„Fairtrade-Verkäufe entwickeln sich trotz der wirtschaftlich herausfordernden Lage sehr positiv“, betonte Benjamin Drösel, Vorstand für Marketing bei Fairtrade Deutschland. Der Kaffee-Absatz stieg um rund 6% auf 24.660 Tonnen, Bananen um 7% auf 121.800 Tonnen. Bei Kakaobohnen war die Entwicklung mit einem Plus von 11% auf 89.000 Tonnen positiv, ebenso bei Fairtrade-Rosen; sie legten um 10% auf knapp 509 Mio. Stiele zu. Der Marktanteil von Fairtrade-Kaffee in Deutschland liegt bei 5,3%, der von Kakao bei knapp 21%. 16% der hierzulande verkauften Bananen tragen das Fairtrade-Siegel, bei Rosen waren es 2024 sogar 44,5% – ein Rekord.
Vielfältige Auswahl, breite Verfügbarkeit
Deutsche Verbraucher/innen griffen 2024 laut Fairtrade Deutschland vermehrt zu fairen Produkten: Rund 35 Euro pro Kopf und Jahr gaben sie für Waren mit dem Fairtrade-Siegel aus. Zudem würden Sichtbarkeit und Verfügbarkeit zunehmen: Supermärkte, Discounter, Drogerien, Fachhandel und Gastronomie böten inzwischen über 8.700 Produkte mit Fairtrade-Siegel an. Mit fast 600 Unternehmen bestehe eine Zusammenarbeit.
Fairtrade-Prämie gestiegen
„Aktuell sind die Weltmarktpreise für Rohstoffe wie Kaffee oder Kakao sehr hoch. Leider profitieren die Bauern nicht automatisch davon“, erklärte Claudia Brück, Vorständin für Kommunikation und Politik bei Fairtrade Deutschland. „Die Preise entstehen teilweise durch Börsenspekulation, teilweise durch Ernteverluste, die es zu kompensieren gilt. Auch in Zeiten hoher Preise bleibt Fairtrade deshalb wichtig!“ Das Volumen an Fairtrade-Prämie, die vor Ort zusätzlich zum Verkaufspreis gezahlt wird, stieg auf 44 Mio. Euro an. Sie ermöglicht wichtige Investitionen. „Die Schulungen, die wir anbieten, und dass sich die Produzenten in Kooperativen organisieren, stärkt sie und sichert Lieferketten langfristig“, legte Brück dar. Zusätzlich ermögliche Fairtrade Projekte und Programme in Kooperation mit Wirtschaftspartnern und staatlichen Geldgebern. Dazu gehöre beispielsweise ein Fonds, um Maßnahmen zur Erfüllung von Sorgfaltspflichten und HREDD-Regulatorik zu ermöglichen.