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2024 wurde in Deutschland deutlich weniger Wein und Most erzeugt als im Jahr zuvor. Das Statistische Bundesamt konstatierte die drittniedrigste Weinerzeugungsmenge der vorherigen 15 Jahre. (Symbolbild)
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BÄKO-magazin Zizel Ausgabe 5-25
Branche aktuell

Rückgang bei der Weinerzeugung

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Wein- und Mosterzeugung 2024 deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Ursächlich waren u.a. ein niederschlagsreiches Frühjahr und Extremwetterereignisse.

Im Jahr 2024 haben die Winzer/innen in Deutschland 7,75 Mio. Hektoliter Wein und Most erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Wein- und Mosterzeugung damit 841.800 Hektoliter oder 9,8% unter dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 wurden 1,06 Mio. Hektoliter oder 12% weniger Wein und Most produziert. Dies war die drittniedrigste Weinerzeugungsmenge der vorherigen 15 Jahre (2010: 6,91 Mio. Hektoliter, 2017: 7,46 Mio. Hektoliter). Das Weinjahr 2024 war laut den Statistikern gekennzeichnet durch ein niederschlagsreiches Frühjahr, was regional das Auftreten von Pilzkrankheiten wie insbesondere dem Falschen Mehltau (Peronospora) begünstigt habe. Zudem hätten Extremwetterereignisse wie Spätfröste, Hagel, Stürme oder Starkregen vielerorts der Weinernte geschadet.

 

Weniger Prädikatswein

Gut zwei Drittel (69,4%) der im Jahr 2024 erzeugten Weine waren Weißweine, knapp ein Drittel (30,6%) Rotweine (einschließlich Roséwein und Rotling). Umgerechnet in 0,75-Liter-Flaschen ergibt die Wein- und Mosterzeugung des Jahres 2024 rund 1 Mrd. Flaschen. An der gesamten Wein- und Mosterzeugung 2024 betrug der Anteil von Prädikatswein 16,1% (1,25 Mio. Hektoliter). Dieser Anteil war deutlich niedriger als 2023, als 23,7% des erzeugten Weins zu Prädikatswein verarbeitet werden konnten. 2024 wurden außerdem 6,0 Mio. Hektoliter Qualitätswein (77,6%), 344.600 Hektoliter Wein mit geschützter geographischer Angabe (Landwein) (4,4%), 11.400 Hektoliter Rebsortenwein ohne geschützte Ursprungsbezeichnung und ohne geschützte geographische Angabe (0,1%) und 132.600 Hektoliter Wein ohne geschützte Ursprungsbezeichnung und ohne geschützte geographische Angabe (1,7%) produziert.

 

Größte Weinanbaugebiete sind Rheinhessen und Pfalz

In den beiden größten Weinanbaugebieten Rheinhessen (2,44 Mio. Hektoliter) und Pfalz (1,78 Mio. Hektoliter) wurden zusammen über die Hälfte (54,5%) des gesamten deutschen Weins und Mosts erzeugt. Auf Platz drei folgte das Weinanbaugebiet Mosel mit 1,14 Mio. Hektolitern (14,7%), dessen Ergebnis laut Statistischem Bundesamt maßgeblich durch dort ansässige große Handelskellereien geprägt ist. Diese nehmen auch Trauben von anderen Weinanbaugebieten in größeren Mengen auf, um sie zu Wein zu verarbeiten. Auf dem vierten Platz lag das Weinanbaugebiet Baden mit 954.600 Hektolitern (12,3%).

In den beiden Anbaugebieten Rheinhessen und Pfalz war die Entwicklung der Weinerzeugung gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert: Die erzeugten Mengen lagen jeweils um 0,4 % über dem Vorjahr. Dagegen nahm die Erzeugung in allen übrigen Anbaugebieten gegenüber dem Vorjahr ab. Besonders stark war der Rückgang der Weinerzeugung gegenüber 2023 in Baden und Württemberg, in Franken und an der Mosel. In Baden sank die Weinerzeugung um 25,1% auf 954.600 Hektoliter und in Württemberg um 18,5% auf 667.600 Hektoliter. In Franken nahm die erzeugte Weinmenge um 26,5% auf 302.200 Hektoliter ab und an der Mosel um 7,9% auf 1,14 Mio. Hektoliter ab.

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