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ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke appelliert an die künftige Bundesregierung, die vorhandenen Spielräume zu nutzen und wirtschaftspolitische Maßnahmen zügig umzusetzen.
© ZDH/Henning Schacht
BÄKO-magazin Titel BM 6-25
Branche aktuell

Umsteuern gegen Dauerflaute

Anlässlich gesenkter Wachstumsprognosen mahnt Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), ein zügiges wirtschaftspolitisches Umsteuern an.

Mit Blick auf die erneut gesenkten Wachstumsprognosen in der Frühjahrsprojektion 2025 der Bundesregierung wie auch der Wachstumsprognose des IWF betont ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke die Dringlichkeit wirtschaftspolitischer Maßnahmen:

„Ein weiteres Nullwachstum ist längst kein statistischer Ausreißer mehr, sondern Ausdruck einer strukturellen Schwäche Deutschlands, die wir uns nicht länger leisten können. Die anhaltende Wachstumsschwäche droht sich zu verfestigen, die Dauerflaute zum Dauerbrenner zu werden. Auch das Handwerk wird im Sog der stagnierenden Konjunktur zunehmend ausgebremst. Die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung und die aktuellen Zahlen des IWF sprechen eine eindeutige Sprache: Deutschland fällt sichtbar weiter zurück. Allerspätestens jetzt ist der Zeitpunkt, politisch entschlossen gegenzusteuern.“

 

Appell an die künftige Bundesregierung

Deshalb richte das Handwerk, betont Schwannecke, einen dringenden Appell an die künftige Bundesregierung: „Warten Sie nicht länger ab, handeln Sie! Die Zeit der Analyse ist vorbei, jetzt braucht es Führung, Tatkraft und Umsetzungswillen. Der Koalitionsvertrag hält die nötigen Instrumente bereit, nun kommt es darauf an, diese auch konsequent anzuwenden. Der 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturfonds muss noch vor der Sommerpause aktiviert werden, um Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und Energieeffizienz endlich auf breiter Front anzustoßen. Gleiches gilt für die in Aussicht gestellten verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten, um Investitionen für unsere Betriebe wieder attraktiv zu machen. Und nicht zuletzt: Der geplante Bürokratieabbau darf nicht länger lediglich ein ambitioniertes Lippenbekenntnis bleiben, sondern muss mit den im Koalitionsvertrag anvisierten Kennzahlen konkret, spürbar und alltagstauglich werden.“

 

Für einen wirtschaftspolitischen Turnaround

Schwannecke ergänzt: „Die kommenden Monate sind entscheidend. Daher ist die künftige Regierung aufgerufen, die vorhandenen Spielräume zu nutzen und die Bedingungen zu schaffen, unter denen wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftlicher Zusammenhalt gleichermaßen gedeihen können. Es braucht den wirtschaftspolitischen Turnaround und eine Neujustierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – im Interesse der gesamten Wirtschaft und der Menschen, die mit ihrer täglichen Arbeit das Land am Laufen halten.“

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