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Über 18.000 Soldatenkekse als Mahnmal wider das Vergessen – die Kekse für die Installation Stela des neuseeländischen Künstlers Kingsley Bairdwerden werden derzeit in der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Sachsen gebacken.
© Außergewöhnlicher Hochbetrieb herrscht in diesen Tagen in der Backstube der Akademie des Deutschen Bäckerhandwerks Sachsen in Dresden. Neben den normalen ÜLU-Kursen und der praktischen Meisterprüfung haben die beiden BM Markus Paschel und Thomas Mittmann gemeinsam mit ihren Helfern alle Hände voll zu tun. Sie backen in diesen Wochen mehr als 18.000 Soldatenkekse, die zum Kunstprojekt „Stela“ des neuseeländischen Künstlers Kingsley Baird gehören, das vom 12. bis 27. Juli im Foyer des Militärhistorischen Museums Dresden anlässlich des Ausbruchs des ersten Weltkrieges vor 100 Jahren zu sehen sein wird. Jeder dieser Soldatenkekse, die nach dem vom Künstler vorgegebenen Rezept hergestellt werden, ist 35 g schwer und 8 mm stark. Sie erinnern in ihren Umrissen den Silhouetten von Soldaten verschiedener Nationen aus dem Ersten Weltkrieg. Insgesamt verarbeiten die Bäcker rund 850 kg Zutaten, darunter 300 kg Weizenmehl, 130 kg Butter, 90 kg Haferflocken, 80 kg Sirup, 55 kg Ei sowie Kokosraspeln, Weizenvollkornmehl, Backpulver und Salz. „Es ist für uns eine besondere Ehre und überaus interessant, an diesem Kunstprojekt mitwirken zu können“, betont Schulleiter André Bernatzky. „Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit war es recht schwierig, den Teig zu verarbeiten und gleichmäßige Soldatenkekse auszustechen, die zudem noch mehrere Wochen bis zum Aufbau des Mahnmals gelagert werden müssen.“ Die Kekse werden vom Künstler, der auch die Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Sachsen besucht, in den nächsten Wochen um die „Stela“ angeordnet, wobei diese Metallkonstruktion als Mahnmal an eine überdimensionale Keksdose bzw. an ein Armee-Essgeschirr erinnert. Daran werden eine „Regalgrundplatte“ und fünf Regale geschraubt, auf denen diese 18.000 ANZAC-Kekse aufgestapelt werden, wobei ihre Anzahl der Stärke eine Division im Ersten Weltkrieg entspricht. Ihr Name beruht auf der Bezeichnung einer australisch-neuseeländischen Armeeeinheit (Australian and New Sealand Army Corps), die von den beiden Nationen während des Gallipoli-Feldzuges in der Türkei 1915/16 gebildet worden war. Trotz des Fehlschlagens des Dardanellen-Offensive ist ANZAC zu einem bestimmenden nationalen Merkmal in beiden Nationen geworden, weshalb an jedem ANZAC-Tag (25. April) Tausende Menschen in Feierlichkeiten jener Opfer, die ihre Soldaten und Soldatinnen in den Stellvertreterkriegen des 20. und 21. Jahrhunderts erbracht haben, erinnern. Die Kekse sind nach einem überlieferten Rezept der  ANZAC-Kekse gebacken. Sobald die Aufschichtung der Kekse, die an ein Massengrab erinnern sollen, vollendet ist, haben die Museumsbesucher die Möglichkeit, die Kekse vom Stela Denkmal mitzunehmen, zu verzehren oder auch liegen zu lassen. Eine Aktion, die „in aller Munde" ist Damit erinnert das Backwerk daran, dass Soldaten in Einsätze geschickt werden, in denen sie physisch und psychisch „aufgezehrt“ werden können. Ab 1. August wird das Militärhistorische Museum in der Sonderausstellung „14 - Menschen – Krieg“ eine Annäherung an den Ersten Weltkrieg versuchen. „Stela“ ist dieser Ausstellung zeitlich undräumlich vorangestellt. Das Kunstwerk von Kingsley Baird wird bereits zur Museumssommernacht am 12. Juli im MilitärhistorischenMuseum eröffnet.
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Kekse als Symbol

Über 18.000 Soldatenkekse als Mahnmal wider das Vergessen – die Kekse für die Installation Stela des neuseeländischen Künstlers Kingsley Bairdwerden werden derzeit in der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Sachsen gebacken.

Außergewöhnlicher Hochbetrieb herrscht in diesen Tagen in der Backstube der Akademie des Deutschen Bäckerhandwerks Sachsen in Dresden. Neben den normalen ÜLU-Kursen und der praktischen Meisterprüfung haben die beiden BM Markus Paschel und Thomas Mittmann gemeinsam mit ihren Helfern alle Hände voll zu tun. Sie backen in diesen Wochen mehr als 18.000 Soldatenkekse, die zum Kunstprojekt „Stela“ des neuseeländischen Künstlers Kingsley Baird gehören, das vom 12. bis 27. Juli im Foyer des Militärhistorischen Museums Dresden anlässlich des Ausbruchs des ersten Weltkrieges vor 100 Jahren zu sehen sein wird.
Jeder dieser Soldatenkekse, die nach dem vom Künstler vorgegebenen Rezept hergestellt werden, ist 35 g schwer und 8 mm stark. Sie erinnern in ihren Umrissen den Silhouetten von Soldaten verschiedener Nationen aus dem Ersten Weltkrieg. Insgesamt verarbeiten die Bäcker rund 850 kg Zutaten, darunter 300 kg Weizenmehl, 130 kg Butter, 90 kg Haferflocken, 80 kg Sirup, 55 kg Ei sowie Kokosraspeln, Weizenvollkornmehl, Backpulver und Salz. „Es ist für uns eine besondere Ehre und überaus interessant, an diesem Kunstprojekt mitwirken zu können“, betont Schulleiter André Bernatzky. „Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit war es recht schwierig, den Teig zu verarbeiten und gleichmäßige Soldatenkekse auszustechen, die zudem noch mehrere Wochen bis zum Aufbau des Mahnmals gelagert werden müssen.“ Die Kekse werden vom Künstler, der auch die Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Sachsen besucht, in den nächsten Wochen um die „Stela“ angeordnet, wobei diese Metallkonstruktion als Mahnmal an eine überdimensionale Keksdose bzw. an ein Armee-Essgeschirr erinnert. Daran werden eine „Regalgrundplatte“ und fünf Regale geschraubt, auf denen diese 18.000 ANZAC-Kekse aufgestapelt werden, wobei ihre Anzahl der Stärke eine Division im Ersten Weltkrieg entspricht.
Ihr Name beruht auf der Bezeichnung einer australisch-neuseeländischen Armeeeinheit (Australian and New Sealand Army Corps), die von den beiden Nationen während des Gallipoli-Feldzuges in der Türkei 1915/16 gebildet worden war. Trotz des Fehlschlagens des Dardanellen-Offensive ist ANZAC zu einem bestimmenden nationalen Merkmal in beiden Nationen geworden, weshalb an jedem ANZAC-Tag (25. April) Tausende Menschen in Feierlichkeiten jener Opfer, die ihre Soldaten und Soldatinnen in den Stellvertreterkriegen des 20. und 21. Jahrhunderts erbracht haben, erinnern. Die Kekse sind nach einem überlieferten Rezept der  ANZAC-Kekse gebacken. Sobald die Aufschichtung der Kekse, die an ein Massengrab erinnern sollen, vollendet ist, haben die Museumsbesucher die Möglichkeit, die Kekse vom Stela Denkmal mitzunehmen, zu verzehren oder auch liegen zu lassen.
Eine Aktion, die „in aller Munde" ist
Damit erinnert das Backwerk daran, dass Soldaten in Einsätze geschickt werden, in denen sie physisch und psychisch „aufgezehrt“ werden können. Ab 1. August wird das Militärhistorische Museum in der Sonderausstellung „14 – Menschen – Krieg“ eine Annäherung an den Ersten Weltkrieg versuchen. „Stela“ ist dieser Ausstellung zeitlich undräumlich vorangestellt. Das Kunstwerk von Kingsley Baird wird bereits zur Museumssommernacht am 12. Juli im MilitärhistorischenMuseum eröffnet.

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