubonbons herzustellen, greift Sebastian Lege zu Temperaturmessgerät und Bohrmaschine.
Produktentwickler Sebastian Lege packt aus. Dabei deckt er auf, was wirklich in unseren Snacks steckt – und wie die Lebensmittelindustrie davon profitiert.
Mittwoch, 8. Februar, ZDFinfo, 21.45 Uhr
Lebensmitteltricks - Lege packt aus: Fiese Frühstücks-Fallen
Zuckerreduziert, voller Vitamine und mit gesunden Zutaten? Sebastian Lege wirft einen Blick hinter den schönen Schein beliebter Frühstücksprodukte und zeigt, was wirklich drinsteckt.
Ist zuckerreduzierter Fruchtaufstrich zu Recht teurer? Wie viel hat kakaohaltiges Getränkepulver mit Kakao zu tun? Und ist Margarine eine gesunde Alternative zu Butter? Sebastian Lege zerlegt komplex verarbeitete Frühstücksprodukte in ihre Einzelteile und baut sie nach.
Cornflakes sind der Klassiker auf dem Frühstückstisch. Die "Honey Nut"-Version verspricht knackige Nüsse und süßen Honig. Doch ausgerechnet diese Zutaten sind in den zuckerbeschichteten Flakes kaum verarbeitet. Sebastian Lege stellt aus Maiskörnern knusprige Flakes her. Dabei zeigt er, wie die Industrie trickst – und warum viele Cornflakes den krebserregenden Stoff Acrylamid enthalten.
Frühstücken mit gutem Gewissen dank zuckerreduziertem Fruchtaufstrich? Das klingt erst mal nach einer guten Idee, denn herkömmliche Marmelade besteht etwa zur Hälfte aus Zucker. Doch die Light-Variante hat einen Nachteil: Sie ist teurer. Zu Recht? Sebastian Lege zeigt, wie Fruchtaufstrich auch mit weniger Zucker extrem süß werden kann – und warum der hohe Preis alles andere als gerechtfertigt ist. Außerdem macht der Produktentwickler den Test: herkömmlich, zuckerreduziert oder ganz ohne Zuckerzusatz – welche Variante überzeugt die Probanden?
Kakao zum Frühstück ist besonders bei Kindern sehr beliebt. Dass dieses Getränk wenig empfehlenswert ist, lässt bereits die Produktbezeichnung erahnen: kakaohaltiges Getränkepulver. Das Pulver enthält zwar Kakao, doch die Hauptrolle spielt eine ganz andere, billige Zutat: Zucker. Für seinen eigenen Kakao-Drink verarbeitet Sebastian Lege Kakaobohnen zu feinstem Pulver. Damit sich das Pulver auch gut in Flüssigkeiten löst, hat die Industrie ihre Tricks.
Cholesterinsenkend, voller Vitamine und rein pflanzlich: Ist Margarine wirklich eine gesunde Alternative zu Butter? Sebastian Lege zeigt, wie die Industrie trübes Rohöl in ansehnliche, streichfeste Margarine verwandelt. Dabei benötigt der Produktentwickler nicht nur allerlei Pülverchen, sondern auch einen Feuerlöscher.
Sebastian Lege packt aus. Der Produktentwickler weiß, was in den harmlos wirkenden Frühstücksklassikern steckt – und warum wir morgens auf die Industrieprodukte lieber verzichten sollten.
Mittwoch, 8. Februar, ZDFinfo, 0.00 Uhr
Brezeln für den Pott
Culture-Clash mit Heiterkeitsbonus: Die temperamentvolle Komödie über einen Schwaben im Revier erledigt ihren Job auf vorbildliche Weise.
Zwei Welten treffen aufeinander, als der Vollblutschwabe Roland Reuter von seinem Arbeitgeber, der Großbäckerei Weckle, nach Duisburg versetzt wird. Dort soll er die ins Minus gerutschte Firmenfiliale zurück in die schwarzen Zahlen bringen. Für den grundsoliden Angestellten eine immense Herausforderung – nicht zuletzt, weil seine Gattin Sybille nebst pubertierender Tochter daheim im Ländle geblieben ist. So schuftet Roland von Montag bis Freitag eifrig daran, seiner mit typischer Ruhrpott-Gelassenheit ausgestatteten Belegschaft schwäbische Arbeitsmoral einzutrichtern. Und an den Wochenenden düst er nach Hause, um seine Ehe zu retten, die ihm immer mehr zu entgleiten droht. Auf Dauer eine kräfteraubende Doppelbelastung.
Vom Schwabenländle in den Ruhrpott: Der grundsolide Angestellte Roland Reuter (Hans-Jochen Wagner), ein Ausbund an Verlässlichkeit, wird von seinem Arbeitgeber, der Großbäckerei Weckle, nach Duisburg geschickt. Er soll die dortige Firmenniederlassung auf Vordermann bringen – als Lohn winkt die Beförderung in den Vorstand. Doch als Rolands Gattin Sybille (Ulrike C. Tscharre) vom nahenden Umzug erfährt, ist sie alles andere als begeistert. Für die kulturell engagierte Lehrerin gleicht dieser Ortswechsel einer Strafversetzung. Sybille streikt. Auch die pubertierende Tochter Lea (Vita Tepel) hat wenig Bock auf den Pott. So tritt Roland schweren Herzens alleine die Reise in den Duisburger Vorort Meiderich an, wo die Uhren spürbar anders ticken: Viele der Menschen dort sind von Arbeitslosigkeit betroffen. Die sozialen Lebensmittelpunkte bestehen aus Trinkhalle, Taubenzuchtverein und lokalem Fußballklub. Trotzdem hält man fest zusammen. Der steife Neuankömmling ist jedenfalls nach Kräften bemüht, sich vom herben Charme der Ruhrpottler nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Von der Belegschaft der Weckle-Filiale fordert er Disziplin und Teamgeist ein, um mittels rigider Sparmaßnahmen den gewünschten Strukturwandel herbeizuführen. Doch Roland merkt bald, dass er mit seinem strengen, oberlehrerhaften Schwaben-Jargon beim in sich ruhenden Revierpersonal auf eher taube Ohren stößt. Den cleveren, aber aufmüpfigen Jungkollegen Cem Yildirim (Daniel Popat) muss er gar fristlos entlassen. Und auch die Wochenendbesuche bei den Lieben zu Hause gestalten sich für den engagierten Firmenretter alles andere als geschmeidig: Während Lea schulische Ambitionen vermissen lässt, entfremden er und Sybille sich zusehends voneinander, dafür scheint sie mit ihrem attraktiven Kollegen Alexander Breuer (Ben Braun) immer vertrauter zu werden. Auch wenn es Roland mit der Zeit gelingt, sowohl geschäftlich wie persönlich in seiner neuen Umgebung Fuß zu fassen – innerlich kocht es in dem Hin- und Hergerissenen: Muss er wirklich sein Ehe- und Familienleben aufs Spiel setzen, um den erhofften beruflichen Erfolg zu erzielen? Oder soll Roland es lieber mit der gelassenen Einstellung der Pott-Bewohner halten?
Samstag, 11. Februar, Das Erste (ARD), 15.30 Uhr
Schmeckt. Immer.
Die besten Freunde einmal rundum zu verwöhnen, das ist diesmal das kulinarische Motto in der Küche von Zora Klipp und Theresa Knipschild. Ob für ein Abendessen in großer Runde oder für eine gemütliche Kaffeerunde zu zweit: Die Szeneköchin und die Konditormeisterin haben für jeden Anlass herzhafte oder süße Rezepte parat, die zudem einfach zuzubereiten und preiswert sind.
Kürbis ist nicht nur ein leckeres Gemüse für Suppen. Es eignet sich auch als Grundlage für Theresas Cheesecake. Zunächst wird ein Streuselteig aus gemahlenen Kürbiskernen, Mehl und Margarine hergestellt. Die Streusel dienen gleichzeitig als Boden und als Topping.
Für die Füllung wird der Kürbis gegart und mit veganem Quark und Frischkäse vermengt. Eine winterliche Note bekommt der Cheesecake durch Zimt, Ingwer und Orangenschale.
Danach servieren Theresa und Zora noch Pavlova. Die gefüllten Baiserküchlein sind in Australien und Neuseeland eine beliebte Süßspeisenspezialität. Die Baiserzubereitung ist einfach, aber etwas zeitaufwendig. Bis die Eiweißküchlein knusprig sind, müssen sie mindestens eineinhalb Stunden im Ofen backen. Serviert werden die Pavolva mit einer Mascarpone-Vanillecreme-Füllung und exotischen Früchten wie Maracuja, Kiwi, Mango und Papaya. Damit kann man seine besten Freunde gleichzeitig verwöhnen und mächtig beeindrucken.
Samstag, 11. Februar, WDR Fernsehen, 16.45 Uhr
Die Geschichte des Essens – Dessert Mit Christian Rach
Warum essen wir, was essen wir, und wie war die Entwicklung? Sternekoch Christian Rach begibt sich auf eine Reise durch die Kulturgeschichte des Kochens und des Essens.
Die Fähigkeit, Speisen auf dem Feuer zuzubereiten, ist so alt wie die Menschheit. Doch bis zu den Menüs, wie wir sie heute kennen, hat es Jahrtausende gedauert. Jede Zeit hatte ihre Rezepte, Zutaten und Techniken. Christian Rach stellt sie vor.
Ernährungsexperten sind die Nachspeisen suspekt: Sie gelten als dekadent, unnötig und in größeren Mengen sogar als schädlich. Aber genau das ist es ja, was Süßspeisen so reizvoll macht. Christian Rach begibt sich auf die Reise durch die Geschichte von Kuchen und Pudding, Pralinen und Schokolade.
Unsere Vorstellung von Nachtisch oder Dessert entwickelt sich erst im 17. Jahrhundert an den Höfen Frankreichs. Vorher isst man in gehobenen Kreisen Europas noch "Büfett-Stil": Alles kommt auf einmal auf den Tisch, süß und salzig werden nicht getrennt. Ein Großteil der Büfetts ist ohnehin gesüßt, denn Zucker gilt als gesund. Man süßt auch Taubenragout, Nierenpudding, Austern oder Fisch. Dann wandelt sich der Geschmack. Man geht dazu über, Süßes und Salziges zu trennen. Und allmählich entwickelt sich ein eigener letzter, ausschließlich süßer Gang: unser Dessert.
Seit die Kreuzritter im 12. Jahrhundert den Zucker aus dem Nahen Osten mitbrachten, ist er ein Prestigeobjekt, das anfangs sogar in Gold und Silber aufgewogen wird. Der industrielle Anbau von Zuckerrohr in der Karibik macht den Zucker preiswerter, doch er bleibt ein Zeichen von Wohlstand und Macht. Zuckerbäcker und Patissiers gelten in der Renaissance als Künstler und gestalten die Tafeln der Adligen mit ihren Zuckerkreationen. Die größten Zucker-Extravaganzen leistete sich die Handelsstadt Venedig. Prominente auswärtige Gäste und Herrscher werden mit süßen Festmahlen beeindruckt. Es gibt Zucker-Skulpturen von Päpsten, Königen, Kardinälen, Göttern und Tieren, und bisweilen werden ganze Gedecke täuschend echt aus Zucker geformt. Praktisch: Zerbrach ein Teller oder eine Gabel, konnte man die Reste gleich verspeisen.
Pudding, die deutsche Süßspeise schlechthin, hat ihren Namen eigentlich von einer Fleischspeise, die schon die alten Griechen kannten. In Italien nannte man sie "Budino", in Frankreich "Boudain". Das bedeutete ursprünglich: "Wurstteig im Darm". Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Füllung des Darms süß. Und dann wurde der Darm durch ein Tuch oder eine Blechform ersetzt. Der Name Pudding ist geblieben.
Christian Rach testet eines der ältesten erhaltenen Kuchenrezepte der Welt. Um etwa 1400 vor Christus von den Sumerern in Keilschrift niedergeschrieben und durchaus schmackhaft. In Tirol versucht er sich als "Eisschnellläufer". Auch im alten Rom trank man schon eisgekühlte Getränke. Kaiser Nero liebte wohl gecrushtes Eis mit Sirup, den antiken Smoothie. Und er hatte gleich mehrere Sklaven abgestellt, ihm das begehrte Eis zu besorgen. Nicht nur der Kaiser, auch andere reiche Bürger, sogar Fischhändler verfügten über solche Läufer, die gepresste Schneeblöcke aus den nahe gelegenen Bergen und den Alpen in die Stadt brachten. Christian Rach geht auch der Frage nach, was es mit den "Kaffeepolizisten" auf sich hatte, die Friedrich der Große in den Straßen Preußens schnüffeln schickte, und warum Schokolade so lange als suspekt galt.
Die Reihe berichtet Wissenswertes, Skurriles und Amüsantes aus den Küchen der Zeiten. Christian Rach erlebt selbst, was es hieß, ein steinzeitlicher, mittelalterlicher oder neuzeitlicher Koch zu sein. Bei manchem ist es schade, dass es in Vergessenheit geriet, anderes dagegen ist aus gutem Grund wieder vom Herd verbannt worden.
Sonntag, 12. Februar, ZDFneo, 13.10 Uhr