Gleichzeitig erreichen die Tafeln derzeit nicht alle Menschen, die sonst regelmäßig Unterstützung suchen. Die Tafeln haben sich angesichts der Corona-Pandemie zwar schnell auf veränderte Bedingungen eingestellt und Ausgabestellen wieder geöffnet, allerdings sind die Angebote aufgrund der Abstandsregeln weiterhin eingeschränkt. Die Organisation rechnet in den kommenden Wochen mit weiter steigenden Kundenzahlen.
Die aktuell 830 geöffneten Tafeln sehen sich mit zwei Entwicklungen konfrontiert: Einerseits kommen von Woche zu Woche mehr Menschen erstmals zu den Tafeln. Sie suchen Unterstützung, weil sie selbstständig sind, in Kurzarbeit sind oder ihren Job oder Nebenjob aufgrund der Corona-Pandemie verloren haben. Andererseits bleiben viele vor allem ältere Menschen, die sonst die Angebote der Tafeln nutzen, weiterhin zuhause.
Angst vor Ansteckung
Vor allem ältere Menschen bleiben aus Angst vor Ansteckung zuhause.
Einige Tafeln konnten Lieferdienste für besondere Risikogruppen einrichten. Begegnungen und Gespräche in der Tafel fallen aber weiterhin weg. Aktuell sind noch 120 der 949 Tafeln bundesweit geschlossen. Gründe sind vor allem beengte Räumlichkeiten sowie fehlende Ehrenamtliche. Ein Großteil der Tafel-Aktiven gehört aufgrund des Alters oder Vorerkrankungen der Risikogruppe an. Bereits Ende März hatte sich die Organisation in einem offenen Brief an Bundessozialminister Hubertus Heil gewandt und mehr Hilfen für armutsbetroffene Menschen gefordert. Unter anderem setzen sich die Tafeln mit vielen weiteren Verbänden und Organisationen für eine temporäre Erhöhung der Grundsicherungsleistungen um 100 Euro monatlich ein.
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