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Was läuft im TV? (Bild: PublicDomainPictures/pixabay2012)
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Fernsehtipps

Die TV-Tipps der Woche

Nicht verpassen! Hier finden sie die aktuellen Fernsehtipps der Woche vom 20. bis 26. Dezember.

37°: Da kannst Du einpacken
"37°" taucht ein in Deutschlands Einkaufswelt und begleitet Menschen, die dort im Niedriglohnsektor arbeiten. Viele haben fast täglich mit ihnen zu tun. Die Dokumentation stellt sie vor. Menschen, die oft bis zur Erschöpfung arbeiten und ihren Job mit großem Engagement ausüben. Bäckerei, Supermarkt und Modehaus – keiner der drei Protagonisten hat mehr als 1.300 Euro netto im Monat zur Verfügung. Knochenjob oder Traumberuf? Sonja ist 46 und seit 30 Jahren Bäckereifachverkäuferin. Mittlerweile ist sie Filialleiterin in Wiesbaden. Der Wecker klingelt jeden Morgen um 3.45 Uhr, und um 6.00 Uhr öffnet sie den Laden. Sonja hat täglich mit ungeduldigen und unfreundlichen Kunden zu tun. Aber es gibt auch die Stammkunden, die sie schätzen und über deren Kommen sie sich freut. Die Arbeit ist mit den Jahren anstrengender geworden. Vor einem Jahr ist sie zum ersten Mal zusammengebrochen. Die Belastung war für die alleinerziehende Mutter einfach zu groß.
Montag, 20. Dezember 3sat, 23.40 Uhr


Himmlische Gerichte
Das Weihnachtsmenü der Benediktinerabteil in Meschede
Einblicke in heutiges klösterliches Leben in der Abtei Königsmünster in Meschede, insbes. Vorbereitung und Durchführung des jährlichen Adventsmarktes. Zubereitung eines Weihnachtsmenüs mit drei Gängen aus regionalen Produkten. Statements Pater Werner, Küchenchef; Köche; Bäcker; Altabt Stephan; Pater Jonas; Küchenleiter.
Dienstag, 21. Dezember hr fernsehen, 10.00 Uhr


Last-Minute-Weihnachtsdeko zum Selbstmachen
Schnell und nachhaltig selbst einen Weihnachtsbaum basteln, ohne einen echten zu fällen – wie das geht, lernt herkules-Moderatorin Rebecca Rühl von Floristin Heike Senger-Kimm aus Bad Emstal. Gemeinsam streifen sie durch den Wald und sammeln Äste, Zapfen und Rinde. Außerdem backt Rebecca Rühl noch wunderbar duftenden Baumschmuck aus Lebkuchen mit Florian Hetzler aus Fritzlar.
Dienstag, 21. Dezember hr fernsehen, 21.45 Uhr


Das große Baumkuchenbacken
Der Ivenacker Baumkuchen nach altem Geheimrezept ist ihr Produkt. Und die Art, wie die Familien-Konditorei Komander ihn präsentiert, hat sie über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht. Unermüdlich ist Peter Komander mit seiner Frau und den drei Kindern in der Backstube beschäftigt. Weil in der Vorweihnachtszeit besonders viele Bestellungen eingehen, ist die Familie jetzt noch länger auf den Beinen als sonst. "Es ist eine schweißtreibende Angelegenheit, echtes Handwerk, das wir hier ausüben. Anstrengend, da der Baumkuchen in der Herstellung keine Zugluft verträgt, wir hier also bei um die 40 Grad und mehr schuften, aber das ist unsere Passion", meint Peter Komander, dessen Vater schon Konditormeister war. Schicht für Schicht trägt er den Baumkuchenteig auf die Walze der alten Spezialmaschine auf, die Gasflamme lodert. Das Familienleben findet in der Backstube und im Café statt. Hier wirbelt auch die vierjährige Marianne umher und begrüßt die Gäste, von denen viele das Nesthäkchen der Komanders längst kennen. In dem alten Haus, das die Familie vor über zehn Jahren gekauft hat, wird gebacken, mit Schokolade lasiert, bedient – und vor allem viel gelacht und gelebt. Auch die raffinierte Fritz-Reuter-Torte ist eine Spezialität der Familie. Die Konditorei beliefert mit ihren Baumkuchen, aber auch mit Biopralinen, Konditoreien in Berlin, Wismar und Warnemünde. Denn der Ivenacker Baumkuchen ist eine Delikatesse, nach der die Kundinnen und Kunden überall fragen.
Mittwoch, 22. Dezember 3sat, 9.05 Uhr


Der Nikolaus im Haus (Komödie)
Klaudia Wehmeyer, Mitinhaberin einer Konditorei, steht vor Gericht, weil ihre Geschäftspartner sie beschuldigen, eine halbe Million Euro unterschlagen zu haben. Nach ihrer Verurteilung zu einer Haftstrafe, gelingt es ihr zu fliehen. Getarnt mit einem Nikolauskostüm will sie in Lehmanns Villa einbrechen, um Beweise für ihre Unschuld zu sammeln. Weihnachtskomödie von Henner Höhs mit Christine Neubauer, Bernhard Schir, Helmut Berger, Max Krückl u. v. a. unter der Regie von Gabi Kubach.
Mittwoch, 22. Dezember Bayerisches Fernsehen, 22.00 Uhr


Vanille, Zimt und Mandelsplitter – Weihnachtsbäckerei in Europa
Weihnachten ohne Plätzchen, das mag sich niemand vorstellen. Vor allem für Kinder ist das gemeinsame Backen eines der Highlights im Advent. Aber auch die Erwachsenen lieben das Plätzchenbacken. Jede Region, jedes Land hat eigene Zutaten und Spezialitäten. Filmemacherin Anita Lackenberger begibt sich auf die Suche nach den "Weihnachtsklassikern" in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Dabei macht sie auch Abstecher nach Tschechien und Italien. Der Trend zu Regionalem und Saisonalem, zu Tradition und Selbstgemachtem hat auch das Backen erfasst. Die Wiederentdeckung von "Omas Rezepten" bringt die Generationen zusammen und Köstlichkeiten wie Vanillekipferl, Zimtsterne und Nusskrapferl auf den Tisch. In einer Schweizer Backstube geht Anita Lackenberger dem Geheimnis der echten "Zimtsterne" nach. In Trient verfeinern die Bäckereien ihre Weihnachtskekse mit der Schale und dem Saft von Zitronen und Orangen und machen diese dadurch erst so richtig fruchtig. In Friaul hingegen lebt die Habsburger-Monarchie noch in den Keksrezepten weiter: Teure Gewürze, kandierte Früchte und vor allem viel Schokolade kommen hier zum Einsatz. Auch Prag kann – als alte Monarchie-Stadt – auf eine reichhaltige Weihnachtskeks-Tradition zurückgreifen, wenn etwa die „Bärenpratzen“ mit viel Zimt und Nelken im Teig jede Weihnachtsküche zum Duften bringen. In Niederösterreich werden Mürbeteigkekse reich verziert, in Tirol mit selbst gemachter Marmelade veredelt, und aus Wien kommen die Vanillekipferln – die absoluten Lieblingsplätzchen der Österreicher. Welche Kunstwerke man mit schlichtem Buttermürbeteig zaubern kann, beweisen die Profi- und Hobbybäcker in Hannover. Hier fand auch das Wort „Keks“ erstmals Eingang in die deutsche Sprache und den Duden. Die Wurzeln für dieses „neue“ deutsche Wort kommen vom englischen Wort „Cakes“ und wurden im ersten Dudeneintrag in der Einzahl „Keek“ und im Plural „Keeks“ genannt.
Donnerstag, 23. Dezember 3sat, 6.00 Uhr


Torten, Stollen und Pandoro – Weihnachtskuchen in Europa
In ganz Europa werden in der Zeit rund um Weihnachten die unterschiedlichsten Torten, Kuchen, Biskuitrollen, Sterne und Stollen gebacken – die Zutaten sind je nach Region höchst unterschiedlich. Ob reichhaltiger Hefestollen mit Trockenfrüchten, würzige Linzer Torte oder schokoladig-zarte "Bûche de Noël": Der Duft von frisch Gebackenem weckt Kindheitserinnerungen, und so mancher freut sich das ganze Jahr auf die eine oder andere süße Köstlichkeit. Aus der oberösterreichischen Hauptstadt Linz kommt eine Weihnachtsspezialität mit langer Tradition: Die "Linzer Torte" gilt als älteste Torte der Welt. Die teuren Zutaten, vor allem die Gewürze, waren auch im Mittelalter in der Handelsmetropole Linz zu erhalten. Die Linzer Torte findet sich im 18. Jahrhundert bereits in verschiedenen Kochbüchern, das älteste erhaltene Rezept stammt von 1653. Ein traditionelles tschechisches Gebäck sind die Kolatschen: Germteigtaschen, die mit Quark und zusätzlich mit Pflaumenmus, Nüssen oder Mohn gefüllt und nach dem Backen noch festlich verziert werden. Eine der bekanntesten, süßen Spezialitäten aus Tschechien sind die Karlsbader Oblaten. Sie werden mit dem Karlsbader Quellheilwasser hergestellt. Heute fast vergessen ist die mit Schokoladebuttercreme gefüllte Oblaten-Torte, die auch an Festtagen gereicht wurde. Weihnachtsstollen sind eine deutsche Spezialität. Sie werden meist nach traditionellen Rezepten hergestellt, die in den Bäckerbetrieben oder Familien seit Generationen weitergegeben wurden. Stollen wird aus einem schweren Hefeteig mit hohem Fett- und Zuckeranteil gebacken, der Teig wird durch Trockenfrüchte und kandierte Früchte verfeinert. Die Tradition verlangt, dass der Christstollen erst zu Weihnachten angeschnitten werden darf. Mit dem im Erzgebirge entwickelten Stollenkuchen kann man sich schon die Adventzeit versüßen. In Frankreich bäckt man zu Weihnachten eine "Bûche de Noël", einen Weihnachtsbaumstamm. Tatsächlich erinnert die Form der Biskuitrolle an einen Baumscheit. Mit Schokoladecreme gefüllt und überzogen und entsprechend verziert, ist diese Spezialität auch optisch ein Kunstwerk. Das typische Weihnachtgebäck in Verona ist der "Pandoro", das "goldene Brot". Dabei handelt es sich um einen äußerst aufwendigen Germteig, dessen Herstellung mehrere Tage in Anspruch nehmen kann. Die gelbe Farbe erhält der Teig von reichlich frischen Eiern, die verwendet werden. In Urfahr bei Linz backt man traditionell zum Jahreswechsel den Neujahrsstern. Dabei handelt es sich um ein süßes Germgebäck, das aufwendig zu einem Stern geflochten wird. Wer ein Stück abbekommt, soll Glück im neuen Jahr haben. Der Schweizer Dreikönigskuchen bietet neben dem Geschmackserlebnis eine zusätzliche Belohnung: Im Gebäck ist ein kleiner König versteckt. Wer diesen in seinem Stück findet, wird den ganzen Tag von seiner Familie wie ein König verwöhnt.
Donnerstag, 23. Dezember 3sat, 6.45 Uhr


Die Pulsnitzer Pfefferküchler und ihr Geheimrezept
Mehr als 450 Jahre reicht die Tradition der Pulsnitzer Pfefferkuchen zurück. In der sächsischen Kleinstadt wurden die streng gehüteten Rezepturen über Generationen weitergegeben. Lange Zeit waren die Pfefferküchler mit ihren Produkten wie Spitzen, Alpenbrot und Pflastersteinen konkurrenzlos. Ab 1990 wurde das anders. Nun standen die Pulsnitzer im Wettbewerb mit Lebkuchenfabrikanten aus Nürnberg und Aachen. Und der einzigartige Lehrberuf des Pfefferküchlers kam in der Handwerksordnung der BRD nicht mehr vor. Wer weiß, ob man die Pulsnitzer Pfefferkuchen und andere Spezialitäten heute noch weit über die Landesgrenzen hinaus kennen würde, wären einige Pulsnitzer in der Nachwendezeit nicht so einfallsreich gewesen. Mit den richtigen Rezepten gelang es den Pulsnitzern, ihre Handwerkstraditionen bis heute am Leben zu halten. Gabriele und Peter Kotzsch führen in der achten Generation die älteste noch existierende Pfefferkuchenbäckerei in Pulsnitz. Gegründet wurde sie im Jahre 1813. In der Vorweihnachtszeit steht der Pfefferküchlermeister fast durchgehend in der Backstube. Seine Frau Gabriele übernimmt den Verkauf im kleinen Laden. Sie ist eigentlich gelernte Krankenschwester, doch mit der Verlobung kam alles anders: "Mein Mann hat mich, nachdem wir uns gerade mal sechs Wochen kannten, gefragt, ob ich meinen Beruf aufgeben würde und mit in der Küchlerei arbeite. Da habe ich ‚ja‘ gesagt." Denn in den kleinen familiären Manufakturen hilft und zählt jede Hand. Nachwuchssorgen haben die Kotzschs zum Glück nicht. Sohn Martin ist mit 22 Jahren der jüngste Pfefferküchlermeister Deutschlands und steht neben dem Vater in der Backstube: "Ich wusste schon mit fünf Jahren, dass ich die Pfefferküchlerei übernehmen möchte." Zu DDR-Zeiten waren Pulsnitzer Pfefferkuchen, wenn man sie bekam, buchstäblich in aller Munde und konkurrenzlos. Und sie haben bei so manchem Geschäft nachgeholfen. Peter Kotzsch vergleicht die Pfefferkuchen hinsichtlich ihres Tauschwerts mit Plauener Spitze oder angesehener Töpferware: "Es sind Leute gekommen, die gesagt haben, ich brauche Pfefferkuchen, sonst kriege ich keine Badewanne!".
Donnerstag, 23. Dezember MDR Fernsehen, 15.15 Uhr


Die Weihnachtsmacher
Der eine Tag in der Adventszeit, der zum unvergesslichen Erlebnis wird, der Tag mit Lichterglanz, dem Duft von Bratäpfeln und Anis: Für einen solchen Tag in der Adventszeit geben sie alles – die Weihnachtsmacher überall in Hessen, im Taunus, im Rheingau, in der Wetterau, in Hanau, Fulda, im Schlitzerland, in Kassel, Frankfurt und im Reinhardswald. Ein Team von sieben Videojournalisten hat ganz unterschiedliche Weihnachtsmacher bei ihrer Arbeit durch den Advent begleitet: den Winzer, der mit seiner Frau einen kleinen Weihnachtsmarkt im Rheingau organisiert, die Kapitänin auf dem Rhein bei einer Adventsfahrt, den Bäcker aus Wetzlar, der seinen Weihnachtsstollen im Stollen unter der Erde reifen lässt.
Freitag, 24. Dezember hr fernsehen, 13.45 Uhr


Handwerkskunst
Wie man einen Lebkuchen backt Bäcker Clemens Becker aus Edenkoben wird bei der Herstellung von traditionellem Lebkuchen begleitet. Seit Jahrhunderten werden traditionell Lebkuchen zum Weihnachtsfest gebacken. Ob als Lebkuchenmann oder Hexenhäuschen: Der braune Lebkuchen lässt sich vielseitig gestalten. Früher gehörten die Hersteller von Lebkuchen einem anderen Handwerk an als die übrigen Bäcker, sie nannten sich Lebküchler, Pfefferküchler, Lebzelter, Lebküchner – Ausdrücke, die heute noch gerne von Bäckern verwendet werden, die sich auf Lebkuchen spezialisiert haben. Bäckermeister Claus Becker aus Edenkoben zeigt in seiner gläsernen Backstube Schritt für Schritt wie aus einem sogenannten "Lagerteig" ohne Triebmittel, nur aus Mehl und Honig, ein leckerer Lebkuchen gebacken wird. Passend zur Jahreszeit wird der Lebkuchen weihnachtlich verziert.
Freitag, 24. Dezember ARD-alpha, 16.15 Uhr


Die Pulsnitzer Pfefferküchler und ihr Geheimrezept
Mehr als 450 Jahre reicht die Tradition der Pulsnitzer Pfefferkuchen zurück. In der sächsischen Kleinstadt wurden die streng gehüteten Rezepturen über Generationen weitergegeben. Lange Zeit waren die Pfefferküchler mit ihren Produkten wie Spitzen, Alpenbrot und Pflastersteinen konkurrenzlos. Ab 1990 wurde das anders. Nun standen die Pulsnitzer im Wettbewerb mit Lebkuchenfabrikanten aus Nürnberg und Aachen. Und der einzigartige Lehrberuf des Pfefferküchlers kam in der Handwerksordnung der BRD nicht mehr vor. Wer weiß, ob man die Pulsnitzer Pfefferkuchen und andere Spezialitäten heute noch weit über die Landesgrenzen hinaus kennen würde, wären einige Pulsnitzer in der Nachwendezeit nicht so einfallsreich gewesen. Mit den richtigen Rezepten gelang es den Pulsnitzern, ihre Handwerkstraditionen bis heute am Leben zu halten. Gabriele und Peter Kotzsch führen in der achten Generation die älteste noch existierende Pfefferkuchenbäckerei in Pulsnitz. Gegründet wurde sie im Jahre 1813. In der Vorweihnachtszeit steht der Pfefferküchlermeister fast durchgehend in der Backstube. Seine Frau Gabriele übernimmt den Verkauf im kleinen Laden. Sie ist eigentlich gelernte Krankenschwester, doch mit der Verlobung kam alles anders: "Mein Mann hat mich, nachdem wir uns gerade mal sechs Wochen kannten, gefragt, ob ich meinen Beruf aufgeben würde und mit in der Küchlerei arbeite. Da habe ich ‚ja‘ gesagt." Denn in den kleinen familiären Manufakturen hilft und zählt jede Hand. Nachwuchssorgen haben die Kotzschs zum Glück nicht. Sohn Martin ist mit 22 Jahren der jüngste Pfefferküchlermeister Deutschlands und steht neben dem Vater in der Backstube: "Ich wusste schon mit fünf Jahren, dass ich die Pfefferküchlerei übernehmen möchte." Zu DDR-Zeiten waren Pulsnitzer Pfefferkuchen, wenn man sie bekam, buchstäblich in aller Munde und konkurrenzlos. Und sie haben bei so manchem Geschäft nachgeholfen. Peter Kotzsch vergleicht die Pfefferkuchen hinsichtlich ihres Tauschwerts mit Plauener Spitze oder angesehener Töpferware: "Es sind Leute gekommen, die gesagt haben, ich brauche Pfefferkuchen, sonst kriege ich keine Badewanne!".
Samstag, 25. Dezember 3sat, 13.00 Uhr


Das süße Geheimnis von Dresden
Über Deutschlands vergessene Schokoladenhauptstadt Wenn Susan Tutzschky ihre Maschinen anwirft, hat das wenig mit Chocolatier-Romantik zu tun. Die tonnenschweren Ungetüme aus DDR-Zeiten machen einen Höllenlärm. Sie produzieren aber dank bester Zutaten köstliche Schokolade. Die Maschinen aus Dresden hat Tutzschky übrigens gemeinsam mit ihrem Mann in Bulgarien aufgespürt und selbst saniert. Warum? „Weil man manchmal einfach wahnsinnig ist.“ Irgendwie besessen vom Thema Schokolade sind fast alle in diesem Film. Der letzte Obermeister des VEB Elbflorenz etwa trommelt noch heute – 30 Jahre nach dem Aus des Betriebes – regelmäßig seine ehemaligen Lehrlinge zusammen. Bei Kaffee und Kuchen erinnern sie sich dann an die Schokoproduktion made in GDR. Ganz ohne Geld, aus purem Interesse forscht ein Hobbyhistoriker seit Jahrzehnten zur Schokoladenvergangenheit von Dresden. Und ein Geschäftsmann möchte unbedingt an dieses fast vergessene Kapitel der Stadtgeschichte erinnern. Er hat darum ein Privatmuseum aufgemacht und finanziert es komplett aus eigener Tasche. Dresden und die Schokolade. Angefangen hat das im 18. Jahrhundert. August der Starke brachte damals von seiner Kavaliersreise die neueste Mode aus Frankreich mit – Trinkschokolade. Genossen wurde die kostbare Kolonialware meist im Schlafgemach, noch vor dem Aufstehen. Das dickflüssige Gesöff wurde ein Renner im sächsischen Hochadel. Bald machten in Elbflorenz öffentliche Kakaostuben auf und schließlich auch die erste Schokoladenfabrik Deutschlands. Die Unternehmensgründer Jordan und Timäus erfanden hier wenig später die Milchschokolade. Noch vor den Schweizern! Anfang des 20. Jahrhunderts kam dann ein Drittel der im Deutschen Reich verzehrten Schokolade aus Dresden. Auch andere Branchen profitierten – die Werbemittelindustrie, der Spezialmaschinenbau, Zulieferer aller Art. Anton Reiche etwa avancierte mit seinen kunstvollen Schokoladenformen aus Weißblech zum Weltmarktführer, exportierte um 1900 schon bis nach Buenos Aires. Wie seine Wiener Urenkelin über 1.000 dieser begehrten Formen aufspürte und warum sie diesen Schatz dem Dresdner Schokoladenmuseum als Dauerleihgabe überließ – auch das erzählt der Film.
Samstag, 25. Dezember 3sat, 13.45 Uhr


Tina Mobil
Tina ist außer sich. Zollerich hat ihr gekündigt! Ihr Chef, der Bäcker. Fristlos! Nach 20 Jahren, ohne Dank. Dabei war Tina doch die Queen der Landstraße. Mit ihrem Bäckermobil hat sie all die Nester im Norden von Berlin abgeklappert, die keinen Bäcker oder Konsum haben. Und nu? Arbeitslos, ein Loch im Konto und die Rechnungen flattern nur so rein. Aber Tina hat einen Plan! Man kann alles schaffen, was man will. Alles. Und wenn man es nicht schafft, hat man es eben nicht genug gewollt. Das ist Tinas Maxime. Die hält sie am Leben und am Laufen. Tina hat drei Kinder. Für die schuftet sie wie eine Aserbaidschanische Brotspinne. Ihren Alten hat sie vor kurzem rausgeschmissen, weil er wieder anfing zu saufen. Musste sein, hat sie zermürbt. Und drei Kinder sind nun wirklich genug. Egal. Jetzt ist sie auf sich gestellt, denn von ihm ist außer Liebesschwüren nichts zu erwarten. Aber ausgerechnet jetzt kündigt ihr der Zollerich, ihr Chef, der Bäcker. Nee, Tina ist keine Bäckerin. Tina ist mobil. Verkäuferin. Mit ihrem Bäckermobil klappert sie all die Nester im Norden von Berlin ab, die keinen Bäcker oder Konsum haben. Und nu? Arbeitslos? Nee. Nich ihr Ding. Tina macht sich selbständig. Sie kauft sich ein eigenes Mobil, heuert bei der Konkurrenz an und fährt ihre alte Strecke – nur eben fünf Minuten früher. Tja, ein guter Plan ist das Wichtigste, oder? Wenn man nix aufm Konto hat, muss man umso mehr im Kopf haben. Und Tina hat nicht nur einen Plan, sie hat für jedes der drei Gören einen Masterplan. Jeder für sich ist perfekt. Das Einzige, was immer dazwischenkommt, ist das Leben … Achja, Tina kommt aus Berlin, ausm Osten genauer gesagt. In sechs Folgen von je 45 Minuten erzählt die Miniserie mal komisch, mal nachdenklich die Geschichte einer Frau, die partout nicht aufgeben will, in einem Milieu, das nicht allzu oft gezeigt wird – eine Erzählung von Liebe, Kraft, Trotz und Selbstbehauptung. Das rbb Fernsehen zeigt vom 25.12. bis 30.12. jeden Abend um 18.10 Uhr eine Folge der sechsteiligen Serie.
Samstag, 25. Dezember rbb fernsehen, 18.10 Uhr


Die Kunst der Pralinen
Konditormeisterin Nina Klos beherrscht die hohe Kunst der Schokoladenverarbeitung. In ihrer Manufaktur in Schwabenheim kreiert sie handgemachte Pralinen aus hochwertigen Rohstoffen in Bio-Qualität.
Samstag, 25. Dezember 3sat, 19.10 Uhr


Der Strudel – Ein Hauch von Teig
In ihrer filmischen Reise führt Anita Lackenberger durch die Kulturgeschichte des ausgezogenen Strudelteigs und aus dem heutigen Mitteleuropa zu den Wurzeln des Strudels bis in den Orient. Es ist eine große Kunst, einen Strudelteig so hauchdünn auszuziehen, dass man darunter eine Zeitung lesen kann. Eine besonders wichtige Zutat für das Gelingen ist Mehl mit guter Klebereigenschaft. Die Füllungen können süß oder pikant sein und etwa aus Äpfeln, Nüssen, Mohn, Topfen (Quark) oder würzigen Käsesorten, Spinat, Kraut, Zwiebeln und Speck bestehen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die dünnen Teigblätter eines Strudels sind eigentlich orientalischen Ursprungs. Das süße Baklava ist eine klassische türkische Dessert-Spezialität, die auch bei uns viele kennen: gefüllt mit Walnüssen oder Pistazien und übergossen mit Honig oder Zuckersirup. Die österreichische Küche ist voller Strudel-Wunder. Um den Apfelstrudel hat sich ein Koch-Glaubenskrieg entbrannt: Für die einen gehören simple Brösel zur Fülle, für die anderen müssen es Biskuit-Brösel sein und wieder andere schwören auf Nüsse. Der Topfenstrudel wird besonders gern mit Vanille-Sauce verspeist. Der Milchrahmstrudel ist an Üppigkeit nicht zu überbieten: Die Fülle besteht aus süßem Rahm, Zucker und Spezereien. Darüber wird wieder reichlich Vanille-Sauce gegossen. Im bayrischen Neumarkt in der Oberpfalz wird ein "Apfel-Millirahm-Strudel" gebacken – eine Mischung zwischen einem Apfel- und einem Milchrahm-Strudel, der wohl das Beste aus beiden "Strudelwelten" zusammenführt. Der "Vierlings-Strudel" (Gibanica) ist quasi das slowenische Nationalgebäck: Zwischen den Strudelblättern werden schichtweise verschiedene Füllungen – aus Mohn, Nüssen, Äpfeln und Topfen (Quark) – aufgetragen und noch mit "süßer Sahne" getränkt. Weizenmehl aus Ungarn hat einen hohen Kleberanteil und eignet sich daher besonders gut zur Herstellung von Strudelteig. Der ungarische Mohnstrudel, "Rétes" genannt, gilt in seinem Ursprungsland ebenfalls als Nationalspeise. Sein Ruf als edles Dessert hat sich aber bereits im 19. Jahrhundert nicht nur in der österreichisch-ungarischen Monarchie verbreitet, sondern ist gar bis nach Frankreich vorgedrungen. Der Strudel birgt wahrlich einen großen Schatz an Kulturgeschichte, der Menschen mehr verbindet als trennt und die Küche zum Hort der Völkerverständigung erhebt.
Sonntag, 26. Dezember 3sat, 19.15 Uhr

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