„Unser Produkt genießt hohes Ansehen, aber was uns und unsere Arbeit als handwerkliche Bäcker betrifft, da haben wir ein Image-Problem. Wir müssen da ansetzen, wo uns der Schuh drückt, und das ist die Wertigkeit unserer Arbeit“, nannte bei der Jahreshauptversammlung des Vereins „Der Allgäuer Bäcker“ der neue Vorsitzende Thomas Baustetter (Ofterschwang) als die Zielsetzung der Planungen und künftigen Aktivitäten. Baustetter, seit Gründung des Vereins im Jahr 2017 als Schriftführer Mitglied in der Vorstandschaft, erklärte sich bei den jetzt turnusmäßig anstehenden Wahlen zur Freude der Mitglieder bereit, an Stelle von Karlheinz Härle (Blaichach), der nicht mehr kandidierte, in die Position des Vorsitzenden zu wechseln. Er nehme diese Aufgabe gerne an, denn es sei wert, herauszustellen, was das Bäcker-Handwerk alles leiste, betonte Baustetter. Dabei könne er sich auf die gute Arbeit seines Vorgängers Härle stützen. Als Beispiele führte Baustetter Aktionen wie die Einkaufstaschen des Vereins oder den Malwettbewerb mit Schülern an – „eine geniale Idee“, lobte Baustetter.
Wert des Bäckerhandwerks vermitteln
Der Verein „Der Allgäuer Bäcker“ wolle die Leistung und Arbeit der handwerklichen Bäcker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken, „auch wenn wir unseren Erfolg nicht in Euro messen können“, merkte Baustetter an. Man könne es mit Putzen vergleichen. Da achte man auch immer nur auf das Ergebnis, die vorausgehende Arbeit würdige niemand, scherzte er. Baustetter stellte auch klar, dass Vereinsmitglieder nicht gegen Kollegen, die nicht dem Verein angehören, arbeiten. Sie würden sich nicht als die „besseren Bäcker“ sehen. Es sei auch nicht Ziel des Vereins, einzelne Mitgliedsbetriebe herauszustellen. Vielmehr soll explizit die Wertigkeit der Arbeit der Vereinsbetriebe für die Wirtschafts-, Kultur- und Tourismusregion Allgäu im Vordergrund stehen.
Die Brotkultur und das regionale Bäckerhandwerk mit seiner Tradition zu bewahren, hat sich der Verein „Der Allgäuer Bäcker“ auf seine Fahnen geschrieben. Unter Tradition fällt die überlieferte Backkunst: Die Backwaren stammen aus eigener handwerklicher Herstellung und werden täglich frisch gebacken. Für den handwerklichen Bäckereibetrieb sei eine sichere und nachhaltige Zukunft nur dann gewährleistet, wenn der Betrieb sich von Geschäften unterscheidet, die vorgefertigte Backwaren verkaufen. Das bedeutet für den Verein, betont Baustetter: „Noch stärker durch gezielte Aktionen das Image der handwerklichen Bäckereien zu verbessern.“
Den Mitgliedern des Vereins stehen geeignete Werbemaßnahmen zur Verfügung, aber, mahnt Baustetter, sie sollten besser genutzt werden, z.B. durch entsprechende Hinweise, wie vor dem Geschäft platzierte Aufsteller mit dem Logo.
Ganz wichtig sei auch, betonte Baustetter, dass endlich gegen das Vorurteil angekämpft wird, dass die Bäcker, vor allem die Auszubildenden, schlecht verdienen. Das treffe schon längst nicht mehr zu.
Der neue Vorstand
Unterstützt wird Thomas Baustetter von vier Stellvertretern, Seraphine Mayer-Wagner (Isny) und Christian Landerer (Legau), die bereits Erfahrung aus dem bisherigen Vorstand mitbringen, sowie den „Neulingen“ Christian Koch (Wangen) und Christian Schmid (Stetten). Dem erweiterten Vorstand gehören an: Erwin Weber (Altusried-Frauenzell) und Johann Baldauf (Scheidegg), die bereits im bisherigen Vorstand vertreten waren, außerdem (neu) Andreas Speiser (Waltenhofen) und Eugen Steinhauser (Leutkirch).