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Eine Sonderausstellung zum Thema „Die Kunst der Zubereitung. Esskultur im Spiegel von Back- und Kochbüchern" zeigt das Museum der Brotkultur Ulm vom 13. Mai bis 19. August 2012.
© Zum vielfältigen Bestand des Museums der Brotkultur gehört eine umfängliche Sammlung von Koch- und Backbüchern, die über Jahrzehnte hinweg auf der Suche nach aussagekräftigen Quellen zur Kulturgeschichte des Brotes im besonderen und der Ernährung im allgemeinen zusammengetragen wurde – und die nun Teil der Sonderausstellung „Die Kunst der Zubereitung. Esskultur im Spiegel von Back- und Kochbüchern" sein werden, die vom 13. Mai bis 19. August 2012 im Museum der Brotkultur Ulm gezeigt wird. Die Sammlung umfasst etwa 50 handschriftliche und gedruckte Rezeptbücher des 17. bis 20. Jahrhunderts. Hinzu kommt ein stetig wachsender Bestand zeitgenössischer Literatur, der von grundlegenden Fachbüchern für Experten oder umfangreichen Handbüchern für Autodidakten über Spezialsammlungen bis zu aufwendig gestalteten Bildbänden reicht. Dieses vielgestaltige Konvolut wurde zum Ausgangspunkt einer Ausstellung gewählt, in der die Koch- und Backbücher unter zwei sich gegenseitig ergänzenden Blickwinkeln betrachtet werden: Eine kurze Geschichte des Kochbuchs zeigt die Rezepttexte zunächst vornehmlich in ihrer Funktion als Handlungsanweisungen für die Zubereitung von Nahrungsmitteln. Hier werden ausgewählte frühe Handschriften und Drucke aus dem eigenen Bestand in den Mittelpunkt gerückt, um die Genese des Genres insgesamt und des Backbuchs im Speziellen zu dokumentieren. In den folgenden thematischen Abschnitten werden die Rezeptbücher hingegen mit anderen Exponaten (Graphiken, Werbematerialien, Küchenutensilien, technischem Gerät, Foto- und Filmdokumenten) kombiniert oder konfrontiert. So wird deutlich, dass das, was die Koch- und Backanweisungen vorgeben, einem stetigen Wandel unterliegt, der von verschiedensten historischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen oder kulturellen Faktoren abhängig ist, von denen einige der wichtigsten herausgegriffen und dargestellt werden. Rezepte als Spiegelbild der Gesellschaft Beispielsweise finden die Entdeckungen oder Erfindungen neuer Zutaten ebenso Eingang in die Rezepturen wie die Entwicklung neuer Konservierungs-, Koch- und Backtechniken. Kriegs- und Krisenzeiten einerseits und wachsender Wohlstand andererseits hinterlassen ihre Spuren in Inhalt und Gestaltung der Bücher. Auch geben Koch- und Backbücher, die sich an eine bestimmte Gruppe von Rezipienten wenden, Auskunft über mögliche Veränderungen der Geschlechterrollen oder gesellschaftlicher Strukturen. Und die vielfältigen Vorstellungen davon, was Gesundheit oder Schönheit dienen könnte, beeinflussen die Ausrichtung und Zusammensetzung von Rezeptsammlungen ebenfalls. Einblicke in die aktuelle Fülle des Angebots von Back- und Kochbüchern werfen abschließend noch einmal die Frage auf, in wie weit sich Besonderheiten und Veränderungen der Esskultur in ihnen spiegelt. Eröffnet wird die Sonderausstellung am Sonntag, den 13. Mai 2012, um 11 Uhr im Museum der Brotkultur. Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Broschüre der beiden Kuratorinnen, Gudrun Graichen und Dr. Marianne Honold, mit weiterführenden Texten und zahlreichen Abbildungen.
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Rezepte, die die Welt erklären

Eine Sonderausstellung zum Thema „Die Kunst der Zubereitung. Esskultur im Spiegel von Back- und Kochbüchern" zeigt das Museum der Brotkultur Ulm vom 13. Mai bis 19. August 2012.

Zum vielfältigen Bestand des Museums der Brotkultur gehört eine umfängliche Sammlung von Koch- und Backbüchern, die über Jahrzehnte hinweg auf der Suche nach aussagekräftigen Quellen zur Kulturgeschichte des Brotes im besonderen und der Ernährung im allgemeinen zusammengetragen wurde – und die nun Teil der Sonderausstellung „Die Kunst der Zubereitung. Esskultur im Spiegel von Back- und Kochbüchern" sein werden, die vom 13. Mai bis 19. August 2012 im Museum der Brotkultur Ulm gezeigt wird.

Die Sammlung umfasst etwa 50 handschriftliche und gedruckte Rezeptbücher des 17. bis 20. Jahrhunderts. Hinzu kommt ein stetig wachsender Bestand zeitgenössischer Literatur, der von grundlegenden Fachbüchern für Experten oder umfangreichen Handbüchern für Autodidakten über Spezialsammlungen bis zu aufwendig gestalteten Bildbänden reicht.

Dieses vielgestaltige Konvolut wurde zum Ausgangspunkt einer Ausstellung gewählt, in der die Koch- und Backbücher unter zwei sich gegenseitig ergänzenden Blickwinkeln betrachtet werden: Eine kurze Geschichte des Kochbuchs zeigt die Rezepttexte zunächst vornehmlich in ihrer Funktion als Handlungsanweisungen für die Zubereitung von Nahrungsmitteln. Hier werden ausgewählte frühe Handschriften und Drucke aus dem eigenen Bestand in den Mittelpunkt gerückt, um die Genese des Genres insgesamt und des Backbuchs im Speziellen zu dokumentieren. In den folgenden thematischen Abschnitten werden die Rezeptbücher hingegen mit anderen Exponaten (Graphiken, Werbematerialien, Küchenutensilien, technischem Gerät, Foto- und Filmdokumenten) kombiniert oder konfrontiert. So wird deutlich, dass das, was die Koch- und Backanweisungen vorgeben, einem stetigen Wandel unterliegt, der von verschiedensten historischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen oder kulturellen Faktoren abhängig ist, von denen einige der wichtigsten herausgegriffen und dargestellt werden.

Rezepte als Spiegelbild der Gesellschaft
Beispielsweise finden die Entdeckungen oder Erfindungen neuer Zutaten ebenso Eingang in die Rezepturen wie die Entwicklung neuer Konservierungs-, Koch- und Backtechniken. Kriegs- und Krisenzeiten einerseits und wachsender Wohlstand andererseits hinterlassen ihre Spuren in Inhalt und Gestaltung der Bücher. Auch geben Koch- und Backbücher, die sich an eine bestimmte Gruppe von Rezipienten wenden, Auskunft über mögliche Veränderungen der Geschlechterrollen oder gesellschaftlicher Strukturen. Und die vielfältigen Vorstellungen davon, was Gesundheit oder Schönheit dienen könnte, beeinflussen die Ausrichtung und Zusammensetzung von Rezeptsammlungen ebenfalls. Einblicke in die aktuelle Fülle des Angebots von Back- und Kochbüchern werfen abschließend noch einmal die Frage auf, in wie weit sich Besonderheiten und Veränderungen der Esskultur in ihnen spiegelt.

Eröffnet wird die Sonderausstellung am Sonntag, den 13. Mai 2012, um 11 Uhr im Museum der Brotkultur.
Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Broschüre der beiden Kuratorinnen, Gudrun Graichen und Dr. Marianne Honold, mit weiterführenden Texten und zahlreichen Abbildungen.

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