Das Projekt „MAGIC-KlimaBack“ erforscht, wie Backweizensorten entwickelt werden können, die bei gleichbleibender Backqualität mit weniger Stickstoffdüngung auskommen. Dies soll zur Reduktion von Treibhausgasen beitragen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir übergab dazu am 19. September 2024 anlässlich eines Verbändegesprächs mit der Wertschöpfungskette Backweizen Förderurkunden an die fünf Verbundpartner Max Rubner-Institut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universität Bielefeld, Julius Kühn-Institut und KWS Saat SE & Co. KGaA. Das Projekt „MAGIC-KlimaBack“ ist am 1. September 2024 gestartet und hat eine Laufzeit von 40 Monaten bis zum 31. Dezember 2027. Das Vorhaben wird vom BMEL im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms „Klimaschutz in der Landwirtschaft“ mit 1.127.913 Euro gefördert. Mit dem 2023 gestarteten Forschungs- und Innovationsprogramm fördert das BMEL Projekte, die dazu beitragen sollen, die Treibhausgas-Emissionen in der Landwirtschaft zu mindern. Koordiniert wird das Programm durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
Weniger Stickstoffeinsatz
Aktuell wird die Qualität des Backweizens am Proteingehalt des Weizenkorns gemessen. Neben den Standortbedingungen und dem Witterungsverlauf wird der Proteingehalt im Korn u.a. über die Höhe und Verteilung der Gaben von stickstoffhaltigen Düngemitteln beeinflusst. Diese gehören zu den größten Verursachern von Treibhausgasen in der Landwirtschaft. Neue Untersuchungen zeigen jedoch laut BMEL, dass einzelne Weizensorten den zur Verfügung stehenden Stickstoff besser nutzen können und gleichzeitig mit vergleichsweise niedrigem Proteingehalt eine hohe Backeignung aufweisen. Solche Sorten stehen im Fokus der Forschung von „MAGIC-KlimaBack“ und sollen es zukünftig ermöglichen, Weizen mit guter Backqualität bei verringertem Stickstoffeinsatz klimaschonend zu produzieren.
Forschung und Aufklärung
Um Backweizen zukünftig mit geringeren Treibhausgas-Emissionen erzeugen zu können, finden seit 2022 unter der Leitung des BMEL unter Beteiligung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Gespräche mit Verbänden der Wertschöpfungskette Backweizen und verschiedenen Forschungseinrichtungen statt. Ergebnis ist ein von allen Akteuren getragenes Maßnahmenpaket. Es umfasst unter anderem die Forschung zu erweiterten Qualitätskriterien für Backweizen, die Züchtung von Backweizensorten, die mit weniger Stickstoff auskommen, Marketing für klimagerechte Brot- und Backwaren sowie Aufklärung zu nachhaltigem Konsum von Brot und Backwaren.