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Für Andrea und Rainer Motschmann spielt u.a. das Geschäft mit Verkaufsmobilen eine wichtige Rolle. (Foto: BÄKO-magazin)
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Branche aktuell

„Kurzarbeit statt neuer Touren“

Bäckermeister Rainer Motschmann aus Neustadt im Coburger Land hat erst kürzlich in zwei weitere Verkaufsmobile investiert, um das florierende Frühstücks- und Mittagsgeschäft bei Firmenkunden auszubauen. Doch durch die Corona-Krise hat das gesamte Liefergeschäft einen herben Dämpfer erfahren.

Was hat sich im täglichen Geschäft geändert?
Neben den Abstandsregelungen und Aufstellern mit Desinfektionsmitteln haben wir vor der Tür ein Zelt aufgestellt, damit die Kunden sich unterstellen können. Ostern haben wir auf unserem Hof zwei Verkaufsfahrzeuge als weitere Verkaufspunkte eingerichtet: eines nur für Bestellungen und das andere als zweite Verkaufsstelle, um den Laden zu entlasten. Das Sortiment haben wir nicht verkleinert, zumal es keine personellen Ausfälle in der Backstube gab.
Wo drückt der Schuh gerade besonders?
2019 haben wir 20 Hochzeiten beliefert. Wir arbeiten mit einem Hochzeitshof zusammen, der Feiern mit bis zu 400 Gästen ausrichtet, und hatten bis August bereits acht große Aufträge, von denen nun sieben auf unbestimmte Zeit verschoben sind. Auch der Umsatz mit Kommunionen, Konfirmationen, Kindergärten, Pensionen, Gastwirtschaften – allein rund 10% des Lieferumsatzes – und ein Teil des Kuchengeschäfts sind weggebrochen. Und ich fürchte, dass ein Drittel der Gastronomie ganz aufgeben muss. Auch die Teilnahme an Oster- und Frühlingsmärkten sowie unsere internen und externen Backkurse mussten entfallen.
Sie haben erst kürzlich in zusätzliche Verkaufsfahrzeuge investiert. Wie geht es damit voran?
Wir haben in zwei zusätzliche Fahrzeuge investiert, weil wir viele zusätzliche Anfragen hatten, Firmen in ihren Pausenzeiten zwischen sieben und 13 Uhr gezielt mit Frühstück oder Mittagssnacks zu versorgen. Die beiden neuen BSK-Verkaufsmobile sollten eigentlich nach Ostern an den Start gehen, stattdessen musste ich leider die dafür eingeplanten Mitarbeiter in die Kurzarbeit schicken. Die über Land fahrenden Touren haben nur anfangs mehr eingebracht als sonst, weil mehr Menschen zu Hause waren, aber die Firmentouren gehen derzeit gegen Null – unterm Strich gibt es ein Minus.
Was erwarten Sie für die kommenden Wochen? Wie geht es jetzt weiter für Ihren Betrieb?
Von den angekündigten Soforthilfen habe ich bislang nichts gesehen. „In Bearbeitung“, heißt es. Und mein Steuerberater sagt, „man solle sich keinen Illusionen hingeben“… Es wird also zäh. Aber wir müssen damit fertig werden und das Beste daraus machen!

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