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Die detailliertere Lebensmittelkennzeichnung, die gemäß EU-Verordnung in diesem Jahr erfolgen soll, bringt für alle Beteiligten mehr Probleme als Nutzen, sind sich Branchenexperten einig.
© Diese standen am 23. Juni, bei der ersten Podiumsdiskussion der Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung in Detmold Rede und Antwort. „Sehen Sie sich beim Einkaufen die Zutatenliste der Produkte an?“, wollte Moderator Thorsten Wagner, Radio Lippe, von den Diskussionsteilnehmern wissen. Die Vorsitzende des Ausschusses für Lebensmittelrecht der Dr. August Oetker Nahrungsmittel, Dr. Petra Unland, räumte ein, eher auf Altbewährtes und Markenware zurück zu greifen und nicht immer alles zu lesen. So ist auch die Erfahrung von Bäcker- und Konditormeister Martin Dahlhaus. Die Nachfrage der Verbraucher nach einer derart detaillierten Auflistung sei geringer als die Politik sie sieht. „Gewisse Angaben sind jedoch notwendig und nicht diskutabel“, räumte Prof. Dr. Meinolf Lindhauer, Leiter des Max Rubner-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide, ein. Hygienevorschriften zum Beispiel. Schwieriger werde es bei der Angabe verschiedener Zucker. Und bei den Eiweißen wurden zwölf heraus gesucht, die nicht hitzebeständig seien, um Allergiker warnen zu können. Kompromissfindung ist wichtig „Aber eigentlich kann jedes Eiweiß ein Allergen sein“, erklärte Dr. Unland. Auch sind Kontaminationen von einer zur einer anderen Produktlinie kaum vermeidbar. Die Kennzeichnung „kann Spuren von Nüssen enthalten“ oder ähnliches gebe zwar einen Hinweis auf den Stoff an sich, werfe aber zugleich die Frage auf, was eine „Spur“ sei, gab die Nahrungsmittelexpertin zu bedenken. Zudem fehlen hier Analysemethoden, um eine solche Spur überhaupt herauszufinden. Dr. Dirk Hisserich, European Regulatory Manager CSM Bakery, verantwortlich für lebensmittelrechtliche Fragen erläuterte, dass EU-Politik immer bedeute, einen Kompromiss vieler verschiedener Länder mit ihren unterschiedlichen Auffassungen finden zu müssen. Deutschland sei bei der Umsetzung deutlich weniger pingelig als manches Nachbarland. 
Branche aktuell

Kennzeichnung sorgt für Kontroversen

Die detailliertere Lebensmittelkennzeichnung, die gemäß EU-Verordnung in diesem Jahr erfolgen soll, bringt für alle Beteiligten mehr Probleme als Nutzen, sind sich Branchenexperten einig.

Diese standen am 23. Juni, bei der ersten Podiumsdiskussion der Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung in Detmold Rede und Antwort. „Sehen Sie sich beim Einkaufen die Zutatenliste der Produkte an?“, wollte Moderator Thorsten Wagner, Radio Lippe, von den Diskussionsteilnehmern wissen. Die Vorsitzende des Ausschusses für Lebensmittelrecht der Dr. August Oetker Nahrungsmittel, Dr. Petra Unland, räumte ein, eher auf Altbewährtes und Markenware zurück zu greifen und nicht immer alles zu lesen. So ist auch die Erfahrung von Bäcker- und Konditormeister Martin Dahlhaus. Die Nachfrage der Verbraucher nach einer derart detaillierten Auflistung sei geringer als die Politik sie sieht. „Gewisse Angaben sind jedoch notwendig und nicht diskutabel“, räumte Prof. Dr. Meinolf Lindhauer, Leiter des Max Rubner-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide, ein. Hygienevorschriften zum Beispiel. Schwieriger werde es bei der Angabe verschiedener Zucker. Und bei den Eiweißen wurden zwölf heraus gesucht, die nicht hitzebeständig seien, um Allergiker warnen zu können.
Kompromissfindung ist wichtig
„Aber eigentlich kann jedes Eiweiß ein Allergen sein“, erklärte Dr. Unland. Auch sind Kontaminationen von einer zur einer anderen Produktlinie kaum vermeidbar. Die Kennzeichnung „kann Spuren von Nüssen enthalten“ oder ähnliches gebe zwar einen Hinweis auf den Stoff an sich, werfe aber zugleich die Frage auf, was eine „Spur“ sei, gab die Nahrungsmittelexpertin zu bedenken. Zudem fehlen hier Analysemethoden, um eine solche Spur überhaupt herauszufinden. Dr. Dirk Hisserich, European Regulatory Manager CSM Bakery, verantwortlich für lebensmittelrechtliche Fragen erläuterte, dass EU-Politik immer bedeute, einen Kompromiss vieler verschiedener Länder mit ihren unterschiedlichen Auffassungen finden zu müssen. Deutschland sei bei der Umsetzung deutlich weniger pingelig als manches Nachbarland. 

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