Mit diesem Ergebnis hätte wirklich niemand gerechnet, und für Marius Zippe, Referent Ökumenische Diakonie in der Diakonie Sachsen, war es gar ein kleiner „Paukenschlag“: „Solch einen großen Zuspruch hatten wir gerade in Corona-Zeiten wahrlich nicht erhofft, zumal wir wegen der Pandemie ja auch auf die traditionelle gemeinsame Eröffnung dieser Aktion verzichten mussten“, erklärte Zippe als Gast auf der 31. Jahresmitgliederversammlung des Landesinnungsverbands des Sächsischen Bäckerhandwerks in Dresden. „Wir bedanken uns deshalb ganz herzlich bei den über 500 beteiligten Bäckereien, in denen auch in der zurückliegenden Adventszeit die Spendendosen gestanden hatten, und natürlich bei den zahlreichen Kunden, die diese Büchsen mit ihrem Wechselgeld vom Kauf des Weihnachtsstollens und anderer Backwaren ‚gefüttert‘ hatten und damit uns und unserem gemeinsamen Anliegen treu geblieben sind.“
Nachhaltiges Engagement
Unterstützt wurde die Aktion im vergangenen Jahr zudem von der KD-Bank – Bank für Kirche und Diakonie. Saxonia-Landesobermeister Roland Ermer übergab Marius Zippe anlässlich der Jahresmitgliederversammlung 2021 in Dresden den symbolischen Scheck über die genannte Summe. „Es ist dem sächsischen Bäckerhandwerk mit der Aktion ‚Stollenpfennig‘ nun schon traditionsgemäß ein echtes Bedürfnis, unter dem Leitspruch ‚Wir haben Stollen, andere nicht einmal Brot‘ über die eigenen Betriebsgrenzen zu schauen und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, denn mit dem Spendengeld werden Entwicklungsprojekte des weltweit tätigen Hilfswerks ‚Brot für die Welt‘ unterstützt.“
Weltweite Hilfe zur Selbsthilfe
Seit 1994 sind auf diese Art und Weise in den sächsischen Innungsbäckereien mehr als 600.000 Euro zusammengekommen und in die Finanzierung der verschiedensten Hilfsprojekte vor allem zu den vorrangigen Themen Ernährungssicherung, Zugang zu sauberem Wasser, Bildung und Gesundheit, Demokratie, Menschenrechte und zivile Konfliktlösungen geflossen. Im vergangenen Jahr ging es in der 62. Aktion von „Brot für die Welt“ darum, Kindern eine Zukunft zu schenken. Denn rund 150 Mio. Mädchen und Jungen müssen weltweit arbeiten, um den Lebensunterhalt für ihre Familien mit zu verdienen – sie sammeln Müll, putzen Schuhe, waschen Teller oder schuften in Fabriken und auf Plantagen. Für den Schulbesuch bleibt häufig keine oder nur sehr wenig Zeit, doch ohne Bildung verlieren die Kinder alle Chancen, jemals der Armutsfalle zu entkommen. Dieses Thema war gerade auch infolge die Corona-Pandemie von besonderer Aktualität, denn durch die Beschränkungen im öffentlichen Leben und harten wirtschaftlichen Einschnitte in vielen Ländern wird befürchtet, dass noch viel mehr Kinder in ausbeuterische Arbeit gedrängt werden.
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