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Das Museum der Brotkultur in Ulm zeigt im Rahmen seiner neuesten Ausstellung, die am 31. Januar eröffnet wird und bis 30. Mai dauert, politische Plakate des 20. Jahrhunderts.
© Das Museum der Brotkultur in Ulm zeigt im Rahmen seiner neuesten Ausstellung, die am 31. Januar eröffnet wird und bis 30. Mai dauert, politische Plakate des 20. Jahrhunderts. Das Museum der Brotkultur verfügt über eine umfangreiche Sammlung politischer Plakate vor allem aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, die nun erstmals im Rahmen einer Sonderausstellung im Haus gezeigt wird. Die Plakate aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch aus Großbritannien, Frankreich oder Russland belegen besonders eindrucksvoll die Zusammenhänge zwischen Brot und Politik in Kriegs- und Krisenzeiten. Plakate als erste Massenmedien Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich das großformatige, zunehmend farbige Plakat zu einem der ersten Massenmedien. Technische Neuerungen, aber auch gesellschaftliche Veränderungen machten diese Entwicklung möglich. Brot – direkt oder indirekt als Wort oder Bild auf den ausgestellten Plakaten zu finden – war ein wichtiger Begriff in der politischen Auseinandersetzung. Als Synonym für das Leben, steht das Wort für individuelles und gesellschaftliches Wohlergehen oder warnt vor Mangel und Not. „Sicherung des täglichen Brotes“ Die Plakate der Weimarer Republik spiegeln die extreme Labilität der damaligen Verhältnisse. Putschversuche von rechts und links, Reparationsforderungen, die Hyperinflation von 1923 hatten jeweils unmittelbar schwere wirtschaftliche Folgen. Weltwirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit führten ab 1930 zu einer Radikalisierung der Lager und zur Schwächung des Parlaments. Die Forderung nach der Sicherung des täglichen Brotes wurde von Parteien quer durch das politische Spektrum erhoben. Plakate als Propagandainstrument Im Dritten Reich traten auf Plakaten vor allem zwei Aspekte des Brotes besonders hervor. Einerseits diente die Forderung nach neuen Territorien im Osten, um die Versorgung des Volkes zu sichern, als Rechtfertigung für den Eroberungskrieg. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts war die große Zeit des Plakates vorüber. Nach der Bewältigung der unmittelbaren Kriegsfolgen, im Westen vor allem mit Hilfe des amerikanischen Marshallplanes, tritt auch das Thema Brot in den politischen Plakaten zurück. Neu hingegen sind karitative Plakate mit Hilfsaufrufen zur Bekämpfung der Armut in anderen Weltgegenden von Nichtregierungsorganisationen, wie „Brot für die Welt“oder „Misereor“. Die Sonderausstellung wird am 31. Januar um 11 Uhr eröffnet. Dr. Thomas Schnabel, Leiter des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg, wird die Ausstellung eröffnen.
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Neue Ausstellung im Museum für Brotkultur

Das Museum der Brotkultur in Ulm zeigt im Rahmen seiner neuesten Ausstellung, die am 31. Januar eröffnet wird und bis 30. Mai dauert, politische Plakate des 20. Jahrhunderts.

Das Museum der Brotkultur in Ulm zeigt im Rahmen seiner neuesten Ausstellung, die am 31. Januar eröffnet wird und bis 30. Mai dauert, politische Plakate des 20. Jahrhunderts.
Das Museum der Brotkultur verfügt über eine umfangreiche Sammlung politischer Plakate vor allem aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, die nun erstmals im Rahmen einer Sonderausstellung im Haus gezeigt wird. Die Plakate aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch aus Großbritannien, Frankreich oder Russland belegen besonders eindrucksvoll die Zusammenhänge zwischen Brot und Politik in Kriegs- und Krisenzeiten.
Plakate als erste Massenmedien
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich das großformatige, zunehmend farbige Plakat zu einem der ersten Massenmedien. Technische Neuerungen, aber auch gesellschaftliche Veränderungen machten diese Entwicklung möglich.
Brot – direkt oder indirekt als Wort oder Bild auf den ausgestellten Plakaten zu finden – war ein wichtiger Begriff in der politischen Auseinandersetzung. Als Synonym für das Leben, steht das Wort für individuelles und gesellschaftliches Wohlergehen oder warnt vor Mangel und Not.
„Sicherung des täglichen Brotes“
Die Plakate der Weimarer Republik spiegeln die extreme Labilität der damaligen Verhältnisse. Putschversuche von rechts und links, Reparationsforderungen, die Hyperinflation von 1923 hatten jeweils unmittelbar schwere wirtschaftliche Folgen. Weltwirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit führten ab 1930 zu einer Radikalisierung der Lager und zur Schwächung des Parlaments. Die Forderung nach der Sicherung des täglichen Brotes wurde von Parteien quer durch das politische Spektrum erhoben.
Plakate als Propagandainstrument
Im Dritten Reich traten auf Plakaten vor allem zwei Aspekte des Brotes besonders hervor. Einerseits diente die Forderung nach neuen Territorien im Osten, um die Versorgung des Volkes zu sichern, als Rechtfertigung für den Eroberungskrieg.
In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts war die große Zeit des Plakates vorüber. Nach der Bewältigung der unmittelbaren Kriegsfolgen, im Westen vor allem mit Hilfe des amerikanischen Marshallplanes, tritt auch das Thema Brot in den politischen Plakaten zurück. Neu hingegen sind karitative Plakate mit Hilfsaufrufen zur Bekämpfung der Armut in anderen Weltgegenden von Nichtregierungsorganisationen, wie „Brot für die Welt“oder „Misereor“.
Die Sonderausstellung wird am 31. Januar um 11 Uhr eröffnet. Dr. Thomas Schnabel, Leiter des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg, wird die Ausstellung eröffnen.

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