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Die Bäckerfamilie Hirth aus Bad Friedrichshall, r. Johannes Hirth jun. (Foto: Marc-Ferdinand Körner)
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BÄKO-magatin Titelgrafik Ausgabe 12-24
Branche aktuell

„Kunden gezielt informieren!“

In der Familienbäckerei Hirth aus Bad Friedrichshall haben die Verantwortlichen mit der strikten Trennung einzelner Produktionsschichten reagiert. Weiter sei die gezielte Information der Kunden entscheidend.

Seit dem Jahr 1908 steht die Bäckerei Hirth für Backqualität und als Garant der Nahversorgung. Heute vertreten diese Werte das Ehepaar Johannes und Rosemarie Hirth mit Sohn Johannes in der Geschäftsführung. Neben dem Hauptgeschäft in Bad Friedrichshall-Jagstfeld, dem „Brot-Café“ und dem „Duttenberger Backhaus“ werden weitere sieben Filialen betrieben. Mit Johannes Hirth Junior wirkt die 4. Generation im Familienbetrieb mit. Er gewann bereits die Deutsche Meisterschaft der Bäckermeister, war Mitglied der Bäckernationalmannschaft und ist auch zusammen mit Jörg Schmid als „die Wildbakers“ bekannt. Dem BÄKO-magazin gab der ambitionierte, junge Bäckermeister nun ein Interview zur aktuellen Lage.
Wie gehen Sie als Unternehmer mit der aktuellen Lage um?
„Wir versuchen unseren Betrieb auf alle Eventualitäten vorzubereiten um den Betrieb über diese schwere Zeit am Laufen zu halten. Außerdem bewerten wir die Situation täglich neu, was Kundenzahlen und Umsätze angeht, damit wir nicht zu viel produzieren und wir nicht zu viel Personal im Einsatz haben." 
Welche konkreten Maßnahmen wurden ergriffen? Welche Veränderungen gibt es im Geschäftsbetrieb?
„Wir haben eine Produktion geschlossen und zusätzlich auf zwei Schichten umgestellt. Mit einer strikten Trennung der einzelnen Schichten, um die Sicherheit zu haben, dass wir zumindest mit einem Team weiterbacken können. Außerdem wurden die Hygieneregeln deutlich verschärft und die Mitarbeiten in allen Bereichen geschult, um stärker auf Handhygiene zu achten und um Kunden gezielt zum Thema Kontakt anzusprechen. Ziel bei allen Maßnahmen war sich der Situation zu stellen, aber den Alltag so normal wie möglich weiter zu leben. Denn die Mitarbeiter und Kunden unnötig zu verunsichern, das wollten wir unter allen Umständen verhindern. Das passiert durch die Medien schon genug, daher die klaren Regeln und Ansprachen an die Kunden."
Hat die derzeitige Situation auch Auswirkungen für die Wildbakers (Tour, Termine etc.)? Können Events (sowohl der Wildbakers als auch Ihrer Bäckerei) in den virtuellen Raum verschoben werden?
„Natürlich, eigentlich sind alle Aktivitäten auf Eis gelegt. Keine Auftritte, keine Backkurse, keine Events usw., da das Projekt Wildbakers bei uns ja neben den Bäckerei läuft, ist das zu verkraften. Auch hier fehlen uns Einnahmen die man nicht außer Acht lassen darf. Ob wir virtuelle Themen anbieten wollen steht noch nicht fest, da es aktuell im Fokus stand die Bäckereien auf diese Krise vorzubereiten. Ob noch etwas kommt wird man sehen."
Wie wird sich diese Krise auf Ihr Geschäft, wie auf die Handwerksbäcker allgemein in den nächsten Wochen auswirken?
„Wir hoffen natürlich, dass schnellst möglich wieder Normalität einkehrt. Aber es wird spannend zu sehen sein, ob das Kaufverhalten in voller Kraft zurück kommt. Ich vermute das es schwächer sein wird, da viele Menschen in Kurzarbeit sind und dadurch etwas kürzer treten müssen. Bei unseren Lieferkunden mache ich mir da weniger sorgen."

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