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Treffpunkt Cham – hier startet die Tour an die ukrainische Grenze. Foto: Marianne Wagner LIV für das bayerische Bäckerhandwerk
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Helfen hilft!

Bäckermeister Reiner Dietl war bereits mit dem zweiten Hilfskonvoi unterwegs, um an der ukrainischen Grenze mit Spenden zu unterstützen – darunter 2470 kg haltbar gemachtes Brot.

Auch wenn Reiner Dietl aus Elisabethzell schon von der ersten Fahrt an die ukrainische Grenze eine Vorstellung hatte, was ihn und seine Begleiter erwartet, machte ihn das Leid erneut sprachlos. Diesmal führte der Weg des Hilfskonvois in die Slowakei. „Unsere letzte Fahrt im März fand viel Aufmerksamkeit“, berichtet der Bäckermeister. „Zahlreiche Menschen meldeten sich, die gerne helfen wollten. Der Plan für die zweite Tour war schnell gefasst. Aber diesmal gingen wir dank unseren Erfahrungen noch strukturierter vor.“
Engagierte bayerische Bäcker
Einen starken Partner fand Reiner Dietl im Landesinnungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk. LIM Heinrich Traublinger nahm sich der Aktion persönlich an. Er kontaktierte die bayerischen Innungen, die BÄKO und auch die Meisterschüler des M193 an der Lochhamer Bäckerakademie. „Die Hilfsbereitschaft war überwältigend“, betont Traublinger. „Am Ende brachten wir 2470 kg Brot zusammen, frisch gebacken und in einem speziellen Verfahren für vier bis fünf Wochen haltbar gemacht.“ 
Konkrete Hilfe
 „Dieses mal wußten wir noch genauer, was die Menschen in der Ukraine brauchen“, erklärt Reiner Dietl. „So konnten wir ganz konkret helfen“. Der Hilfskonvoi transportierte nicht nur Brot. Auch Hygieneartikel, Medikamente, Verbandsmaterial, Konserven, Powerbanks, Taschenlampen und einige andere wichtige Dinge füllten die zehn Transporter. Hand in Hand Ein so großer Konvoi muss gut organisiert sein. Darum kümmerten sich vor allem die Freiwilligen Feuerwehren Haselbach und Geiselhöring. Sie bekamen Verstärkung von den Bürgerbussen der Gemeinden. Auch andere Betriebe stellten ihre Fahrzeuge zur Verfügung und fuhren mit. Der Singende Wirt aus Elisabethzell, Straßenmarkierer Sperl, Firma Hirschmann, Firma Diermeier, Leonie Kreuzer und die Bäckerei Martin Rieger schlossen sich dem Konvoi an.
Über 1000 km Strecke, in weiten Teilen über Landstraße und Gebirgspässe lagen vor der Gruppe. Nach über 13 Stunden traf der Konvoi in der Slowakei ein. Sieben Transporter wurden am Hilfslager der Organisation Blindspots ausgeladen. Die drei anderen machten sich auf den Weg in die Ukraine.  Sieben Kinder und acht Erwachsene nahmen Reiner Dietl und seine Leute von dort mit zurück. Die Kinder sind teilweise sehr krank. Eine Mutter mit ihren beiden Söhnen und der Oma nahm Reiner Dietls Mutter auf. Zwei Wochen hatten sie im Keller ausgeharrt, ehe sie fliehen konnte. Inzwischen ist ihr Haus von Bomben getroffen. Auch die beiden anderen Familien fanden ein gutes Zuhause in Laberweinting und Kirchroth. „Wir alle würden uns wünschen, dass dieser Krieg bald vorbei ist“, zieht Reiner Dietl sein Fazit. „Aber es sieht leider nicht danach aus. Wir bereiten uns auf die nächste Hilfsfahrt vor. Mehr können wir nicht tun, aber das ist unsere Verantwortung.“ 

Landesinnungsverband

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