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Zehn Vorträge, eine Fachausstellung, ein Zukunftspreis und 220 Teilnehmer – beim 3. „Zukunftsforum Ernährungswirtschaft“ kamen Rang und Namen der Lebensmittelbranche zusammen. Das ttz Bremerhaven, die Martin Braun-Gruppe und The Lifesights Company begrüßten zahlreiche Experten und diskutierten mit ihnen über Trends, Skandale, Verantwortung und Vertrauen.
© Zehn Vorträge, eine Fachausstellung, ein Zukunftspreis und 220 Teilnehmer – beim 3. „Zukunftsforum Ernährungswirtschaft“ kamen Rang und Namen der Lebensmittelbranche zusammen. Das ttz Bremerhaven, die Martin Braun-Gruppe und The Lifesights Company begrüßten zahlreiche Experten und diskutierten mit ihnen über Trends, Skandale, Verantwortung und Vertrauen. „Zeit für Lebensmittel“: Unter diesem Motto stand die Veranstaltung in Hannover. Als Erster trat Dr. h. c. August Oetker ans Rednerpult. Im Sinne der Nachhaltigkeit plädierte Oetker dafür, als Lebensmittelhersteller Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen zu übernehmen. Nachhaltigkeit sei ein zentraler Begriff, drohe aber zum inhaltslosen Plastikwort zu werden. Oetker sieht Wirtschaft und Unternehmen in der Pflicht. Besonders für Familienunternehmer sei entscheidend, nicht in Quartalsberichten, sondern in Generationen und großen Zusammenhängen zu denken und mit Weitblick zu handeln. Wer als Unternehmer Nachhaltigkeitsmaßnahmen umsetze und alle Prozesse weiterentwickle, spüre einen positiven Effekt auf Kundentreue und Verkauf. Steht der Branche ein Paradigmenwechsel bevor? Was ist die Zukunft? Ist die Lebensmittelbranche bereit für einen Paradigmenwechsel? Werner Mlodzianowski, Geschäftsführer des ttz Bremerhaven, warf in seinem Vortrag „Der Skandalfall als Normalfall“ viele Fragen auf. Wie ist es möglich, dass mit der Anzahl an Ernährungswissenschaftlern auch das Problem der Adipositas wächst? Das Know-how ist riesig, trotzdem landen zahlreiche Lebensmittel, die zu großen Teilen aus Zucker, Salz und Fett bestehen, in den Supermarktregalen. „Wir wissen immer mehr über Lebensmittel, aber dieses Wissen kommt nicht an“, verweist Mlodzianowski auf den Widerspruch. Mlodzianowski fordert mehr Zeit, Geld und Sorgfalt in die Forschung und Entwicklung und in das Qualitätsmanagement von Lebensmittelprodukten zu investieren. Kommunikation statt Krise Wie geht ein Unternehmen idealerweise mit einer Krise um und wie kann es verhindern, dass ein vermeintlicher Lebensmittelskandal überhaupt entsteht? Über die „Entschleunigung von Krisen“ referierte Prof. Dr. Ulrich Nöhle, Medientrainer und Experte im Interim- und Krisenmanagement. Nöhle kritisierte auf Basis eigener Erfahrung, dass Publikumsmedien für Auflage und Einschaltquoten nicht immer sachlich sind, sondern skandalisieren, was zu Fehlinformation und zur Verunsicherung der Verbraucher führt. Was kann ein Hersteller tun? Das Zauberwort heißt Kommunikation – auf allen Ebenen. Es liegt an den Herstellern, die Produktionsweise und Lieferkette offen zu legen. Doch auch der Konsument trägt durch sein Einkaufsverhalten Verantwortung. Nur 15% der Verbraucher schenken den Angaben über die Bestandteile eines Lebensmittels auf dessen Verpackung Glauben. Den wachsenden Vertrauensverlust thematisierte Verbraucherschützerin Silke Schwartau in ihrem Vortrag „Verbrauchervertrauen am Abgrund – welches Lebensmittel wollen die Kunden?“. Schwartau übte nicht nur Kritik an unsachlichen und negativ zugeschnittenen Beiträgen aus Funk und Fernsehen, sondern auch an der mitunter irrenführenden Produktwerbung für Lebensmittel. Zu den weiteren Vortragenden zählen Dirk Nuber von AB InBev („Die Digitalisierung des Einkaufs einer internationalen Organisation“), Volker Köhnen, Vorstandsvorsitzender der Food Professionals Köhnen AG („Innovation im Wandel der Zeit“), Lu Ann Williams, Head of Research bei Innova Market Insights, die über aktuelle Trends von Produkten, Technologien und Inhaltsstoffen im Bereich Lebensmittel referierte, die Evolutionsbiologin Dr. Sabine Paul („Das Einmaleins der Evolution für Gaumenkitzel und Innovation – Genuss steckt in den Genen“) sowie Ilka Petersen vom WWF („Palmöl – Fluch oder Segen?“). Prof. Dr. Moritz Hagenmeyer, Partner von Krohn Rechtsanwälte, sprach über den Regulierungswahn in der Lebensmittelbranche. Fachausstellung und Zukunftspreis Die Vortragsreihe mit ihren anschließenden Diskussionen wurde begleitet von einer Fachausstellung, auf der sich 18 Partner präsentierten. Erstmalig wurde zudem der mit 3.000 Euro dotierte Zukunftspreis für Ernährung, „Future Food Concepts“, verliehen. Gewinner ist die Raps GmbH Gewürzwerk mit dem „Gemüse Willy“. Der 2. Zukunftspreis wird auf dem IV. Zukunftsforum Ernährungswirtschaft vergeben. Gesucht werden Innovationen für die Lebensmittelbranche wie Produkte, Prozesse, Konzepte oder Analysemethoden. Informationen zur Bewerbung: www.zukunftspreis-ernaehrung.de. Das 4. „Zukunftsforum Ernährungswirtschaft“ findet am 14. und 15. Mai 2014 erneut im Backforum der Martin Braun-Gruppe in Hannover statt und steht unter dem Motto „Was ist gesund?“.
Branche aktuell

Transparenz statt Skandal

Zehn Vorträge, eine Fachausstellung, ein Zukunftspreis und 220 Teilnehmer – beim 3. „Zukunftsforum Ernährungswirtschaft“ kamen Rang und Namen der Lebensmittelbranche zusammen. Das ttz Bremerhaven, die Martin Braun-Gruppe und The Lifesights Company begrüßten zahlreiche Experten und diskutierten mit ihnen über Trends, Skandale, Verantwortung und Vertrauen.

Zehn Vorträge, eine Fachausstellung, ein Zukunftspreis und 220 Teilnehmer – beim 3. „Zukunftsforum Ernährungswirtschaft“ kamen Rang und Namen der Lebensmittelbranche zusammen. Das ttz Bremerhaven, die Martin Braun-Gruppe und The Lifesights Company begrüßten zahlreiche Experten und diskutierten mit ihnen über Trends, Skandale, Verantwortung und Vertrauen.

„Zeit für Lebensmittel“: Unter diesem Motto stand die Veranstaltung in Hannover. Als Erster trat Dr. h. c. August Oetker ans Rednerpult. Im Sinne der Nachhaltigkeit plädierte Oetker dafür, als Lebensmittelhersteller Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen zu übernehmen. Nachhaltigkeit sei ein zentraler Begriff, drohe aber zum inhaltslosen Plastikwort zu werden. Oetker sieht Wirtschaft und Unternehmen in der Pflicht. Besonders für Familienunternehmer sei entscheidend, nicht in Quartalsberichten, sondern in Generationen und großen Zusammenhängen zu denken und mit Weitblick zu handeln. Wer als Unternehmer Nachhaltigkeitsmaßnahmen umsetze und alle Prozesse weiterentwickle, spüre einen positiven Effekt auf Kundentreue und Verkauf.

Steht der Branche ein Paradigmenwechsel bevor?
Was ist die Zukunft? Ist die Lebensmittelbranche bereit für einen Paradigmenwechsel? Werner Mlodzianowski, Geschäftsführer des ttz Bremerhaven, warf in seinem Vortrag „Der Skandalfall als Normalfall“ viele Fragen auf. Wie ist es möglich, dass mit der Anzahl an Ernährungswissenschaftlern auch das Problem der Adipositas wächst? Das Know-how ist riesig, trotzdem landen zahlreiche Lebensmittel, die zu großen Teilen aus Zucker, Salz und Fett bestehen, in den Supermarktregalen. „Wir wissen immer mehr über Lebensmittel, aber dieses Wissen kommt nicht an“, verweist Mlodzianowski auf den Widerspruch. Mlodzianowski fordert mehr Zeit, Geld und Sorgfalt in die Forschung und Entwicklung und in das Qualitätsmanagement von Lebensmittelprodukten zu investieren.

Kommunikation statt Krise
Wie geht ein Unternehmen idealerweise mit einer Krise um und wie kann es verhindern, dass ein vermeintlicher Lebensmittelskandal überhaupt entsteht? Über die „Entschleunigung von Krisen“ referierte Prof. Dr. Ulrich Nöhle, Medientrainer und Experte im Interim- und Krisenmanagement. Nöhle kritisierte auf Basis eigener Erfahrung, dass Publikumsmedien für Auflage und Einschaltquoten nicht immer sachlich sind, sondern skandalisieren, was zu Fehlinformation und zur Verunsicherung der Verbraucher führt. Was kann ein Hersteller tun? Das Zauberwort heißt Kommunikation – auf allen Ebenen. Es liegt an den Herstellern, die Produktionsweise und Lieferkette offen zu legen. Doch auch der Konsument trägt durch sein Einkaufsverhalten Verantwortung.

Nur 15% der Verbraucher schenken den Angaben über die Bestandteile eines Lebensmittels auf dessen Verpackung Glauben. Den wachsenden Vertrauensverlust thematisierte Verbraucherschützerin Silke Schwartau in ihrem Vortrag „Verbrauchervertrauen am Abgrund – welches Lebensmittel wollen die Kunden?“. Schwartau übte nicht nur Kritik an unsachlichen und negativ zugeschnittenen Beiträgen aus Funk und Fernsehen, sondern auch an der mitunter irrenführenden Produktwerbung für Lebensmittel.

Zu den weiteren Vortragenden zählen Dirk Nuber von AB InBev („Die Digitalisierung des Einkaufs einer internationalen Organisation“), Volker Köhnen, Vorstandsvorsitzender der Food Professionals Köhnen AG („Innovation im Wandel der Zeit“), Lu Ann Williams, Head of Research bei Innova Market Insights, die über aktuelle Trends von Produkten, Technologien und Inhaltsstoffen im Bereich Lebensmittel referierte, die Evolutionsbiologin Dr. Sabine Paul („Das Einmaleins der Evolution für Gaumenkitzel und Innovation – Genuss steckt in den Genen“) sowie Ilka Petersen vom WWF („Palmöl – Fluch oder Segen?“). Prof. Dr. Moritz Hagenmeyer, Partner von Krohn Rechtsanwälte, sprach über den Regulierungswahn in der Lebensmittelbranche.

Fachausstellung und Zukunftspreis
Die Vortragsreihe mit ihren anschließenden Diskussionen wurde begleitet von einer Fachausstellung, auf der sich 18 Partner präsentierten. Erstmalig wurde zudem der mit 3.000 Euro dotierte Zukunftspreis für Ernährung, „Future Food Concepts“, verliehen. Gewinner ist die Raps GmbH Gewürzwerk mit dem „Gemüse Willy“. Der 2. Zukunftspreis wird auf dem IV. Zukunftsforum Ernährungswirtschaft vergeben. Gesucht werden Innovationen für die Lebensmittelbranche wie Produkte, Prozesse, Konzepte oder Analysemethoden. Informationen zur Bewerbung: www.zukunftspreis-ernaehrung.de.

Das 4. „Zukunftsforum Ernährungswirtschaft“ findet am 14. und 15. Mai 2014 erneut im Backforum der Martin Braun-Gruppe in Hannover statt und steht unter dem Motto „Was ist gesund?“.

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