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Die zeitgenössische Kunst bietet erstaunlich viele arrangierte und inszenierte Objekte, Blumen und Lebensmittel.
© Michael Wesely, VG Bild-Kunst Bonn
Branche aktuell

Vom Stillleben zum Food Porn

Wie sieht es mit dem Stillleben in der Gegenwartskunst aus? Die Ausstellung streift den neuesten Trend des „Food Porn“, das Fotografieren und Teilen des eigenen Essens auf Social Media Kanälen.

Die stille Schönheit vergänglicher Dinge, die ab dem 17. Jahrhundert zum eigenständigen Motiv wird, spiegelt die Lebenseinstellung des barocken Menschen, für den der Tod sehr gegenwärtig ist. Zugleich entfalten die gemalten Stillleben eine Gegenwelt, die Welt der Kunst. Die Bilder feiern den Prunk, das Diesseits und die Stofflichkeit der Gegenstände. Ihre Inszenierung durch die malerischen Mittel Komposition, Licht und Farbe wächst über die dem Motiv dienende Funktion hinaus und wird zum eigentlichen Bildthema.

Verhältnis zum Alltag und zur Natur

Doch wie sieht es mit dem Stillleben in der Gegenwartskunst aus? Und welche Rolle spielen – auch soziale – Medien? Die zeitgenössische Kunst bietet erstaunlich viele arrangierte und inszenierte Objekte, Blumen und Lebensmittel; und der Bezug auf das klassische Stillleben mäandert, mal unterschwellig mal explizit, wie ein roter Faden durch die künstlerischen Positionen. Die verhandelten Themen sind dabei aktuell: Die Kunstwerke befragen unser Verhältnis zum Alltag, zur Natur und zu unserem Konsumverhalten. Die Ausstellung streift auch den neuesten Trend des „Food Porn“, das Fotografieren und Teilen des eigenen Essens auf Social Media Kanälen. Wie im klassischen Stillleben geht es letztlich auch hier um Schönheit und das Verhältnis der Produzierenden zu den dargestellten Dingen.

Gezeigt werden Werke von: Katharina Arndt, Heike Beyer, Daniel Bräg, Wojtek Doroszuk, Harun Farocki, Pavel Feinstein, Hans Peter Feldmann, Alex Frost, Ori Gersht, Reiner Maria Matysik, Christian Kosmas Mayer, Vera Mercer, Youngbin Noh, Mario Nuzzi, Hans op de Beeck, Klaus Pichler, Nicolas Polli, Stephanie Sarley, Michael Schmidt, Helmut Smits, Andrzej Steinbach, Patricia Waller, Michael Wesely und Zac Zavv.

Die Ausstellung läuft vom 27.10. bis 12.03.2023. Am Donnerstag, 27. Oktober um 19 Uhr lädt das Museum Brot und Kunst zur Eröffnung der Sonderausstellung „Vom Stillleben zum Food Porn“ ein. Weitere Infos unter museumbrotundkunst.de

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