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Laut einer aktuellen Studie haben Lebensmitteleinzelhändler erst einen Bruchteil ihrer tatsächlichen Mehrkosten an Verbraucher durchgereicht. (Bild: AlexasFotos/pixabay 2015)
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Mehrkosten von 10% erwartet

Nach Berechnungen der jüngsten Allianz Trade Studie stehen 2022 deutliche Preissprünge für Lebensmittel ins Haus. Demnach haben Lebensmitteleinzelhändler erst einen Bruchteil ihrer tatsächlichen Mehrkosten an Verbraucher durchgereicht.

„Verbraucher müssen für Lebensmittel 2022 voraussichtlich deutlich tiefer in die Tasche greifen“, sagt Aurélien Duthoit, Senior Volkswirt und Branchenexperte bei Allianz Trade. „Die Preise im Lebensmitteleinzelhandel sind weit davon entfernt, den tatsächlichen Preisanstieg bei Lebensmitteln in den vergangenen 18 Monaten widerzuspiegeln. Das Schlimmste kommt auf die Haushalte also erst noch zu. In Deutschland dürften die Preise im Lebensmitteleinzelhandel 2022 um mehr als 10 % anziehen. Das ist kein Zuckerschlecken: Umgerechnet sind das durchschnittlich 250 Euro Mehrkosten im Jahr – pro Kopf. Und das zusätzlich zu den massiven Preissteigerungen in anderen Bereichen des täglichen Lebens.“

Weniger als die Hälfte der Mehrkosten umgelegt

Die Hersteller von Lebensmitteln und Getränken in der Eurozone haben ihre Preise seit Anfang 2021 bereits um durchschnittlich +14 % (Deutschland: 16,6%) erhöht, wobei die stärksten Preissteigerungen bei Produkten des täglichen Bedarfs zu verzeichnen waren, darunter Öle und Fette (+53%), Mehle (+28%) und Nudeln (+19%) – vor allem getrieben durch die russische Invasion in der Ukraine. Im Gegensatz dazu wurden die Preise im Lebensmitteleinzelhandel nur um bescheidene +6% (Deutschland: 6,6%) nach oben angepasst. Lebensmitteleinzelhändler haben also noch nicht einmal die Hälfte der höheren Erzeugerpreise auf die Preise im Lebensmitteleinzelhandel umgelegt.

Preissteigerungen im Fokus

Allianz Trade schätzt, dass die Lebensmitteleinzelhändler rund 75% ihrer Mehrkosten an die Verbraucher weitergeben dürften. Das ergibt eine Preissteigerung von 10,7% in Deutschland. Jeder Verbraucher zahlt dadurch durchschnittlich 254 Euro mehr für den gleichen Warenkorb als noch im Vorjahr. Für einen Zwei- Personenhaushalt sind es entsprechend über 500 EUR mehr.

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